Jonas, was waren Ihre ersten Gedanken nach dem Rücktritt von Tim Heine?
So ein Rücktritt hinterlässt keine freudigen Gesichter. Ich war etwas überrascht, dass mir das Traineramt angeboten wurde. Es ist eine Verpflichtung für mich, die Aufgabe bestmöglich zu erfüllen.
Inwieweit bringen Sie Trainer-Erfahrung mit?
Als Tim vor zwei Wochen in Waldkirch gesundheitlich passen musste, stand ich an der Seitenlinie. Dazu kommen zwei Vorbereitungsspiele im Sommer, als Tim im Urlaub weilte. Es liegt demnach viel Neues vor mir.
Wie wollen Sie Ihre Mannschaft auf den Erfolgsweg bringen?
Wir müssen als Einheit auftreten. Jeder kann kämpferisch alles geben, auch wenn es spielerisch mal nicht klappt. Mein erstes Ziel ist es, die Zahl der Gegentreffer zu reduzieren. Wir müssen defensiv kompakter stehen und auch besser verschieben.
Tim Heine kritisierte öfters, dass für die Verbandsliga zu wenig Spieler zur Verfügung stehen. Auch Sie müssen mit dem vorhandenen Personal auskommen.
An der Zusammensetzung der Mannschaft ändert sich nichts. Auch ich kann keine Spieler herbeizaubern. Und wenn es zusätzlich verletzte Spieler gibt, wird es für unseren Kader eng. Dennoch muss es unser Ziel sein, mit der richtigen Einstellung bis zur Winterpause noch einige Punkte einzusammeln.
Sie sind als Spieler im inneren Zirkel der Mannschaft. Was wollen Sie in der Ansprache ändern?
Zunächst einmal glaube ich, dass die Jungs auf mich hören. Da trügt mich mein Gefühl nicht. Ich bin nahezu im gleichen Alter, aber nun eben der Trainer. Das Verhältnis zwischen uns stimmt und soll auch so bleiben. Ich will den Spielern Spaß vermitteln und werde in der Ansprache die Dinge ansprechen, die mir gefallen oder eben nicht.
Hand aufs Herz. Glauben Sie bei dem schon deutlichen Rückstand noch an den Klassenerhalt?
Warum nicht? Wir dürfen jetzt nicht daran denken, was in ein paar Wochen sein kann. Allein das nächste Spiel zählt. Mir müssen unser Leistungsvermögen ausschöpfen und unabhängig vom Ergebnis uns nach dem Abpfiff in die Augen schauen und sagen: Wir haben alles versucht.
Dennoch erscheint die Tabellenkonstellation im Hinblick auf den Klassenerhalt schier aussichtslos?
Ich beschäftige mich nullkommanull mit der Tabelle. Jetzt Druck aufzubauen, lähmt nur. Wir kennen alle unsere Situation. Es ist doch völlig normal, dass nach einer so langen Serie ohne Siege das Selbstvertrauen fehlt. Druck wäre da der absolut falsche Weg.
Sie werden auf dem Platz die Führungsspieler mehr in die Pflicht nehmen müssen. Wer könnte das sein?
Es gibt da nicht nur ein, zwei Spieler. Die Routiniers wissen selbst, dass sie diese Rolle übernehmen müssen.
Noch ein Ausblick auf die Partie in Bühlertal. Welche Erwartungen reisen mit und wie sieht es personell am Samstag aus?
Personell sieht es nicht so schlecht aus. Raphael Künstler steht nicht zur Verfügung und auch ich kann wegen der Knieverletzung nicht spielen. Alle anderen Spieler haben gut trainiert.