Fußball-Verbandsliga: Nach dem Schlusspfiff entlud sich alles. Bei den Spielern der U21 des FC 08 Villingen die Freude über den knappen 1:0-Sieg gegen den FC Auggen. Beim Gegner der Frust darüber, nun bereits jahresübergreifend seit vier Partien in der Liga nicht mehr gewonnen zu haben. So gab es einige hitzige Wortgefechte zwischen beiden Lagern, noch dazu machten die Gäste ihrem Unmut über einige Entscheidungen des Schiedsrichters Luft. „So etwas ist aus der Emotion heraus normal, anschließend gibt man sich jedoch die Hand“, wiegelt Villingens Trainer Daniel Miletic ab.
Stattdessen hob er lieber die Leistung der eigenen Mannschaft hervor. „Das war vor allem kämpferisch ein tadelloser Auftritt. Die Vorgabe lautete, den Gegner permanent anzulaufen und unter Druck zu setzen. Dass dies nicht über 90 Minuten gelingen kann, ist logisch“, betont Miletic. Umso höher sei der Sieg einzuschätzen: „Für die Entwicklung unserer jungen Spieler ist es enorm wichtig, so einem starken Team die Stirn zu bieten und den knappen Vorsprung auch mal nach Hause zu bringen.“
Omnipräsent war dabei ein Samet Yilmaz. Nicht nur, weil er das Siegtor erzielte. Egal ob Eckball oder Freistoß, er war für jeden ruhenden Ball zuständig. „Dass ich dieses Vertrauen vom Trainer bekomme, hilft mir persönlich unheimlich“, so der Stürmer. Will dann aber gar nicht zu sehr auf sich selbst eingehen. „Zum einen hat uns der Coach optimal auf dieses Spiel vorbereitet. Zum anderen hat heute jeder für den anderen gekämpft, wir haben dadurch verdient die drei Punkte geholt und einen optimalen Start nach der Winterpause hingelegt“, meint Yilmaz. Und richtet gleich mal einen Blick nach vorne. „Wir haben jetzt 30 Punkte. Sollten aber möglichst schnell den Abstand nach unten weiter vergrößern. Denn eine Saison wie die vergangene will keiner mehr“, sagt der 19-Jährige. Zur Erinnerung: Da schaffte die U21 des FC 08 erst durch einen Sieg am letzten Spieltag in Radolfzell den Klassenerhalt.
Etwas mehr Entspannung wünscht sich auch Miletic, warnt aber gleichzeitig vor allzu großer Euphorie. „Wir haben zwar in der Rückrunde noch kein Spiel verloren, wissen dies aber richtig einzuschätzen. Wir sind immer noch eine zweite Mannschaft, haben einen kleinen Kader und müssen Woche für Woche hart arbeiten“, hebt er hervor. Doch die angesprochen Entwicklung seines Teams macht ihm Mut. „Nehmen wir Hadi Karaki. Er hat gegen Auggen sein bestes Spiel gemacht, seit ich Trainer bin“, lobt Miletic seinen Mittelfeldmann. Und der ist immerhin auch erst 20 Jahre alt.