Fußball: (daz) Es ist eine oft diskutierte Frage. Sind die Kreisligen A1 und A2 leistungsmäßig gleich einzuschätzen oder ist die A1, wie oft zu hören ist, qualitativ höher einzustufen.
Tannheims Wechsel hat sich gelohnt
Aktuell scheint es tatsächlich so zu sein, dass in der A1 das Niveau ein Stück höher einzuordnen ist. Als Beispiel dafür dienen der FC Tannheim und der FC Brigachtal, die vor der laufenden Saison von der A1 in die A2 wechselten. Die Saison 2022/23 schloss Brigachtal auf Rang zehn ab, Tannheim sogar auf Platz zwölf und verhinderte den Abstieg nur durch die Relegationsspiele. Nun ist Tannheim Meister in der A2 und Brigachtal ist Zweiter. Der Wechsel scheint sich auf den ersten Blick gelohnt zu haben. Aus Mittelfeldmannschaften wurden Teams, die um den Aufstieg mitspielen.
Es gibt jedoch auch andere Erkenntnisse. In den zwei vergangenen Jahren setzte sich in den Aufstiegsspielen zur Bezirksliga jeweils das Team aus der A2 durch. Vergangene Saison der SV TuS Immendingen gegen den VfB Villingen und im Jahr zuvor die SG Riedöschingen/Hondingen gegen den FC Schönwald.
Für Marvin Zimmermann, Trainer des FC Brigachtal, ist die A2 nicht schlechter als die A1. Er hat jedoch einen Unterschied ausgemacht. „In der A1 stehen mehr die spielerischen Aspekte im Vordergrund, während in der A2 die kämpferischen Tugenden ausgeprägter sind.“ Zimmermann weiter: „Die A1 profitiert zudem davon, dass in einigen Vereinen Spieler aktiv sind, die schon in der Ober-, Verbands- oder Landesliga aktiv waren.“ Brigachtal habe in den vergangenen zwölf Monaten einen Leistungssprung vollzogen und hätte auch in der laufenden Saison in der A1 eine bessere Rolle gespielt.
Es gibt auch geografische Vorteile
Ähnlich sieht es Enrique Blanco, Trainer des FC Tannheim. „Wir haben uns in den vergangenen Monaten deutlich verbessert, so vor allem im taktischen Bereich und im Umschaltspiel, was auch in der Tabelle der A1 zum Ausdruck gekommen wäre. Wir wären möglicherweise kein Spitzenreiter, aber wir wären nicht weit weg von den Mannschaften, die oben in der Tabelle stehen.“ Für Blanco haben die ersten drei, vier Mannschaften der A1 ein außergewöhnlich gutes Niveau, doch die anderen Mannschaften seien auch nicht besser oder schlechter als die Mehrheit der A2.
In erster Linie geografische Vorteile sieht Frank Berrer, Trainer des TuS Blumberg, in der A1. „Wir müssen in der A2 um jeden einzelnen Spieler kämpfen, um ihn für uns zu gewinnen, da wir abseits liegen. Wer in Villingen oder Umgebung höherklassig gespielt hat, ist für Vereine aus dem Villinger Umfeld leichter zu bekommen. Ich würde durchaus sagen, dass nicht nur deshalb die A1 eine höhere Qualität besitzt.“
Die 16 aktuellen Bezirksligisten stellen im Verhältnis 6:10 mehr Mannschaften, die geografisch eher der A2 zugeordnet werden. Der nächste Vergleich folgt am Saisonende, wenn sich in den Relegationsspielen die beiden Vizemeister aus den zwei Staffeln wieder im Hin- und Rückspiel gegenüberstehen.