Fußball-Landesliga Kaum stand Valmir Gashi im vergangenen Juli vor dem ersten Training in der Kabine des FC Tiengen 08, musste sich der Neuzugang einiges anhören. Bei seinen neuen Mitspielern wurden plötzlich alte Erinnerungen wach. Gashi hatte ein gutes Jahr zuvor mit seinem Ex-Club VfB Waldshut im Finale des Bezirkspokals den FC Tiengen 08 besiegt und dabei die 1:0-Führung erzielt: „Da gab es schon ein paar blöde Sprüche“, erinnert sich der 21-Jährige lachend: „Aber sie haben mich trotzdem sehr gut aufgenommen.“

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Nach dem Abstieg des VfB Waldshut am Ende der vergangenen Saison wollte Gashi weiterhin in der Landesliga spielen. „Für mich kam ein Schritt zurück nicht in Frage“, erklärt er. Die Waldshuter legten ihm dabei keine Steine in den Weg. „Da gab es keine Streitereien. Zu Vesel Alidemaj habe ich bis heute einen guten Draht“, freut sich Gashi, für den der VfB Waldshut der Heimatverein ist.

Gut aufgenommen: Valmir Gashi (21) fühlt sich in seiner ersten Saison beim Landesligisten FC Tiengen 08 pudelwohl.
Gut aufgenommen: Valmir Gashi (21) fühlt sich in seiner ersten Saison beim Landesligisten FC Tiengen 08 pudelwohl. | Bild: Jan Zipfel

Über das Aare-Rhy-Team und den FC Baden in der Schweiz, landete er als U15-Spieler im Dreiländereck beim FV Lörrach-Brombach. Dort spielte er in der Landes- und Verbandsliga – und sogar ein paar Spiele in der Oberliga. „Das hat mir mega viel Spaß gemacht“, so Gashi, der als 17-Jähriger zum VfB Waldshut zurückkam und anfangs noch bei den A-Junioren spielte.

2023 bleibt unvergessen

Mit 18 Jahren rückte er in den Kader der „Ersten“ auf, feierte dann via Relegation im Juni 2023 gegen den FC Emmendingen den Aufstieg in die Landesliga. Zuvor gelang bereits der Pokalsieg, bei dem die Waldshuter das Derby gegen den Stadtrivalen aus Tiengen gewannen. „Dieses Jahr werde ich nie vergessen“, ist sich Gashi sicher: „Auch mit den älteren Spieler war es lustig. Ich hatte zwar den nötigen Respekt, aber ich wusste auch, dass ich immer meine Witze reißen kann.“

Valmir Gashi im Interview Video: Jan Zipfel

Seit dieser Saison spielt Valmir Gashi für den Stadtrivalen FC Tiengen 08. Bei seinem neuen Verein fühlt er sich sehr wohl. „Mir macht jedes Training viel Spaß, sogar die Laufeinheiten“, ist er begeistert: „Ich habe von Trainer Erkan Kanli sehr viel dazu gelernt.“ In dieser Saison kam er in 15 Spielen zum Einsatz.

Sekunden-Einsatz in Herbolzheim

Richtig viel Pech hatte er am vergangenen Samstag beim FV Herbolzheim. Kanli wechselte ihn in der 81. Minute beim Stand von 1:1 für Can Cicek ein. Kaum auf dem Platz, verletzte sich Gashi am Knie – nichts ging mehr. Also musste Ersatztorhüter Louis Gnädinger ran, zog sich um und lieferte – auch kaum auf dem Platz – die Vorlage für den 2:1-Siegtreffer durch Dion Elshani. „Damit habe ich natürlich nicht gerechnet“, lacht Gashi: „Aber gehofft hatte ich schon, dass Louis noch etwas reißt.“

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Mit Blick auf die Tabelle bleibt er ganz gelassen. Als Vierter hat der FC Tiengen 08 momentan nur drei Punkte Rückstand den Tabellenzweiten, die U23 des Bahlinger SC. Nun stehen zwei Derbys auf dem Plan: Am Sonntag, 13.30 Uhr, gegen den Aufsteiger TuS Binzen und dann am Gründonnerstag, 20 Uhr, das Nachholspiel beim SV 08 Laufenburg. „Klar reden wir in der Kabine von unserer guten Ausgangslage, aber wir müssen einfach locker bleiben. Für uns ist es das Beste, von Spiel zu Spiel zu schauen“, betont Gashi.

Valmir Gashi tippt den 23. Spieltag Video: Jan Zipfel

Das Derby am Sonntag gegen Tabellenneunten wird allerdings ohne Gashi stattfinden. Das Knie des 21-jährigen Baulogistikers schmerzt zu sehr: „Ich hoffe natürlich, dass wir trotzdem gewinnen.“ Das Hinspiel gewannen die Tiengener dank der Tore von Urtan Aliaj mit 2:0.

Fußball-Landesliga auf einen Blick

SV 08 Laufenburg wieder mit Knab

Der SV 08 Laufenburg trifft am Samstag, 15.30 Uhr, auf Neuling Spvgg. Gundelfingen/Wildtal, der zuletzt den SV Mundingen (3.) mit 1:0 besiegt hat. „Das Sieg dürfte ihnen auf jeden Fall viel Selbstvertrauen gegeben haben“, vermutet SV08-Trainer Michael Hagmann: „Dennoch erwarte ich einen Gegner, der kompakt steht und Nadelstiche setzen will.“

Wieder im Kader: Den 7:0-Sieg beim SV Ballrechten-Dottingen hat Sandro Knab verpasst. Nun gegen Aufsteiger Spvgg. Gundelfingen/Wildtal ...
Wieder im Kader: Den 7:0-Sieg beim SV Ballrechten-Dottingen hat Sandro Knab verpasst. Nun gegen Aufsteiger Spvgg. Gundelfingen/Wildtal ist der 31-Jährige wieder dabei. | Bild: Jan Zipfel

Sandro Knab, der in der vergangenen Woche beim 7:0-Sieg gegen den SV RW Ballrechten-Dottingen fehlte, steht wieder im Kader. „Neben Felix Zölle und Fatih Er müssen wir auf Ramin Ahmadi und Muhammad Al Bayati verzichten“, so Hagmann. Sandro D‘Accurso wurde nach seiner Roten Karte für ein Spiel gesperrt, ist aber im Derby gegen den FC Tiengen 08 wieder dabei.

Was geht bei den anderen Hochrhein-Clubs?

Ebenfalls am Samstag, 15.30 Uhr, spielt der SV Weil beim Tabellenführer FC Wolfenweiler-Schallstadt. Zuletzt besiegten die Weiler den VfR Bad Bellingen mit 3:1. Der wiederum hofft, nach zuletzt fünf Spielen ohne Sieg im Kellerduell am Samstag, 16 Uhr, beim FSV RW Stegen, endlich den Hebel umlegen zu können. Allerdings überraschten die Stegener am Sonntag mit dem 1:0 bei der U23 des Bahlinger SC.

Auf Wiedergutmachung für das 0:4 beim SC Wyhl hofft der FSV Rheinfelden am Samstag, 16.15 Uhr, gegen den FV Herbolzheim. Richtungsweisend ist der Auftritt beim Tabellendritten SV Mundingen am Sonntag, 15 Uhr, für den Tabellensechsten FV Lörrach-Brombach. Mit einem Sieg wären die Gastgeber überholt.