Herr Brombacher, Sie sind mittendrin in Ihrer Amtszeit als Vorsitzender, aber Ihr Bereich findet sich gerade neu zusammen: Im Juli 2021 sollen die Bezirks-Schiedsrichterausschüsse gewählt werden. Wie sollen die Jahreshauptversammlungen in den einzelnen Bezirken stattfinden?

Trotz dieser wirklich schwierigen Zeit befinden wir mitten in den
Vorbereitungen für die kommende Saison sowie in der Beendigung der annullierten Runde. So wie es aussieht, können die Jahreshauptversammlungen als Präsenz-Veranstaltungen durchgeführt werden. Das wäre endlich Licht am Ende des Tunnels und auch ein würdiger Rahmen für die Wahlen und Ehrungen.

Wie gehen die Schiedsrichter mit den Leistungsprüfungen um?

Die Leistungsprüfungen werden wir durchführen. Allerdings sehe ich mehrtägige Leistungslehrgänge eher skeptisch.

Als Schiedsrichterneuling seit über einem Jahr keine Chance zu haben, auf dem Platz aktiv zu pfeifen, ist hart. Haben sich trotzdem neue Schiedsrichter ausbilden lassen?

Das ist in der Tat eine unbefriedigende Situation, doch müssen wir das Beste daraus machen. Wir haben die 200 Neulinge vom vergangenen Jahr natürlich nicht getoppt, dennoch hatten wir Neulingslehrgänge und Interessierte für das Amt des Schiedsrichters. Nun gilt es, den Neulingen die bestmögliche Unterstützung für den Start zu geben – in allen Bezirken und Bereichen.

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Das Vereinsleben und der persönliche Austausch fielen in den vergangenen Monaten nur für Spieler und Trainer weg, sondern auch für die Schiedsrichter. Welche Dinge sind im Schiedsrichter-Bereich außerdem auf der Strecke geblieben?

Das wirkliche Ausmaß dieser Pandemie werden wir erst in ein paar Monaten sehen. Den ambitionierten Schiedsrichtern fehlt vor allem ein Jahr, und das Alter blieb leider auch nicht stehen.

Gab es viele Abmeldungen?

Abmeldungen im großen Stil gab es keine, doch auch hier bleibt abzuwarten, was die kommenden Wochen bringen, gerade auch im Hinblick auf die Leistungstests mit fehlendem Sport über Monate hinweg.

Wie ist der Verbandsschiedsrichterausschuss mit dem Auf- beziehungsweise Abstieg der Schiedsrichter in den einzelnen Ligen umgegangen?

Wir haben in sämtlichen Spielklassen von Abstiegen abgesehen. Es konnte nicht sein, einen Schiedsrichter zu bestrafen, dass die Runde nicht zu Ende spielt wurde. Annulliert ist annulliert – auch für die Schiedsrichter. Im Bereich nach oben konnten wir aufgrund freier Kapazitäten das eine oder andere ermöglichen.

Was steht sonst noch auf der Agenda des Verbandsschiedsrichter-Ausschusses, welche Dinge wurden schon angepackt?

Uns wird die Arbeit nie ausgehen. Wir haben noch einiges vor und in verschiedenen Bereichen Optimierungsbedarf. Vor allem aber muss der Fußball wieder die Normalität erreichen, die wir gewohnt waren und alle schmerzlich vermissen.

Fragen: Steffen Fante