Wie nehmen Sie bislang Ihre erste Heim-Weltmeisterschaft wahr?
Ich bin froh, bei dieser WM dabei zu sein, und kann es auch genießen. Das Publikum und die Atmosphäre sind einfach grandios.
Platz 23 im Sprint und Rang 21 im Verfolgungsrennen – wie blicken Sie auf die ersten zwei WM-Rennen zurück?
Die Leistungen waren mittelmäßig. Es sind keine klasse Ergebnisse, aber auch keine schlechten Platzierungen. Im Sprint war ich leider läuferisch nicht so gut drauf. Beim Verfolger bin ich alles in allem gut durchgekommen.
Beim Verfolgungswettkampf schossen Sie dreimal null Fehler, aber einmal drei Fahrkarten. Woran lag‘s und wie sehr ärgert man sich darüber ?
Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich gewundert habe, dass ich bei diesen Bedingungen dreimal ohne Fehler geblieben bin. Die drei Fehler beim dritten Schießen waren natürlich ärgerlich. Aber ich habe am Schießstand aufgrund des Nebels nur noch die Konturen der Scheiben gesehen.
Sie waren vor zwei Jahren in Slowenien bereits bei einer Weltmeisterschaft dabei. Wie groß ist der Unterschied im Vergleich zur jetzigen Heim-WM?
Es sind riesige Unterschiede. Nicht nur aufgrund der Tatsache, dass die WM in Deutschland ist. 2021 gab es aufgrund von Corona so gut wie keine Zuschauer. Nun realisiert man erst, dass vor zwei Jahren die WM-Stimmung gefehlt hat. In Oberhof ist es für uns Athleten einfach ein unglaubliches Erlebnis.
Kann das lautstarke Publikum beim Schießen auch zur Belastung werden?
Ich kann das ganz gut ausblenden. Zudem habe ich kleine Ohrenstöpsel. Dadurch höre ich die laute Anfeuerung etwas gedämpfter, bekomme sie aber trotzdem mit.
Wie sehr treibt einen die Stimmung an?
Die Anfeuerung ist natürlich klasse. Ich versuche dennoch, meine Taktik einzuhalten. Aber vor allem auf der letzten Runde hilft die Unterstützung enorm.
Können Sie sich in diesen Tagen auch einmal zurückziehen und etwas zur Ruhe kommen?
Ja. Wir wohnen hier in einer Kaserne. Jeder hat sein eigenes Zimmer. Da kann man sich auch zurückziehen.
Wie sieht Ihr weiterer WM-Fahrplan aus?
Am Mittwoch starte ich beim Einzelrennen. Mit einer guten Leistung will ich mich für den Massenstart am Sonntag qualifizieren. Ein Platz um Rang 20 könnte reichen.
Und wie sieht es mit der Nominierung für die Staffel am Samstag aus? Immerhin besteht da die größte Medaillenchance.
Das werden die Trainer in den nächsten Tagen entscheiden. Ich mache mir darüber derzeit keine Gedanken und konzentrierte mich zunächst auf das Einzelrennen.
Was haben Sie sich für den Wettkampf vorgenommen?
Nicht zu sehr an das große Ganze denken. Eine konkrete Platzierung habe ich mir nicht als Ziel gesetzt. Ich will das Beste herausholen. Dann sieht man, welcher Platz es wird.