Fußball-Landesliga Wenn der SV 08 Laufenburg am Samstag, um 16 Uhr, im westlichen Stadtteil von Villingen-Schwenningen zum ersten Aufstiegsspiel beim FC Pfaffenweiler antritt, wird Kapitän Felix Zölle seine Jungs von der Ersatzbank aus unterstützen müssen. Nach seiner Operation an den Bändern am Sprunggelenk ist der 31-Jährige zwar wieder im Lauftraining, ein Einsatz in den Aufstiegsspielen kommt jedoch zu früh für ihn.
„Ich bin jetzt zwar noch entspannt, aber wenn das Spiel dann los geht wird, die Anspannung da sein“, ist Zölle ehrlich: „Ich bin nicht gerade der beste Zuschauer.“ Doch Felix Zölle wird in Pfaffenweiler nicht nur das Spiel anschauen. In den vergangenen Wochen wurde er bei den Null-Achtern zum Physiotherapeuten umfunktioniert und versorgt seine Mitspieler mit den benötigten Tapes.
Das nötige Fachwissen hat er sich zwangsläufig angeschafft: „Durch meine vielen Bänderverletzungen habe ich über lange Zeit hinweg vor jedem Spiel und vor jedem Training meine Knöchel selbst getapt“, lacht Zölle: „Die Jungs könnten mich nachts um Zwölf wecken und ich würde ihnen sofort den Knöchel tapen.“

Nach anhaltenden Problemen an den Bändern kam der 31-Jährige irgendwann nicht mehr um eine Operation herum. „Das hat sich angedeutet“, blickt Zölle auf seine Leidenszeit zurück: „Meine Innen- und Außenbänder am Knöchel wurden so stabilisiert.“ Dadurch verpasste Felix Zölle die komplette Rückrunde und damit auch die Aufholjagd seiner Mannschaft. Nach einem enttäuschenden Hinrunde überwinterten die Null-Achter auf dem neunten Tabellenplatz. Im Frühjahr drehten sie auf und kletterten noch auf den Relegationsplatz.
Psychologischer Vorteil
Im Vergleich zu den Relegationsspielen des vergangenen Jahres, als der SV 08 Laufenburg zwar mit 3:0 gegen den 1. SV Mörsch gewann und dann dramatisch nach einer 1:4-Pleite beim ESV Südstern Singen doch scheiterte, sieht Felix Zölle in diesem Jahr völlig andere Vorzeichen für sein Team: „Damals haben wir kurz vor Saisonende die Meisterschaft noch aus der Hand gegeben“, erinnert sich Zölle: „Dieses Mal haben wir uns die Relegation durch die starke Rückrunde verdient und dadurch sind wir psychologisch auf einem anderen Level.“

Zuletzt spielte der SV 08 Laufenburg ab 2002 – Relegationserfolg gegen FC Bad Dürrheim und beim TuS Durbach – für drei Jahre in der Verbandsliga. Außerdem spielten sie in der Saison 1999/2000 – als Meister – sowie von 1992 bis 1996 in der höchsten Spielklasse des Südbadischen Fußballverbands. An Pfingsten 1992 gelang ebenfalls über die Relegationsspiele der Aufstieg. Damals besiegten die Null-Achter den SV Oberkirch im entscheidenden Spiel im Waldstadion vor 2500 Zuschauern mit 2:1. Das erste Spiel beim FC RW Salem endete 0:0.
Der Gegner in der Relegation
Felix Zölle wird am Samstag nicht der einzige Spieler sein, der Trainer Michael Hagmann fehlt.: Bujar Halili, Fatih Er und Muhammad Al Bayati sind verletzt. Moritz Hackenberger ist privat verhindert. Der Einsatz von Daniel Langendorf, der sich am vergangenen Wochenende im Spiel beim FC Wolfenweiler-Schallstadt verletzt hat, ist fraglich. „Bei ihm müssen wir das Abschlusstraining abwarten“, so Hagmann.
„Relegation ist wie eine Lotterie“
Um am Sonntag, 22. Juni, 15.30 Uhr, im Waldstadion, gegen den 1. SV Mörsch die Chance zu haben vor großer Kulisse den ersehnten Verbandsliga-Aufstieg feiern zu können, müssen die Laufenburger am Samstag in Pfaffenweiler mindestens einen Punkt holen. Kassieren sie eine Niederlage, wäre der 1. SV Mörsch bereits an Fronleichnam zu Gast in Laufenburg. „Wir gehen All-In rein und versuchen, das Spiel zu gewinnen“, gibt Kapitän Felix Zölle die Marschrichtung vor: „Wenn du das erste Spiel einer Dreier-Relegation nicht gewinnst, sieht es schlecht aus.“
Für den SV 08 Laufenburg ist der FC Pfaffenweiler eine „Wundertüte“. Der Dorfclub aus Villingen-Schwenningen ist erst vor einem Jahr aus der Bezirksliga aufgestiegen. „Die Relegation ist wie eine Lotterie. Von unserer Mannschaft hat noch nie jemand gegen sie gespielt“, so Zölle. Ganz ohne Vorkenntnisse über den Gegner gehen die Null-Achter jedoch nicht in die Partie. „Oli Neff war beim letzten Spiel gegen den SC Gottmadingen-Bietingen vor Ort“, erklärt Zölle: „Aber schlussendlich werden wir erst am Samstag auf dem Platz wissen, wie sie spielen.“
Michael Hagmann zeigt Respekt
Trainer Michael Hagmann erwartet ein enges Spiel: „Es ist ein Gegner auf Augenhöhe“, ist er sich sicher: „Wer Zweiter in der Landesliga wird und mit dem FC Radolfzell und dem FC RW Salem um Platz zwei kämpft, hat etwas drauf.“ Auf Jallow Saja, Stürmer des FC Pfaffenweiler, wird die Defensive des SV 08 Laufenburg besonders gut aufpassen müssen. Mit 26 Treffern wurde er Torschützenkönig in der Staffel 3.

Dieses Mal mit Reiserücktrittsversicherung
Gelernt hat Michael Hagmann daraus, dass er 2024 wegen seines Urlaubs das erste Aufstiegsspiel gegen den 1. SV Mörsch verpasst hat: „Dieses Mal habe ich selbst gebucht und es war Grundvoraussetzung, eine Reiserücktrittsversicherung mit reinzunehmen“, lacht Hagmann: „Das kann ich jedem nur wärmstens empfehlen.“