Janina, was für ein Comeback in den Biathlonzirkus nach Ihrer Babypause: Bei den deutschen Meisterschaften gab es Gold im kurzen Einzel und im Sprint, dazu Silber in der Verfolgung. Haben Sie auch nur im Ansatz mit einem so erfolgreichen Start gerechnet?

Janina Hettich-Walz: Dass es so gut läuft, hat mich definitiv überrascht. Ich hatte vor den Wettkämpfen die Hoffnung, vielleicht aufs Podium zu kommen, aber mit zweimal Gold und einer Silbermedaille habe ich wirklich nicht gerechnet.

Es waren Ihre ersten Wettkämpfe seit der Pause – und Sie haben keine unbekannten Namen geschlagen. Franziska Preuß, Weltmeisterin und Gesamtweltcupsiegerin, mussten Sie im kurzen Einzel hinter sich lassen. Wie kommt es zu dieser Frühform?

Janina Hettich-Walz: Das ist tatsächlich eine gute Frage. Ich hatte bislang ein sehr gutes Trainingsjahr – ohne krankheitsbedingte Ausfälle oder Verletzungen. Es ist schön zu sehen, dass sich das Training schon jetzt so positiv auszahlt.

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Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis?

Janina Hettich-Walz: Ein echtes Erfolgsgeheimnis würde ich das nicht nennen. Es ist das Ergebnis harter Arbeit. Aber natürlich muss ich meine Form in den kommenden Monaten erst einmal bestätigen. Die Saison ist noch jung, und es war erst das erste Wettkampfwochenende.

Ihre Tochter ist mittlerweile sieben Monate alt. War Karlotta schon einmal mit dabei und hat Sie kräftig angefeuert?

Janina Hettich-Walz: Sie war zwar mit dabei, aber für Biathlon kann sie sich im Moment noch nicht so richtig begeistern.

Ist der Start im Weltcup zu Beginn der Saison sicher?

Janina Hettich-Walz: Noch nicht ganz. Die deutschen Meisterschaften waren nur der erste Teil der Weltcup-Qualifikation. Der zweite Teil findet vor Saisonbeginn in Ruhpolding statt. Dort gilt es, meine gute Form zu bestätigen und mich erneut für das Weltcup-Team zu empfehlen. Die drei Wettkämpfe waren aber auf jeden Fall ein Fingerzeig, wo es in dieser Saison für mich hingehen soll.

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Die Weltcup-Saison beginnt Ende November im schwedischen Östersund. Wie sehen die kommenden Monate bis dahin aus?

Janina Hettich-Walz: Von jetzt an geht es Schlag auf Schlag. Zunächst habe ich noch eine Woche Urlaub. Danach folgt ein Trainingsblock in Oberhof. Anschließend geht es schon bald nach Antholz, bevor Anfang November der erste Schneelehrgang in Idre in Schweden ansteht.

Antholz ist ein gutes Stichwort – dort finden im kommenden Februar die Olympischen Spiele statt. Ist dieses große Ziel schon in Ihren Gedanken präsent?

Janina Hettich-Walz: Ich möchte unbedingt bei den Spielen dabei sein, aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Zunächst hat die Nominierung für das Weltcup-Team oberste Priorität. Danach möchte ich die Olympianorm schaffen. Bei Olympia gibt es ja pro Nation nur vier Startplätze – das macht den Kampf um die Tickets besonders hart. Die Motivation ist aber riesig, mich dort durchzusetzen.

Sie haben von einer Woche Urlaub gesprochen. Gibt es ein Reiseziel?

Janina Hettich-Walz: Nein, wir bleiben im Schwarzwald. Für unsere Tochter soll es ganz entspannt sein. Ich genieße aber auch die Zeit in der Heimat und verbringe meinen Urlaub sehr gerne dort.