Fußball-Kreisliga A, Ost: - Voller Stolz präsentiert Georg Isele die Kabine des FC Erzingen. Zu dieser Saison übernahm „Schorsch“ das Traineramt bei den Klettgauern und geht damit in sein 30. Trainerjahr. „Hier hat jeder Spieler seinen eigenen Platz. Sowas sieht man selten“, schwärmt der 60-Jährige von den Bedingungen beim FC Erzingen – und gesehen hat er schon viel.
„Als Fußballer habe ich bei der Spvgg. Wutöschingen begonnen, da ich in Degernau gewohnt habe“, erzählt Isele. Über den SV Eggingen zog es ihn dann zum SV Untermettingen, wo er bereits mit 28 Jahren als Spielertrainer engagiert wurde. Es sollte der Beginn einer langen und erfolgreichen Trainerkarriere sein.

Zunächst übernahm Isele den SV Berau. Dann wechselte er zum SV Stühlingen in die Bezirksliga und läutete dort die erfolgreichste Zeit des Vereins ein. Mit den Wutachtälern feierte er zwei Siege im Bezirkspokal und im Sommer 2004 gelang sogar der Aufstieg in die Landesliga. „Das war definitiv eines der schönsten Erlebnisse in meiner Trainerkarriere“, erinnert sich Isele gerne an die Zeit zurück.
Über den FC Geißlingen und den FC Schlüchttal landete er 2015 am Langenstein beim FC Tiengen 08. Auch mit den Tiengenern gelang dem Fußballfachmann aus Brenden das „Double“ aus Bezirkspokal-Sieg und Meisterschaft in der Bezirksliga. „Auch das war eine tolle Zeit“, blickt Isele zurück.

„Die anschließenden Jahre bei der SG Mettingen/Krenkingen waren richtig Klasse und haben richtig Spaß gemacht.“ Die Elf aus dem Steinatal führte er in der Corona-Saison 2019/20 aus der Kreisliga A in die Bezirksliga. Hier etablierte er die Kombination aus SV Untermettingen und SV Krenkingen auf Anhieb in der Liga und formte sie mit drei dritten Plätzen in Folge zu einer echten Spitzenmannschaft.

Nach dem Ende der Saison 2022/23 legte Isele ein so genanntes „Sabbatjahr“ ein, unterstützte dabei allerdings im Hintergrund seinen langjährigen Co-Trainer Björn Winter bei dessen Wirken als Cheftrainer beim SV Jestetten.
Hospitieren bei den Profis
„Das Hospitieren bei anderen Vereinen reizt mich“, sagt Isele, der bereits vor einigen Jahren beim FSV Mainz 05 hinter die Kulissen schauen durfte. Im vergangenen Jahr war er dann bei Bundesligist TSG 1899 Hoffenheim. Hier durfte er das Team um Cheftrainer Pellegrino Materazzo unterstützen. Dabei bekam „Schorsch“ interessante Einblicke in die TSG-Akademie: „Dort wird sehr gute Arbeit geleistet. Das sieht man oft nicht, weil eher auf die Profis geschaut wird.“
„Für mich gehört es zur Pflicht eines Trainers, sich stets weiterzubilden“, erklärt Isele und führt fort: „Der Fußball wird zwar nicht neu erfunden, aber er entwickelt sich immer weiter.“ Bei den Hospitationen und Weiterbildungen lernte er also vieles, was er im Amateurfußball gut anwenden kann: „Man kann zwar nicht alles was im Profi-Fußball gemacht wird, runterbrechen. Aber in manchen Bereichen funktioniert das schon“, betont Isele.

Noch vor seiner Aus-Zeit war Isele klar, dass er wieder eine Mannschaft trainieren möchte. Im März beschloss er dann, das Traineramt beim FC Erzingen zu übernehmen. „Wir müssen vorn mitspielen“, weiß Isele um die Qualität seines Kaders. Er ist sich aber auch darüber bewusst, dass die vielen Neuzugängen im Verein erst zueinander finden müssen.

„Ich richte mein Leben nach dem Fußball und das mache ich gerne“, zeigt Isele auf, welche Bedeutung der Fußball für ihn hat. Damit wolle er seinen Spielern die Verbundenheit zum Fußball vorleben. In seiner 30-jährigen Trainerkarriere verpasste Isele gerade einmal sechs Trainingsabende und drei Spiele.