Fußball-Kreisliga A, Ost Ist die Rede von Gerd Gampp, aktuell Torwarttrainer bei der SG Weilheim/Gurtweil, fällt dem Fußball-Kenner im Bezirk Hochrhein unwillkürlich die Nachwuchsarbeit auf dem Nägeleberg ein. Vor allem die A-Junioren der SG RW Weilheim, die seit vielen Jahren überbezirklich spielen: „Zwischendurch waren wir sogar zwei Mal in der Verbandsliga“, ist der 67-Jährige sichtlich stolz.

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Nicht zu Unrecht, hat Gerd Gampp doch die erfolgreiche Zeit der Jugendabteilung mitgeprägt. Über zehn Jahre war er für die A-Junioren als Trainer, Co-Trainer, Betreuer und Torwarttrainer tätig. Erst vor etwa fünf Jahren wechselte er ins Aktivlager und ist momentan mit Michael Emmerich und Lars Müller – nach dem Rücktritt von Felix Müller – als Interimstrainer der SG Weilheim/Gurtweil im Einsatz.

Gerd Gampp im Interview Video: Gregor Huber

Gerd Gampp, der in Küssaberg-Ettikon groß wurde, begann mit Fußball bei den C-Junioren des SV Rheintal. Als A-Junior schloss er sich dann dem VfR Horheim-Schwerzen an, spielte dort auch aktiv. Trainer-Legende Udo Gabele aus Dogern war sein erster Aktivtrainer. Unter Spielertrainer Dietmar Morchner feierte Gerd Gampp 1983 sogar den Aufstieg des VfR Horheim-Schwerzen in die Landesliga: „Ärgster Konkurrent war damals der FC Weizen“, erinnert er sich über 40 Jahre später noch an den Triumph: „Am Ende hatten wir als Meister vier Punkte Vorsprung.“

Fußball-Kreisliga A, Ost in Zahlen

Aus beruflichen Gründen – Gerd Gampp wurde Berufssoldat – verließ er die Region. Unter anderem war er in Sigmaringen und Stetten am kalten Markt stationiert. Damals schloss er sich dem TSV Jungnau an, wurde dort Spielertrainer: „In dieser Zeit hatte ich die Möglichkeit, in Warendorf den Trainerschein zu machen“, erzählt Gampp: „Zudem nahm ich an einem Projekt des Württembergischen Fußballverbands zur Ausbildung von Torwarttrainern teil.“

Trainer mit Leib und Seele: Gerd Gampp – hier beim Corona-Training im Mai 2020 – ist seit fast 20 Jahren beim FC Rot-Weiß Weilheim tätig.
Trainer mit Leib und Seele: Gerd Gampp – hier beim Corona-Training im Mai 2020 – ist seit fast 20 Jahren beim FC Rot-Weiß Weilheim tätig. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Seit 2008 ist Gerd Gampp wieder in der Region, spielte damals erst in der Reserve des SV Gurtweil, ehe ihn Dietmar Gamp und André Flum zum FC Rot-Weiß Weilheim holten. Zunächst war er Co-Trainer von Michael Hägele. Gemeinsam stiegen sie mit den A-Junioren nach dem Sieg in der Relegation gegen die SG Sinzheim in die Verbandsliga auf.

Gerd Gampp tippt den 22. Spieltag Video: Gregor Huber

Der damalige Kader lässt Gampp heute noch schwärmen. Unter anderem spielten Michael Emmerich, heute Aktivspieler, Interimstrainer und Vorsitzender des Vereins, sowie die beim SV 08 Laufenburg aktiven Felix Zölle, Sandro D‘Accurso und Bujar Halili bei ihm: „Das war eine richtig starke Mannschaft. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie die Jungs sich entwickelt haben“, freut sich der Oberstabsfeldwebel im Ruhestand, der auch bei anderen Vereinen viele seiner ehemaligen „Jungs“ – Simon Gantert (SG Mettingen/Krenkingen), Sebastian Schmidt (SV 08 Laufenburg) sowie Felix Uhl und Nico Weißenberger (beide FC Erzingen) – spielen sieht.

Vereinsikone: Gerd Gampp hat als Jugendtrainer zahlreiche Weilheimer Spieler und auch Akteure anderer Vereine auf dem Nägeleberg ...
Vereinsikone: Gerd Gampp hat als Jugendtrainer zahlreiche Weilheimer Spieler und auch Akteure anderer Vereine auf dem Nägeleberg ausgebildet. | Bild: Gregor Huber

Viel Wert legte Gerd Gampp stets auf seine Fortbildung. Bei Andreas Kronenberger, einst Torwarttrainer des SC Freiburg und heute beim DFB, nahm er oft an Schulungen teil. „Davon profitieren wir ungemein. In Martin Villinger und Matthias Kaiser haben wir zwei enorm starke Torleute“, weiß Trainerkollege Lars Müller, der früher selbst zwischen den Pfosten stand, Gampps Fachwissen zu schätzen.

Erinnerungen ans 11:2 zum Ligaverbleib

Michael Emmerich sichert 2019 den Ligaverbleib Video: Scheibengruber, Matthias

Schon in der Saison 2017/18 arbeiteten sie in Weilheim zusammen. Lars Müller als Cheftrainer, Gerd Gampp als Co- und Torwarttrainer. Unvergessen bleibt für Gampp der letzte Bezirksliga-Spieltag der Saison 2018/19, als der FC Rot-Weiß Weilheim nach einem 11:2-Sieg gegen Schlusslicht SpVgg. Brennet-Öflingen in letzter Sekunde durch ein Tor vom Michael Emmerich den Ligaverbleib schaffte.

Gerd Gampp feiert 2019 den Ligaverbleib Video: Scheibengruber, Matthias

Wenn der Bayern-Fan nicht auf dem Fußballplatz ist, gehört seine Zeit der Familie. „Ohne ein intaktes Familienleben funktioniert alles nicht“, freut sich Gerd Gampp immer wieder über Besuch der Kinder und der fünf Enkelkinder. Mit seiner Frau Monika, die viele Jahre das Weilheimer Vereinsheim führte, genießt er oft Touren mit den E-Bikes.

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Fußball und Sport spielten im Hause Gampp immer eine Rolle. Sein Sohn Jason lebt in der Nähe von Bern und spielt dort in der vierthöchsten Schweizer Liga. „Meine Enkelin Shirley ist eine erfolgreiche Snowboarderin“, erzählt Gerd Gampp stolz.

Aufstieg wäre das i-Tüpfelchen

Nach dem überraschenden Rücktritt von Trainer Felix Müller hat sich die Interimslösung bewährt. Schnell kehrte Ruhe ein und das Team steht derzeit aussichtsreich auf dem dritten Platz. „Wir kämpfen zwar etwas mit dem Verletzungspech, doch die Jungs aus dem Nachwuchs und die Spieler aus dem Reserve-Team machen es richtig gut“, freut sich Gerd Gampp: „Vor allem die jüngeren Spieler sind richtig heiß.“

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Der Meistertitel ist für Gerd Gampp schon vergeben: „Das lässt sich die SG Stühlingen/Weizen nicht mehr nehmen.“ Spannend bleibe der Kampf um den Relegationsplatz, meint er: „Da erwarte ich noch ein heißes Rennen.“ Erfolgsdruck seitens des Vereins gebe es nicht: „Erreichen wir den Relegationsplatz – mit dem Aufstieg als i-Tüpfelchen – wäre das schon eine tolle Sache“, gerät Gampp leicht ins Schwärmen: „Oliver Neff kehrt im Sommer zu uns zurück. Er ist ein überragender Trainer und Mensch. Da wäre es doch passend, würden wir dann eine Liga höher spielen.“