Gratulation zum besten Weltcup-Ergebnis Ihrer Karriere. Wie groß war der Jubel nach dem Rennen?
Riesig. Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen. Endlich konnte ich zeigen, dass ich gut drauf bin und was ich in der Vorbereitung bereits gezeigt habe.
Wie viele Glückwünsche gab es nach dem Erfolg?
Sehr, sehr viele. Vor allem über die sozialen Medien Whatsapp und Instagram.
Sie konnten im Finale einen Sturz gerade so abwenden. Was geht einem in einer solchen Situation durch den Kopf?
Ich dachte: Nein, nein! Zugleich versucht man aber, schnell zu reagieren, um sich wieder zurück zu kämpfen und den Anschluss an die anderen Fahrerinnen wieder zu bekommen. An dieser Stelle war es auch noch vereist. Im wahrsten Sinne des Wortes habe ich gerade so noch die Kurve bekommen.
In den drei vorherigen Weltcups war für Sie bereits im Viertelfinale Endstation. Was lief am Montag in Val Thorens anders?
Die Strecke in Arosa, wo die ersten zwei Rennen waren, ist mir noch nie gelegen. Beim ersten Weltcup am letzten Sonntag in Val Thorens ist mir ein Fahrfehler unterlaufen. Da war auch etwas Pech dabei. Deshalb habe ich mir mit Wut im Bauch für den zweiten Tag vorgenommen: Alles oder nichts. Zum Glück hat es geklappt.
Sie waren am Montag sowohl im Viertel- als auch im Halbfinale die Schnellste Ihres Laufes. Gibt es ein bisschen Wehmut, dass es im Finale nicht ganz nach vorne gereicht hat?
Nein. Die Österreicherin Katrin Ofner ist vorneweg gefahren. Sie hat verdient gewonnen und ich freue mich auch für sie. Ich habe im Finale zu viele Fehler gemacht. Im Weltcup bin ich aber über jeden Podestplatz happy. Da ich fast auf dem Po gelandet bin, hätte es auch der vierte Platz werden können.
Bedauern Sie nach dem zweiten Rang, dass es jetzt bis Mitte Januar eine Weltcup-Pause gibt?
Ja und nein. Einerseits würde ich gerne weitermachen. Andererseits freue ich mich auf Weihnachten zuhause im Schwarzwald mit meiner Familie.
Im Gesamtweltcup sind Sie aktuell Vierte. Was ist da noch möglich?
Platz vier ist mega gut. Ich hoffe natürlich, dass ich mich noch verbessere. Allerdings schläft die Konkurrenz nicht.
Welche Corona-bedingten Einschränkungen gibt es im Skicross-Weltcup derzeit?
Wir versuchen, so oft es geht in Einzelzimmern zu übernachten. Zudem gibt es sogenannte Bubbles. Falls sich jemand infiziert, ist die Gruppe der Gefährdeten dadurch kleiner. Außerdem tragen wir so oft wie möglich die Mund- und Nasenschutz-Maske. Beim Start ziehen wir sie erst im Gate aus und im Ziel so schnell wie möglich wieder an.
Durch die Corona-Pandemie wurde die für kommenden Februar geplante Weltmeisterschaft in China bereits abgesagt. Es sollte zugleich die wichtige Generalprobe für die Olympischen Spiele ein Jahr später in Peking sein. Was bedeutet die Absage?
Derzeit sind die Verantwortlichen auf der Suche nach einem WM-Ersatzort in Europa. Es ist aber noch nichts spruchreif. Da die WM als Generalprobe für Olympia eigentlich hätte stattfinden müssen, wird nun zwischen Internationalem Skiverband und Olympischem Komitee viel diskutiert. Wir bekommen davon aber nicht viel mit.
Ende Januar ist der Skicross-Weltcup am Feldberg. Bleibt das weiterhin ein besonderes Rennen für Sie?
Natürlich. Es ist mein Heim-Weltcup. Zudem ist fast der gesamte Skiclub Urach dort als Helferteam im Einsatz.
In Ihrer jungen Karriere wurden Sie im Weltcup bisher dreimal Dritte und einmal Zweite. Wann dürfen wir uns über den ersten Weltcup-Sieg von Daniela Maier freuen?
(lacht) Ich hoffe bald. Ich gebe auf jeden Fall mein Bestes, dass es noch in diesem Winter gelingt. Am liebsten natürlich am Feldberg oder auf meiner Lieblingsstrecke in Russland. Ein Sieg bei der Weltmeisterschaft wäre die Kirsche auf der Sahnetorte. Am allerbesten wäre das bei allen drei Rennen.