Fußball-Verbandsliga: Gebannt blicken viele Menschen im VIP-Bereich der MS Technologie-Arena auf ihr Handy. Plötzlich Jubel bei Jonas Zimmermann. Während das Spiel der Oberliga-Mannschaft des FC 08 Villingen gegen Mutschelbach, bei dem er eine halbe Stunde mitwirkte, längst vorbei war, hatte die Begegnung der U21 erst später begonnen. Dann aber stand deren 1:0-Sieg beim SV Linx und damit die Verteidigung der Tabellenführung fest. „Die Jungs, wie er und Samet Yilmaz beispielsweise, fühlen sich immer noch zugehörig. Schließlich haben sie lange genug bei uns gespielt oder machen dies immer noch. Sind sie aber nicht dabei, fiebern sie mit und schreiben regelmäßig“, so die Erklärung von Trainer Daniel Miletic.

Was ihn ebenso freut: es mal wieder allen gezeigt zu haben. „Es gab so viele Leute, die uns einen Erfolg dort nicht zugetraut hatten“, sagt Miletic nicht ohne Stolz. Um gleich darauf anzufügen: „Sie aber eines Besseren zu belehren, tut schon gut. Außerdem sind Auswärtserfolge doppelt schön.“ Steigt dann aber in die genauere Analyse des Spiels ein. „Zunächst hatte ich kein so gutes Gefühl; um die Schwierigkeit der Aufgabe wusste ich ohnehin. Unser Warmmachen in der Vorbereitung war für meinen Geschmack etwas zu lasch, genauso verhielt es sich dann auch in der Anfangsphase. Erst nach etwa einer halben Stunde änderte sich dies“, berichtet Miletic. Denn ab dem Zeitpunkt war Villingen zunächst ebenbürtig, später sogar überlegen und kam aufgrund dieser Leistungssteigerung zu den verdienten drei Punkten.

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Da Erfolg immer Recht gibt und der Trainer ohnehin das letzte Wort hat, lässt Miletic erst gar keine Diskussionen aufkommen. „Grundsätzlich ist es für mich doch eine Traumkonstellation, dass jeder Spieler immer von Anfang an auf dem Platz stehen möchte, ich normalerweise auch alle bedenkenlos bringen könnte, aber eben auswählen muss. Ich denke gut einschätzen zu können, wen ich gegen welchen Gegner am besten aufstelle und wer der ideale Einwechselspieler ist“, erläutert der Villinger Trainer. Und fügt mit einem Lachen hinzu: „Ein weiterer Vorteil: Wer erst draußen sitzt, will mir zeigen, dass ich falsch gelegen habe.“

So muss es sich in Linx wohl auch bei Larsen Naletilic verhalten haben. Erst auf der Bank, dann Matchwinner. Also nahm ihn Miletic anschließend beiseite und fragte: „Was ist dir lieber: Von Beginn an zu spielen und möglicherweise leer auszugehen, oder eingewechselt zu werden und das entscheidende Tor zu machen?“ Die Antwort dürfte klar sein.

Übrigens gab es für die Villinger U21 am Samstag gleich dreifachen Grund zu feiern. Den Auswärtssieg selbst natürlich, die damit verbundene Verteidigung der Tabellenführung und den 22. Geburtstag von Jonathan Spät. „Er hat einen ausgeben“, verrät Miletic.

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