Fußball-Kreisliga B, Staffel 1: Erst gab es eine Gelb-Rote Karte in der 87. Minute; kurz danach brach der Schiedsrichter die Partie zwischen dem FC Grüningen und dem SV Überauchen ab. Aber was war passiert? Die Schilderungen ähneln sich, unterscheiden sich aber in einem Detail.

Zuschauer sollen den Platz betreten haben

„Es war ein ganz normales Spiel, in dem es um einiges ging“, so beschreibt es Jens Fien, Spielausschuss des FC Grüningen, der am Sonntag vor Ort war. Die Grüninger standen auf dem dritten Tabellenplatz und waren nah an den ersten beiden Teams dran. Aber wie kam es dann zu dem Spielabbruch? „Ein Überauchener hat die zweite Gelb-Rote Karte bekommen. Anschließend sind zwei oder drei Zuschauer auf den Platz. Was genau gesagt wurde, weiß ich nicht“, berichtet Fien. Es sei schnell gegangen. Ob der Schiedsrichter direkt beleidigt oder bedroht wurde, weiß Fien nicht.

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Fien ergänzt aber: „Angefasst wurde er zum Glück nicht. Aber man geht als Zuschauer oder gesperrter Trainer nicht auf den Platz.“ Ein weiterer entscheidender Punkt: Denn einer der Personen, die den Platz betreten haben sollen, soll der Trainer des SV Überauchen gewesen sein. Er sitzt derzeit eine dreimonatige Sperre ab. Er darf sein Team während der Spiele seiner Mannschaft nicht coachen und muss sich auf das Zuschauen beschränken.

SV Überauchen steht unter Spielaufsicht

Die Sperre stammt aus einem Vorfall im Oktober. Damals war es zu einem Spielabbruch zwischen dem SV Überauchen und dem FC Hüfingen gekommen. Der Schiedsrichter fühlte sich in dieser Begegnung von Überauchens Trainer Ionut Matei bedroht und beendete das Spiel in der 52. Minute. Zusätzlich zur Sperre wurde der SV Überauchen unter Platzaufsicht gestellt. Das bedeutet, dass die Spiele von einer neutralen Person des Verbands beobachtet werden.

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Am Wochenende war Guido Seelig, Vorsitzender des Fußball-Bezirks Schwarzwald, vor Ort. Er will sich zu dem Vorfall allerdings (noch) nicht äußern: „Es sind laufende Ermittlungen, ich möchte da nicht ins Detail gehen.“ Seelig bestätigte jedoch, dass der Schiedsrichter von einem Zuschauer bedroht worden sei. Die nächsten Schritte sehen vor, dass der Schiedsrichter eine Meldung abgibt. Anschließend entscheidet ein Sportgericht über den Vorfall in Grüningen.

Verein berät sich in dieser Woche

Dass der Trainer am Wochenende das Spielfeld betreten hat, scheint anhand der Aussagen anwesender Personen klar zu sein. Das geben derzeit alle Schilderungen gegenüber dem SÜDKURIER wieder. Jedoch ist nicht klar, was gesagt wurde und ob der Schiedsrichter wirklich beleidigt oder bedroht wurde. Schilderungen aus dem Überauchener Lager beschreiben, der Trainer habe den Spieler nach dem Platzverweis vom Platz holen wollen, um die Situation zu beruhigen. Laut dieser Schilderung soll der Schiedsrichter nicht bedroht worden sein. Offiziell äußern will sich der Vorsitzende des SV Überauchen, Waldemar Folwaczny, noch nicht. In dieser Woche wird sich der Verein intern besprechen, um Konsequenzen aus dem Vorfall zu ziehen.

Was genau passiert ist und welche Folgen das hat, muss das Sportgericht jetzt ermitteln. Eine Entscheidung könnte bereits in der kommenden Woche fallen.