Fußball: In der Froschberghalle in Kirchdorf trafen sich am Freitagabend die Schiedsrichter des Bezirks Schwarzwald, um bei der Jahreshauptversammlung eine Bilanz der Saison 2022/23 zu ziehen. Nach den Begrüßungsworten von Brigachtals Bürgermeister Michael Schmitt und den Vertretern der beiden Fußballvereine, FC Brigachtal und SV Überauchen, blickten die Schiris auf das vergangene Jahr zurück.
Erfreut zeigte sich Verbandsschiedsrichter-Obmann Ralf Brombacher (Kandern) vor allem über die beiden Bundesliga Schiedsrichter in Südbaden, Daniel Schlager aus Rastatt und Matthias Jöllenbeck. Bezirks-Obmann Tobias Doering zog im Großen und Ganzen eine positive Bilanz, betonte aber, dass es Punkte gebe, die verbesserungswürdig seien. Trotz der ersten geschlossenen Saison spüre man die Folgen der Pandemie immer noch.
Auch die Spielabbrüche im Schwarzwald sieht Doering als ein immer größeres Problem. „Die Hemmschwelle der Spieler sinkt immer weiter. Oftmals werden auch Spieler von aggressiven Zuschauern angestachelt. Natürlich ist es so, dass es in manchen Teilen von Deutschland noch schlimmer ist, aber das ist kein Grund, diese Gewalt gegen unsere Schiedsrichter einfach hinzunehmen und keine Maßnahmen zu ergreifen. Gewalt auf dem Platz als auch neben den Platz haben im Fußball, aber auch in der Gesellschaft, nichts verloren“, lauteten die klaren Worte des Bezirk-Obmanns.
Doering führte aber auch auf positive Aspekte der vergangenen Saison an. Im Februar wurden beachtliche 37 Schiedsrichterneulinge im Schwarzwald angemeldet. Keiner der anderen Bezirke in Südbaden könne dem Schwarzwald hier nur im Geringsten das Wasser reichen. „Es ist wichtig für uns, dass sich so viele junge Menschen für das Schiedsrichtern interessieren. Jedoch muss man auch sagen, dass die Zahl der unter 18-Jährigen sehr hoch ist. Viele von ihnen spielen selbst und können somit meist nur sonntags eingesetzt werden. Da braucht es andere Lösungen“, appelliert Doering.
In Kirchdorf wurde auch entschieden, dass ab der kommenden Saison alle Spiele der Kreisliga C mit einem eigenen Schiedsrichter besetzt werden müssen. Das langjährige Mitglied im Bezirksschiedsrichter-Ausschuss, Sven Pacher, der zuletzt auch als Bezirkslehrwart agierte, tritt zurück und geht zum Verbandsschiedsrichterausschuss. Sein Nachfolger wird Benedikt Fleig.