Der Amateurfußball hat seine Unschuld längst verloren. Wer da nicht zustimmen kann, lebt in einer Scheinwelt. Tatsache ist: Seit Jahrzehnten fließen Summen an Spieler und Vereine. Diese Summen nennen sich Ausbildungsvergütung für den abgebenden Verein bei Spielerwechseln, Aufwandsentschädigung für den Kicker, Ablösesummen, die zwischen den Vereinen vereinbart werden, oder sogar Handgelder, die einem wechselwilligen Fußballer so mal nebenbei von einem Sponsor zugesteckt werden. Es sind auch Fälle bekannt, bei denen ein Spieler plötzlich ein Auto in seine Garage fahren durfte, gesponsert von seinem neuen Verein.
Das Verbalduell zwischen dem SV Weil und dem FSV Rheinfelden ist da nur ein kleines Geplänkel in der Fußballwelt der Amateure. Ich hebe nicht den Zeigefinger und suche nach einem Schuldigen. Solche oder ähnliche Auseinandersetzungen sind mittlerweile auch im Amateurfußball Realität.
Wer ist schuld an dieser Kommerzialisierung des Amateursports? Sind vielleicht auch manche Spieler üble Schlawiner, die sich nur noch für Geld bewegen? Zocker, die ausloten, in welchem Verein es vielleicht ein paar Euros mehr gibt als bei anderen? Ich will den Spieler nicht anprangern, der die Hände für ein paar Euros aufmacht.
Fakt ist: Das Geld ist aus der Welt des Amateurfußballs nicht mehr zu verbannen. Leider.