Zum neunten Mal in ihrer DEL-Geschichte stehen die Straubing Tigers in den Playoffs. Auch die Gäubodenstädter brauchten dafür Zeit.

Die Geschichte zwischen den Niederbayern und den Wild Wings ähneln sich, ebenso kreuzten sich die Wege der beiden Klubs häufig in den vergangenen 20 Jahren. Auch Straubing meldete 2002, damals noch als EHC, Insolvenz an. Wie im Schwarzwald wurde auch in Ostbayern eine GmbH gegründet und aus dem Stammverein ausgegliedert. Als Tigers ging es in die zweite Liga; hier stellte sich der Erfolg recht schnell ein. Bereits im sechsten Jahr wurden die Straubinger Meister und stiegen in die DEL auf. Im Halbfinale 2006 schlugen sie übrigens die Schwenninger. Im Finale behielten sie gegen Bremerhaven mit 3:2 die Oberhand.

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Geschäftsführerin Sennebogen hat die Tigers vergrößert

Es folgten im Oberhaus Jahre des Ankommens. Erst nach fünf Jahren durfte man den ersten, dann aber gleich großen Erfolg feiern: In der Saison 2011/2012 schlossen die Tigers die Hauptrunde als Sechster ab und marschierten anschließend bis ins Halbfinale. Dort war gegen die Eisbären Berlin nach einem 1:3 Schluss.

Die Liga aber schaute erstmals genauer in den tiefen Südosten der Republik. Geschäftsführerin ist seit 2008 Gaby Sennebogen. Die Ehefrau eines des Firmeninhabers sieht den Klub bis heute als Wirtschaftsunternehmen, hat die Tigers beständig vergrößert. Die „Firma“ Straubing Tigers steht auf soliden Füßen, ist vom Etat her aber nur im Mittelfeld angesiedelt. Beinahe ebenso lange ist Jason Dunham im Amt. Zu Beginn seiner Tätigkeit als Sportlicher Leiter im Jahr 2011 noch eher belächelt, hat sich der ehemalige Spieler der Straubinger zu einem findigen Manager gemausert.

Tom Pokel ist ein wichtiger Teil der Straubing Tigers

Ein „Methusalem“ unter den Headcoaches der DEL ist inzwischen Tom Pokel. Der US-Amerikaner ist seit 2017 bei den Tigers, nur Thomas Popiesch in Bremerhaven steht schon länger an derselben Bande. Pokel war im Übrigen von 2001 bis 2003 bei den Wild Wings zunächst als Co-, später als Cheftrainer tätig. Der 56-Jährige ist also in seiner bereits siebten Saison bei den Niederbayern und hat dem Team seinen Stempel aufgedrückt. Die Tigers unter Pokel stehen für eine ausgeglichen besetzte Mannschaft, die aggressiv bis giftig auftritt.

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Fünf Mal in Serie landete Straubing nun unter den Top Drei oder Vier der DEL. In den Playoffs aber war jeweils im Viertelfinale Feierabend. Nun soll endlich der Durchbruch her, sprich, der Einzug mindestens ins Halbfinale. „Wir haben zu Saisonbeginn zehn neue Spieler verpflichtet, sind defensiver geprägt. Wir haben Zeit gebraucht zusammenzuwachsen. Nun sind wir stabil, schnell und konstant“, erklärte Pokel.

Pokel setzt auf den Team-Charakter

Der Druck ist nun aber nicht gerade klein, die Erwartungshaltung im Umfeld ist riesengroß. Pokel setzt dabei auf den Charakter seines Teams: „Wir sind eine Einheit und haben einen absoluten Siegeswillen. Wir sind gut vorbereitet, bereit, motiviert und hungrig, aber bleiben auch bei uns und unserer Arbeit. Wir gehen diese Playoffs nun ganz normal an wie jedes andere Spiel“, so der Tigers „Dompteur“.

Pokel stand auch zur Wahl als „Trainer des Jahres“. Schlussendlich gewann Wild-Wings-Trainer Steve Walker die Auszeichnung