Fußball-Regionalliga: Durch den 3:1-Erfolg über die bereits als Meister feststehende U23 der TSG Hoffenheim hat der FC 08 Villingen im letzten Regionalliga-Heimspiel nochmals für ein echtes Highlight gesorgt. Und dennoch hieß es nicht nur aus dieser Spielklasse vorerst Abschied zu nehmen.

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  • Bewegend: So richtig emotional – inklusive Tränen – wurde es bereits vor dem Anpfiff, als gleich fünf Spieler, die den Verein verlassen, verabschiedet wurden: Tim Zölle (mit kurzer Unterbrechung seit der D-Jugend), Ergi Alihoxha und Jonas Brändle (jeweils drei Jahre), Karlo Kuranyi (nach einer Saison Leihe zurück zum VfB Stuttgart) sowie Marius Kaiser. Dazu kommen Luis Dettling und Yunus Kulu, die an diesem Tag allerdings mit der U21 des FC 08 unterwegs waren. Offen ist nach wie vor die Zukunft von Jonas Busam, Mokhtar Boulachab, Enrico Krieger, Admir Osmicic und Eduard Heckmann. Hingegen bestätigte Samet Yilmaz selbst seinen Abgang, wollte den neuen Verein aber noch nicht nennen.
  • Dank: „Trotz des Sieges war es ein schwerer Tag für uns. Sich von verdienten Spielern, die viel für den Verein getan haben, noch dazu von so tollen Jungs und Persönlichkeiten zu verabschieden, fällt nicht leicht“, sagte Trainer Steffen Breinlinger. Außerdem wandte er sich explizit an die Zuschauer, um ihnen für die Unterstützung in einer schwierigen Saison zu danken.
  • Spontan: Eine schöne Geste gab es vor dem Spiel, zu dem Kinder der Villinger Christy-Brown-Schule samt Betreuer eingeladen waren. Als es um ein Erinnerungsfoto mit ihnen ging, gesellten sich spontan Spieler der Gäste dazu. Den Meister mit auf diesem Bild zu haben, sorgte für glückliche Gesichter.
  • Störfeuer: Mit zunehmender Dauer und angesichts des Rückstandes, änderte sich die Laune bei den Gästen. Schließlich war die Niederlage in Villingen erst die fünfte Schlappe im 33. Spiel der laufenden Runde. Zu der mehr und mehr hitzig werdenden Stimmung trug auch der gerade erst eingewechselten Ruben Reisig bei. Er versuchte Marcel Sökler vor dessen Ausführung des Strafstoßes eine Viertelstunde vor dem Ende zu irritieren. Ohne Erfolg, der Schuss ging eher nach hinten los. Denn anschließend wurde er bei jeder Ballberührung vom Villinger Publikum gnadenlos ausgepfiffen.
  • Schrecksekunde: So manchem stockte im Friedengrund der Atem, als Villingens Torhüter Kevin Ehmann von TSG-Juwel David Mokwa im zweiten Durchgang mittels Bodycheck niedergestreckt wurde. Der 21-jährige Franzose, dessen Marktwert mit einer Million Euro beziffert wird und der für Hoffenheim bereits Bundesliga- und Europa-League-Einsätze zu verzeichnen hat, war es, der dem Keeper im Hinspiel einen doppelten Kieferbruch zugefügt hatte. „Ganz ehrlich, daran habe ich gar nicht mehr gedacht. Mir war nur wichtig, ein gutes Spiel abzuliefern und dass ihm kein Tor gelingt“, meinte Ehmann mit einem breiten Grinsen.
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  • Sauer: Mächtig angefressen war Gäste-Trainer Vincent Wagner, der mit seiner Mannschaft hart ins Gericht ging. „Wir sind nicht ins Laufen gekommen, haben das Spiel nie richtig angenommen. Lediglich Halbgas zu geben, reicht eben nicht. Hoffentlich war es heilsam für so manchen Spieler, dass der Weg zu Drittliga-Fußball noch sehr weit ist“, fasste er zusammen.
  • Entscheidung: Seit dem vergangenen Wochenende steht die U21 von Eintracht Frankfurt neben Villingen als zweiter Absteiger fest. Nur noch eine theoretische Chance auf den Liga-Verbleib hat der 1. Göppinger SV, dazu müssten aber schon Weihnachten und Ostern auf einen Tag fallen. Die besten Karten hat derzeit der andere südbadische Konkurrent vom Bahlinger SC, der im letzten Saisonspiel ausgerechnet gegen den FC 08 alles klar machen kann.