Fußball-Bezirksliga: Die bereits abgesagten Spiele und der einmonatige Lockdown im November machen es immer schwieriger, die Saison regulär zu Ende zu spielen. Somit nimmt die Suche nach alternativen Lösungen immer mehr an Fahrt auf. Eine Möglichkeit, die Spielzeit ordentlich zu beenden, wäre eine Playoff-Runde, die sich direkt an die Vorrunde anschließt. Etliche Bezirksliga-Trainer finden solch eine Variante durchaus sympathisch, wie eine SÜDKURIER-Umfrage zeigt.

Patrick Fossé, FC Königsfeld
Patrick Fossé, FC Königsfeld | Bild: Maurice Sauter

Patrick Fossé, Trainer von Tabellenführer FC Königsfeld: „Wir würden die Saison gerne mit Hin- und Rückrunde zu Ende bringen. Wer dann ganz oben steht, hat den Titel auch verdient. Wir würden aber auch eine Playoff-Runde annehmen, wobei ich für ein Hin- und Rückspiel plädieren würde. Eine Partie mit K.o.-Charakter wäre wie ein Pokalspiel, bei dem der Zufall und die Tagesform eine wichtige Rolle spielen können. Wir versuchen uns auf alle Eventualitäten vorzubereiten und nehmen es, wie‘s kommt. Man darf auch nie vergessen, dass es im Moment wichtigere Dinge gibt und Fußball lediglich das schönste Hobby ist.“

Patrick Anders, FC Pfaffenweiler
Patrick Anders, FC Pfaffenweiler | Bild: Dietmar Zschäbitz

Patrick Anders, Trainer des Tabellenzweiten FC Pfaffenweiler: „Am liebsten wäre es mir, die Saison würde regulär zu Ende gespielt und am Ende der verdiente Meister gekürt. Sollte dies jedoch nicht möglich sein, wären Playoffs für mich die zweitbeste Lösung und eine spannende Alternative. Allerdings sollten die Playoffs nicht im einfachen Turniermodus, sondern mit Hin- und Rückspiel ausgetragen werden. In einer Partie kann alles passieren, wenn es dumm läuft. In zwei Spielen setzt sich in der Regel die bessere Mannschaft durch.“

Tevfik Ceylan, FC Bräunlingen
Tevfik Ceylan, FC Bräunlingen | Bild: Eugen Fischer

Für Tevfik Ceylan, Spielertrainer beim Rangdritten FC Bräunlingen, kommt die Diskussion über mögliche Playoffs noch zu früh. „Bevor wir über solche Dinge sprechen, sollten wir alles versuchen, die Runde regulär über die Bühne zu bringen. Ich gehe auch davon aus, dass im Dezember keine Spiele mehr stattfinden und die Zahl der Nachholspiele sich häuft. Aber wir haben noch genügend Zeit, um den Spielplan komplett abzuarbeiten. Die Rückrunde beginnt erst im März. Da wäre es kein Problem, zwei Wochen früher einzusteigen und die Saison bis Ende Mai zu verlängern. Was dann noch an Spielen übrig bleibt, könnte unter der Woche stattfinden. Spielen statt trainieren – das machen die meisten Fußballer ohnehin viel lieber.“

Björn Schlageter, TuS Bonndorf
Björn Schlageter, TuS Bonndorf | Bild: Dieter Reinhardt

Björn Schlageter, Trainer des Tabellenvierten TuS Bonndorf: „Was ich von der Thematik halte, ist zweitrangig, denn die Vereine dürfen ohnehin nicht entscheiden, wie es weitergeht. Das machen andere. Wir werden es nehmen, wie es kommt. Allerdings wird es schwierig, die Runde regulär zu Ende zu spielen und viele Alternativen gibt es nicht. Playoffs wären die einfachste und kürzeste Lösung. Im Extremfall könnte es allerdings sein, dass lediglich drei Spiele über Auf- und Abstieg entscheiden. Das wäre für manchen Verein sicherlich hart. Auf der anderen Seite kann ich mir nicht vorzustellen, eine weitere Runde ohne Absteiger zu beenden. Das würde die Liga noch mehr aufblähen.“

Stefan Pröhl, SV Geisingen
Stefan Pröhl, SV Geisingen | Bild: Eugen Fischer

Stefan Pröhl, Trainer des Tabellenfünften SV Geisingen, könnte sich mit einer Playoff-Runde durchaus anfreunden. „Diese Lösung wäre fairer als im vergangenen Jahr. Da waren Marbach und Königsfeld an der Spitze fast gleichauf, und Königsfeld hatte nach dem Abbruch überhaupt keine Chance, aufzusteigen. Das wäre mit einer Playoff-Runde anders. Außerdem hätten alle Mannschaften die Möglichkeit, im Spielbetrieb zu bleiben. Die besten acht Teams kämpfen um die Meisterschaft, die übrigen neun gegen den Abstieg. Allerdings machen Playoffs nur Sinn, wenn die Vorrunde zu Ende gespielt wird. Bei der Frage, ob die Playoffs im K.o-Modus oder mit Hin- und Rückspiel ausgetragen werden, bin ich offen. Allerdings sollte dies keine Dauerlösung werden. Zum Fußball gehört eine komplette Hin- und Rückrunde.“

Sebastian von Au
Sebastian von Au | Bild: Verein

Sebastian von Au, Coach des FV Tennenbronn: „Für mich wären Playoffs nach der Vorrunde eine attraktive Geschichte und eine tolle Abwechslung zum Liga-Alltag. Wir sind aktuell Tabellensechster und würden von solch einer Lösung profitieren, denn auch wir hätten noch eine reelle Chance auf den Titel. Wir sind eine gute Turniermannschaft, das haben wir im Pokal schon zu Genüge bewiesen. Grundsätzlich wäre es aber auch mir lieber, den Meister in 30 Partien auszuspielen.“

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