Schwarzwaldmarathon: Der Freiburger Fritz Koch (Drescher Running Outdoor) und Stefanie Doll (SV Kirchzarten) gewannen am Sonntag die 53. Auflage des Schwarzwaldmarathons rund um Bräunlingen. Beide liefen als Solisten über die Ziellinie. Während Koch die Strecke in 2:32,04 Stunden lief, benötigte Doll 2:49,50 Stunden. Stefanie Doll schaffte dabei sogar das Kunststück, als Vierte der Gesamtwertung hinter den drei erstplatzierten Männern ins Ziel zu laufen. Auf der Halbmarathonstrecke setzten sich David Jansen (Heinrich Suso-Gymnasium Konstanz/1:14,41 Stunden) sowie Andrea Rothmund (TV Rielasingen/1:28,12 Stunden) durch.

Groß war am Sonntag der Andrang an den beiden Einlasskontrollstellen, an denen alle Läufer die 3G-Regeln erfüllen mussten. So groß, dass der eigentliche Start von 9 Uhr auf 9.23 Uhr verschoben werden musste. Dafür erwartete die Läufer bei nur 3 Grad Außentemperatur eine perfekt vorbereitete Strecke und Sonnenschein ohne eine Wolke am Himmel.

Nur drei Männer waren schneller als Stefanie Doll, Marathon-Siegerin bei den Frauen. Bild: Zschäbitz
Nur drei Männer waren schneller als Stefanie Doll, Marathon-Siegerin bei den Frauen. Bild: Zschäbitz | Bild: Zschäbitz, Dietmar

Vom Start weg entwickelte sich bei den Männern ein rassiger Zweikampf an der Spitze zwischen dem späteren Sieger Koch und dem Freiburger Nils Schallner, der in den vergangenen Jahren auf der Marathonstrecke bereits die Plätze zwei, drei und eins erreicht hatte. Nach sieben Kilometern hatte das Duo den ersten Verfolger, den Hüfinger Peter Fane, bereits um mehr als eine Minute distanziert. Bei den Frauen lief zu diesem Zeitpunkt Stefanie Doll ein einsames Rennen und hatte sich schon hinter den ersten sechs Männer eingereiht.

Auch in Oberbränd, am höchsten Punkt der Strecke, machten Schallner und Koch die Musik. Fane durchlief den Punkt als Dritter mit 1:50 Minuten Rückstand und Stefanie Doll weiterhin ihr eigenes Rennen. Als die Athleten in Unterbränd vor großer Kulisse bei Kilometer 35 schon das Ziel vor Augen hatten, kam Koch plötzlich allein. Schallner hatte abreißen lassen müssen. Somit war schon sieben Kilometer vor dem Ziel klar, dass Koch einem klaren Erfolg entgegenläuft. Bei Doll gab es auf dem gesamten Kurs daran keinen Zweifel.

Letztlich ließ sich Koch im Ziel als klarer Sieger feiern. Schallner sicherte sich nach 2:34.48 Stunden ebenso souverän Rang zwei. Auf Platz drei hatte sich zwischenzeitlich Simon Kühn (TV Ötigheim/2:45,52) nach vorne gekämpft. Rund viereinhalb Minuten später ließ sich Doll als klare Siegerin der Frauenkonkurrenz und als Gesamtvierte feiern. Sie distanzierte die Zweitplatzierte Katrin Köngeter (LAV Tübingen/3:05,17) sowie die drittplatzierte Ann-Katrin Hellstern (ISS Communication Services/3:07,16) deutlich.

Herrensieger Fritz Koch freute sich im Ziel mächtig über den Erfolg. „Es war mein erster richtiger Marathon überhaupt. Ab Kilometer 23 habe ich mich abgesetzt und bin mein Tempo gelaufen. Zuvor hatten wir zwei Spitzenläufer uns immer fest im Blick. Die Strecke war perfekt und hat mir gut gelegen. Es war richtig cool, in Bräunlingen zu laufen.“ Silbermedaillengewinner Schallner verteilte ein großes Lob an die Organisatoren. „Sie haben eine tolle Veranstaltung auf die Beine gestellt. Es hat nach zwei Jahren Wettkampfpause unglaublich viel Spaß gemacht, wieder in Bräunlingen zu laufen. Mit Rang zwei bin ich sehr zufrieden.“ Bronzemedaillengewinner Kühn ergänzte: „Ich habe meine eigenen Ziele übertroffen. Zeit und Platzierung sind ausgezeichnet und ich bin super zufrieden.“

Vor zehn Jahren lief Stefanie Doll in Bräunlingen ihren ersten Marathon überhaupt. Nun durfte sie sich zum vierten Mal die Goldmedaille umhängen lassen. „Ich bin sehr entspannt losgelaufen. Wetter und Strecke waren für mich perfekt. Ab Kilometer 28 bin ich ohne Männer an meiner Seite gelaufen. Meinen Vorsprung zur zweiten Frau habe ich nicht gekannt. Allein die Zeit war mein Gegner. Ich wollte unter 2:50 bleiben und habe es gepackt.“

Im Halbmarathon der Männer belegten Jonas Martin (LAV Tübingen/1:16,11) und Dominik Haberstroh (SV Waldkirch/1:17,19) die Plätze zwei und drei. Bei den Frauen gelang das Pia Schöpf (vereinslos/1:31,35) und Gertrud Wiedemann (Team Erdinger/1:32,04). Den Staffelmarathon gewann der TV Villingen in 2:34,33 Stunden vor SSC Schwenningen Masters (2:59,39) und Sport Weiß KG in 3:22,28 Stunden.

OK-Chef Frank Kliche strahlte im Ziel mit der Sonne um die Wette. „Ich danke allen, die an uns geglaubt haben, den vielen Helfern, der Stadt und meinem gesamten LSG-Team. Alles hat geklappt und nun hoffe ich, dass wir im kommenden Jahr die Bude richtig voll haben.“