Fußball-Landesliga: Luca Schmidt aus Luttingen ist ein Mann der Gegensätze. In der Landesliga-Mannschaft des SV 08 Laufenburg nimmt er als etatmäßiger „Sechser“ eine zentrale Rolle im defensiven Mittelfeld ein und hält seinen Mitspielern in der Abwehr den Rücken frei. Pässe abfangen und sich in den Zweikämpfen vor der Abwehrreihe durchsetzen, damit gegnerische Angriffe frühzeitig unterbunden werden, sind seine Hauptaufgaben, die vor allem eines erfordern: Zweikampfstärke. Und genau das ist eine der großen Stärken des 1,88 Meter großen, körperlich starken und robusten Luca Schmidt. „Das kann ich am besten“, sagt er und gibt zu, dass er eher ein Mann fürs Grobe ist.

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Neues Hobby

Neben dem Fußball hat sich Luca Schmidt, der vor kurzem sein Studium der Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Logistik und Verkehr abgeschlossen hat, dem Klavierspielen verschrieben. „Nach dem Studium hatte ich mehr Zeit und habe deshalb angefangen, Klavierunterricht zu nehmen. Für mich ist das ein toller Ausgleich zu Sport und Beruf, wo ganz andere Fähigkeiten gefragt sind“, erklärt der 24-Jährige, der in dieser Hinsicht allerdings schon vorbelastet ist. Denn sein Vater hat schon immer Klavier gespielt. „Komischerweise konnte ich mich als Kind und Jugendlicher gar nicht dafür begeistern. Das Interesse hat sich erst in den letzten Jahren entwickelt“, hat Luca Schmidt seine musikalische Ader erst spät entdeckt.

Ob ihm das auch die nötige Ruhe und Gelassenheit für seine Position als 6er gibt, kann er nicht so recht einschätzen. Denn als „Sechser“ muss er nicht nur zweikampfstark sein, sondern auch eine gute Spielübersicht haben, um das Spiel aus der Defensive heraus aufzubauen. Dass andere Mittelfeldspieler eher nach außen glänzen, indem sie vorne Tore vorbereiten oder erzielen, und er nur selten im Rampenlicht steht, spielt für Luca Schmidt keine Rolle. Er fühlt sich auf seiner Position sehr wohl und liebt am Fußball vor allem das gemeinsame Sporttreiben, sich fit zu halten, gemeinsam zu gewinnen oder auch zu verlieren.

„Weckruf zur richtigen Zeit“

So auch im letzten Spitzenspiel gegen den FV Lörrach-Brombach, als seine Mannschaft nach sechs Siegen in Folge eine herbe 0:4-Niederlage hinnehmen musste. „Ja, das war schon eine große Enttäuschung für uns. Aber auch ein Weckruf zur richtigen Zeit, aus dem wir unsere Lehren ziehen werden“, gibt sich Luca Schmidt kämpferisch. „Wir hatten eigentlich mehr Spielanteile, haben aber in der Defensive bei den Kontern der Lörracher zu viele Fehler gemacht, die eine solche Spitzenmannschaft eiskalt ausgenutzt hat“, lautete seine Analyse. Ein Problem für das Selbstvertrauen der Mannschaft sieht er nicht: „Wir wissen, was wir können.“

Brüder: Der zwei Jahre jüngere Mika Schmidt (links) und Luca Schmidt wechselten gemeinsam als D- bzw. C-Jugendliche vom SV Luttingen zum ...
Brüder: Der zwei Jahre jüngere Mika Schmidt (links) und Luca Schmidt wechselten gemeinsam als D- bzw. C-Jugendliche vom SV Luttingen zum SV 08 Laufenburg. Beide gehören zum Landesliga-Kader der Null-Achter. | Bild: Jürgen Rudigier

Laufenburger Nachwuchs

Luca Schmidt spielt seit der C-Jugend beim SV 08 Laufenburg. Gemeinsam mit seinem zwei Jahre jüngeren Bruder Mika wechselte er nach seinen fußballerischen Anfängen im Alter von sechs Jahren beim SV Luttingen in den Nachbarort und ist seitdem dort geblieben. „Ich habe mich hier immer sehr wohl gefühlt, wir waren immer in eine super Team und daran hat sich bis heute nichts geändert“, sagt Luca Schmidt. Mit der neu formierten A-Jugend hatte er vor seinem Wechsel zu den Aktiven zweimal den Aufstieg geschafft, so dass die Generation nach ihm in der Landesliga spielen durfte. Der Übergang in die erste Mannschaft verlief für ihn nahtlos.

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„Wir haben schon als A-Junioren bei den Aktiven mittrainiert, da war der Schritt gar nicht so groß“, erzählt Luca Schmidt. Als Stammspieler ist er mittlerweile ein kaum wegzudenkender Bestandteil der Laufenburger Defensive, die sich gerade in der letzten Saison deutlich verbessert hat und zu einem echten Stabilitätsanker geworden ist, was für Trainer Michael Hagmann nach seinem Amtsantritt ein zentrales Anliegen war.

Erwartung: Nach der deutlichen Niederlage gegen den FV Lörrach-Brombach versucht Luca Schmidt das Positive zu sehen: „Das war ein ...
Erwartung: Nach der deutlichen Niederlage gegen den FV Lörrach-Brombach versucht Luca Schmidt das Positive zu sehen: „Das war ein Weckruf zur richtigen Zeit, aus dem wir lernen werden. Wir wissen was wir können und werden dementsprechend reagieren.“ | Bild: Ralf A. Schäuble

Reaktion in Wyhl

„Die Null muss stehen“, lautet sein oberstes Credo. Nach dem Ausrutscher zuletzt soll das auch beim Gastspiel am Kaiserstuhl beim SC Wyhl am kommenden Samstag wieder so sein. Auf Hagmanns Forderung nach einer Reaktion seiner Mannschaft nach dem jüngsten Rückschlag antwortet Luca Schmidt: „Er wird eine Reaktion bekommen.“ Leicht dürfte die Aufgabe allerdings nicht werden. In Wyhl kassierte der SV 08 Laufenburg in der vergangenen Saison eine seiner vier Niederlagen. „Das wird ein ganz anderes Spiel als gegen den FV Lörrach -Brombach“, ist sich Luca Schmidt sicher, der mit seiner Ruhe und Zweikampfstärke dazu beitragen will, dass in Wyhl die Null steht.

Fußball-Landesliga im Überblick

Ziel: Die Mannschaft des FC Tiengen 08 hofft, wie in den vergangenen vier Spielen auch gegen den VfR Bad Bellingen wieder jubeln zu können.
Ziel: Die Mannschaft des FC Tiengen 08 hofft, wie in den vergangenen vier Spielen auch gegen den VfR Bad Bellingen wieder jubeln zu können. | Bild: Ralf A. Schäuble

FC Tiengen 08 ist beim Aufsteiger gefordert

Nach dem Derby ist vor dem Derby könnte man sagen, wobei der Aufsteiger VfR Bad Bellingen zwar im gleichen Bezirk wie der FC Tiengen 08 zu Hause ist, aber räumlich doch ein ganzes Stück entfernt liegt. Das gilt auch beim Blick auf die Tabelle. Mit dem Sieg gegen den SV Weil hat sich die Mannschaft von Trainer Erkan Kanli auf den fünften Platz verbessert und klopft mit nur einem Punkt Rückstand an das Spitzen-Quartett der Liga an. Der VfR Bad Bellingen hingegen steht mit nur zwei Siegen auf dem Konto auf einem Abstiegsplatz. Eine klare Angelegenheit, könnte man meinen.

Abgesehen davon, dass erst neun Spieltage absolviert sind und die Tabelle nur bedingt aussagekräftig ist, zeichnet sich die Landesliga dadurch aus, dass grundsätzlich jeder jeden schlagen kann, egal wo die Vereine stehen. So ist auch im Markgräflerland mit einem offenen Spiel zu rechnen. „Es ist schon eine Weile her, dass wir in der Bezirksliga auf den VfR Bad Bellingen getroffen sind. Deshalb weiß ich nicht so genau, was uns erwartet. Ich erinnere mich aber an eine sehr körperbetonte Mannschaft mit einer starken Offensive, die uns ziemlich beschäftigt hat“, weiß Erkan Kanli, Trainer des FC Tiengen 08.

Unbekannt Größe: Erkan Kanli, Trainer des FC Tiengen 08, kennt den VfR Bad Bellingen nur noch aus gemeinsamen Bezirksliga-Zeiten, die ...
Unbekannt Größe: Erkan Kanli, Trainer des FC Tiengen 08, kennt den VfR Bad Bellingen nur noch aus gemeinsamen Bezirksliga-Zeiten, die schon zwei Jahre zurückliegen: „Ich erinnere mich an eine sehr körperbetonte Mannschaft mit einer starken Offensive, die uns einiges abverlangt hat. Wir werden den Kampf annehmen.“ | Bild: TH Fotografie/Thomas Hess

Doch der FC Tiengen 08 reist mit dem Selbstvertrauen von vier Siegen in Folge nach Bad Bellingen. „Wir werden den Kampf annehmen und aus einer guten Abwehr heraus unsere Chancen suchen“, gibt Kanli die Marschroute vor. Die Formkurve des Gastgebers zeigte in den letzten Spielen deutlich nach oben. Beide Siege gelangen dem Aufsteiger in den letzten fünf Partien. Zudem ist die Mannschaft von Trainer Peter Johann zu Hause noch ungeschlagen. Es dürfte also keine leichte Aufgabe für den FC Tiengen 08 werden.