Auch wenn die Temperaturen derzeit nicht so knackig winterlich sind – traditionell wird in der Wellnessanlage Sole Uno in Rheinfelden jetzt das Hauptgeschäft gemacht. Für gewöhnlich strömen im ersten und im vierten Quartal eines jeden Jahres, also in den Monaten Januar bis März und Oktober bis Dezember, zusammen 60 Prozent der Besucher. In „normalen“ Jahren kommt gesamthaft eine halbe Million Besucher zusammen, so zuletzt auch 2019.
Aber wie „normal“ war 2022?
„Der Rückblick auf das vergangene Jahr fällt grundsätzlich positiv aus. Nach einem coronabedingten schwächeren ersten Quartal entwickelte sich das Besucheraufkommen sehr positiv“, sagt Sven Malinowski, Betriebsleiter und Geschäftsleitungsmitglied. Noch bis Februar hatte die 2G+-Regelung gegolten. So gehe der Besucherrückgang im Vergleich zu Vor-Corona-Jahren in Höhe von rund 7,5 Prozent, den das Sole Uno verzeichnet, vor allem darauf zurück.
Nach dem Februar sind die Gäste von heute auf morgen zurückgekehrt
Aber nach dem Februar seien die Gäste zurückgekehrt, „von heute auf morgen“, wie Malinowski sagt, „normal“ wie erhofft. Er resümiert: „Die Gäste genießen den Aufenthalt wieder entspannt und unbekümmert, wie es sein sollte.“
Aber: Schon im Sommer 2022 stiegen die Eintrittspreise. Und ab Februar steigen sie nochmals – um zwei Franken pro Eintritt. Das sei „durch die immensen Kostensteigerungen leider nicht zu vermeiden“, sagt der Betriebsleiter.
Und: Vor dem Hintergrund eines Energieengpasses würden „natürlich auch betriebliche Einsparpotenziale ausgeschöpft und optimiert“, sei es bei der Beleuchtung oder bei Raum- und Wassertemperaturen. Allerdings, schränkt Malinowski ein, nur insoweit, dass „davon das Wohlbefinden der Gäste nicht eingeschränkt wird“.
Unabhängig vom Gas
Zumindest vom Gas ist die Abhängigkeit nahezu null. Die benötigte Wärme kann allein aus der Abwärme von Wasser, Luft und Salzförderung gewonnen werden und durch den Anschluss an einen mit Holzhackschnitzeln befeuerten Wärmeverbund. Aber allein um die fünf Saunen innen und außen auf teils bis zu 110 Grad aufzuheizen, laufen die elektrischen Saunaöfen auf Hochbetrieb und schlucken viel Strom.
Rheinfelden wird von der AEW versorgt und die hat für 2023 den Strompreis um rund 25 Prozent aufgeschlagen. Und auch wenn eine auf dem Parkhausdach installierte Photovoltaikanlage eigenen Strom erzeugt, reicht das bei weitem nicht aus, um den Gesamtbedarf zu decken. Das wird das Budget für 2023 also belasten. Malinowski sagt: „Die Stromkosten sind nur mit einer gewissen Unsicherheit kalkulierbar. Wir haben für 2023 das Fünffache budgetiert.“
Für 2023 erhofft sich das Parkresort Rheinfelden, Betreiberin der Anlage, einen geregelten Betrieb ohne weitere externe Beeinträchtigungen. Grössere Projekte sind laut dem Betriebsleiter keine geplant. Mittels einer Erweiterung der Photovoltaikanlage und der Installation zusätzlicher Anlagen zur Wärmerückgewinnung soll der Betrieb aber vor allem eines werden – noch wirtschaftlicher.
Der Autor ist Redakteur der ‚Aargauer Zeitung‘. Dort ist der Beitrag zuerst erschienen.