Skicross: Ein Blick auf die Instagram-Seite von Daniela Maier macht es deutlich: Die Skicrosserin vom SC Urach kann den Start der Weltcup-Saison kaum erwarten, denn die 24-Jährige will den nächsten Schritt in Richtung Weltspitze machen.
„Ich freue mich riesig darauf, dass es endlich wieder losgeht“, sagt Daniela Maier freudestrahlend. Nach Monaten der schweißtreibenden Vorbereitung biegt die Schwarzwälderin langsam, aber sicher auf die Zielgerade ein, bevor am 9. Dezember im österreichischen Montafon die besten Skicrosser der Welt wieder die kurvenreichen Buckelpisten hinunterrasen. Nach Rang sieben im Gesamtweltcup und zwei Podestplatzierungen in der, wegen Corona verkürzten Vorsaison hat die Bundespolizisten ihren Status als beste Deutsche ihres Fachs und ihre Position in der erweiterten Weltspitze zementiert.
Viel verändert hat sich für die Furtwangerin dadurch jedoch nicht. „Ich habe ein neues Auto bekommen, ansonsten ist alles so wie immer“, schmunzelt Maier. Im kommenden Weltcup-Winter soll der nächste Schritt in der Entwicklung der Rennfahrerin folgen. „Das klare Ziel lautet, öfter auf dem Podest zu stehen, vielleicht sogar einmal ganz oben.“ Eine noch bessere Platzierung im Gesamtweltcup wäre die logische Konsequenz.
Anders als in der Vorsaison, als Maier erst in der zweiten Saisonhälfte so richtig in Bestform kam und dann vom abrupten Saisonende ausgebremst wurde, soll dieses Jahr von Anfang an besser laufen. „Das war relativ untypisch für mich. Normalerweise bin ich am Anfang der Saison ziemlich stark und habe dann in der Mitte eine kleine Flaute“, erklärt die Skifahrerin des SC Urach. „Nun will ich gleich in den ersten Rennen im Dezember Vollgas geben und von Anfang an sehr gute Resultate einfahren.“ Außerdem will die Schwarzwälderin so schnell wie möglich die Qualifikation für die Weltmeisterschaft im Februar in Peking eintüten. Zwei Weltcup-Resultate unter den ersten 16 oder eines unter den besten Acht wären dafür erforderlich. Im Normalfall sollte dies kein Problem darstellen. Doch war ist in dieser Zeit schon normal.
Daniela Maiers Vorfreude auf die Saison wird vermischt mit einer Portion Ungewissheit darüber, ob die aktuell acht vorgesehenen Weltcups und die WM wie geplant stattfinden können. „Eine gewisse Anspannung ist immer mit dabei. Es gibt fast täglich neue Meldungen, sodass viele Planungen über den Haufen geworfen werden können. Es ist auch ein Weltcup Ende Januar auf dem Feldberg geplant. Wenn aber Frau Merkel einen Tag vorher sagt, dass das nicht geht, dann können wir keine Rennen fahren. Das könnte sich im schlimmsten Fall durch die gesamte Saison ziehen.“
Einen Sonderfall stellt die WM dar. Diese dient als verpflichtende Probe-Veranstaltung vor den Olympischen Spielen 2022 in Peking. Einen Skicross-Weltcup gab es in China zuvor noch nie. Sollte die WM nicht stattfinden, dürften laut Regularien auch die Olympischen Skicross-Titelkämpfe dort nicht ausgetragen werden. Das Bestreben des Weltverbandes FIS und aller Austragungsorte ist aber groß, für sichere Weltcups zu sorgen und damit die Saison so reibungslos wie möglich über die Bühne zu bringen.
Dann stünde auch einem erfolgreichen Winter für Daniela Maier nichts mehr im Weg. Von den zehn besten Skicrosserinnen des vergangenen Jahres ist die 24-Jährige die drittjüngste. Die Top-Fahrerinnen jenseits der 30 haben auf der Strecke schon alles erlebt. Diese Routine haben sie der Schwarzwälderin voraus. Daniela Maier gibt sich allerdings selbstbewusst: „Ich habe schon genug Erfahrung gesammelt, um ganz vorne mitzufahren.“
Sollte ihr dies gelingen, kann die Skicrosserin vom SC Urach ihr großes Ziel, einen Weltcup zu gewinnen, vielleicht schon im kommenden Winter realisieren. Ein Bild mit einer Jubelpose ganz oben auf dem Podest würde sich auch auf ihrer Instagram-Seite gut machen.