Jonas Zimmermann, Sie saßen am Wochenende beim Pokalsieg des FC 08 Villingen auf der Bank. Einen Tag später erzielten Sie einen Doppelpack für die U21 und konnten die Verbandsliga-Meisterschaft feiern? Hatten Sie schon mal ein besseres Wochenende?
(lacht) Nein, natürlich nicht. Für mich waren gerade die letzten Jahre schwer. Ich bin im vierten Jahr bei den Aktiven in Villingen und hatte mit vielen Verletzungen und Krankheiten zu kämpfen. Und vor dieser Runde war auch nicht klar, dass es in der ersten und zweiten so läuft. Es war also ein Wochenende, das ich nie vergessen werde.
Haben Sie einen Moment, der Ihnen besonders in Erinnerung bleiben wird?
Das sind alles schöne Moment, da einen bestimmten herauszusuchen, ist schwierig. Das ganze Erlebnis, diese zwei Tage, waren für mich ein besonderes Erlebnis.
War ihre Familie auch im Stadion?
Ja, meine Eltern waren da, die haben mich schon in der Jugend überall hingefahren. Meinte Tante und mein Cousin waren dabei und sie waren natürlich überglücklich.
Waren Sie enttäuscht, dass Sie am Samstag nicht spielen durften?
Natürlich, ein bisschen schon. Da will jeder gerne spielen. Aber für mich war es wichtig, dass ich dabei bin und ich habe mir vorgenommen, jede Sekunde zu genießen in diesem riesigen Stadion und auf dem Platz. Das war ein unglaubliches Erlebnis für mich.
Wussten Sie am Samstag schon, dass Sie am Sonntag spielen müssen?
Ich bin immer im engen Austausch mit beiden Trainern und die Jungs haben mir schon während der Woche geschrieben, dass sie mich brauchen. Ich fühle mich bei der Mannschaft wohl, deswegen war es klar, dass ich dann aushelfe. Dass ich dann noch die zwei Tore schieße und der Mannschaft helfen konnte, war natürlich optimal.
Mussten Sie sich am Samstag demnach zurückhalten beim Feiern?
(lacht) Ich hab ein bisschen etwas getrunken, aber ich habe mich zurückgehalten und bin um elf Uhr gegangen. Ich wäre natürlich gerne länger geblieben. Gerade im Hinblick auf den Tod von Werner Felgenhauer, dessen Wunsch es war, dass wir das Triple holen und beide Mannschaften aufsteigen. Daher war für mich klar, dass ich da langsam mache und der Zweiten helfe. Es ist auch unglaublich, was die U21-Jungs geleistet haben. Vor allem, wenn man bedenkt, dass ich mit 22 Jahren der drittälteste in der Mannschaft bin. Da passt es zu 100 Prozent.
Konnten Sie die Feier dann am Sonntag nachholen?
Nein, da musste ich mich auch zurückhalten, weil ich am nächsten Tag arbeiten musste (lacht). Aber das werden wir auf jeden Fall kommendes Wochenende nachholen, wenn die Erste dann hoffentlich auch Meister wird und wir alle zusammen nach Malle gehen. Und bei dem Rückenwind bin ich überzeugt, dass wir das schaffen.
Die U21 hat am Donnerstag ein letztes Spiel, am Samstag ist das finale Spiel der Oberliga. Sind Sie bei beiden dabei?
Ich weiß es noch gar nicht, ich werde am Dienstag fragen. Ich denke, dass ich bei der Ersten im Training für das Spiel dabei sein werde. Ich hoffe natürlich auf einen Einsatz, aber wenn nicht, ist das auch nicht schlimm. Ich bin immer froh, wenn ich dabei sein kann, weil ich viel von den Jungs lernen kann. Und bei der U21 werden wahrscheinlich Spieler zum Zug kommen, die noch nicht so viele Einsatzminuten hatten.
Gibt es jemanden im Team, mit dem Sie besonders gut auskommen?
Auf jeden Fall Tevfik Ceylan. Er hat mich mit Mustafa Gürbüz zusammen in der B-Jugend trainiert. Das ist krass, dass ich jetzt mit ihm zusammen spiele und er greift mir auch oft unter die Arme. Und Leon Albrecht ist durch den Fußball einer meiner besten Kollegen geworden. Dass ich das mit ihnen erleben durfte, ist unbeschreiblich.