Herr und Frau Blanco, Sie leben in Ermatingen am Bodensee und wohnen momentan für ein paar Wochen in Zürich. Baden Sie gerne?

Roberto Blanco: Was für eine Frage für einen Kubaner, der in Tunesien geboren wurde und im Libanon und in Spanien gelebt hat. Wir baden, bevor wir geboren werden! (lacht)

Luzandra Blanco: Ich fühle mich wie ein Fisch im Wasser und habe in meiner Jugend in Kuba als Schwimmerin Meisterschaften gewonnen. Ich mag das Wasser und ich brauche es.

Haben Sie schon ein Bad im Zürichsee genommen?

Roberto Blanco: Mein lieber Freund, Sie sprechen mit Kubanern! Trotz des schönen Wetters habe ich noch keinen Schweizer gesehen, der im kalten Wasser badete. Die legen sich auch noch lieber in die Sonne.

Ihnen traue ich alles zu …

Roberto Blanco: Sie haben Recht, aber mindestens 28 Grad müssen es schon sein! (lacht)

An keinem anderen Ort scheinen Sie sich jedoch so in Ihrem Element zu fühlen wie auf der Bühne, stimmt‘s?

Roberto Blanco: Ich liebe das Entertainment. Ich liebe das Singen. Ich liebe das Theaterspielen. Natürlich könnte ich den ganzen Tag herumsitzen und mich verwöhnen lassen, aber größte Geschenk ist, dass ich immer noch arbeiten kann.

Was bedeutet es Ihnen, immer noch blendend auszusehen?

Roberto Blanco: Das bedeutet, dass der da oben es gut mit mir meint. Ich bedanke mich jeden Tag bei ihm, dass ich so fit bin, denn die Gene kann man sich nicht kaufen. Die gibt es nicht bei Coop oder Migros! (lacht)

Dieses Foto ist mehr als 40 Jahre alt – Roberto Blanco hat sich optisch kaum verändert.
Dieses Foto ist mehr als 40 Jahre alt – Roberto Blanco hat sich optisch kaum verändert. | Bild: Martin Athenstädt/dpa

Sie sind zum Inbegriff von guter Laune und Lebensfreude geworden. Woher kommt Ihre positive Ausstrahlung?

Roberto Blanco: Ich bin ein glücklicher Mensch. Das ist mein natürliches Ich. Ich spiele kein Theater. Warum sollte ich traurig sein? Ich habe eine glückliche, schöne Frau an meiner Seite und einen Beruf, den ich liebe und mit dem ich andere glücklich machen kann.

Wie haben Sie und Ihre Frau sich eigentlich kennengelernt?

Roberto Blanco: Es war Schicksal. Sie werden die Geschichte nicht glauben. Luzi, erzähle du sie, ich höre dir dabei so gerne zu.

Luzandra Blanco: Ich war 15 Jahre alt und Model, als wir uns in „La Maison“, einem berühmten Modehaus in Havanna, auf die abendliche Show vorbereiteten, als die Probe plötzlich gestoppt wurde. Es hieß, es fänden Dreharbeiten mit einem im Ausland prominenten Kubaner statt, der Werbung für seine Heimat macht. Ich sah ihn nur von hinten, hörte aber seine außergewöhnliche Stimme.

Als ich einige Jahre später nach Deutschland reiste, um die Sprache zu lernen, habe ich sie in einer Fernsehsendung wiedererkannt. So wusste ich, wer er war, als ich in einer Prüfung Fotos von berühmten Deutschen identifizieren sollte. Helmut Kohl erkannte ich peinlicherweise nicht! (lacht)

Luzandra, frischgebackene Ehefrau des Sängers Roberto Blanco, am 14. September 2013 nach der Trauung.
Luzandra, frischgebackene Ehefrau des Sängers Roberto Blanco, am 14. September 2013 nach der Trauung. | Bild: Tobias Hase/dpa

Wann sind Sie sich endlich begegnet?

Luzandra Blanco: Vor zwölf Jahren wurde ich in Köln zu einem Boxkampf eingeladen. Der Limousinen-Service holte zuerst mich und dann Roberto ab. Als er mich erblickte, fragte er: „Und, wer sind Sie?“ Ich antwortete, ich gehöre zu den Sponsoren. „Ist es für Sie in Ordnung, wenn wir uns die Limousine teilen?“ Er schaute mich an und lachte: „Ich habe nichts dagegen …“

War es Liebe auf den ersten Blick?

Roberto Blanco: Nicht übertreiben! (lacht) Wir haben nur die Telefonnummern ausgetauscht und schrieben uns danach immer wieder eine SMS.

Luzandra Blanco: Wir waren beide noch verheiratet, lebten aber in Trennung.

Roberto und Mireille Blanco 1971 mit Tochter Mercedes und Baby Patricia. 2012 wurde die Scheidung der Blancos rechtskräftig.
Roberto und Mireille Blanco 1971 mit Tochter Mercedes und Baby Patricia. 2012 wurde die Scheidung der Blancos rechtskräftig. | Bild: Hartmut Reeh/dpa

Sie sind nicht nur die Partnerin von Roberto, sondern auch seine Managerin. Wie schaffen Sie diesen Balance-Akt?

Luzandra Blanco: Es muss eine klare Trennung geben. Bei der Arbeit fokussieren wir uns auf den Beruf und nach Feierabend genießen wir unser Privatleben. Meistens gelingt es uns, aber manchmal muss ich mich wehren, wenn Roberto darauf drängt, dass ich am Sonntag eine E-Mail schreibe, damit er mit der Sache, die ihn beschäftigt, schneller abschließen kann.

Wer von Ihnen ist eifersüchtiger?

Roberto Blanco: Niemand. Wir vertrauen uns hundertprozentig. Jeder hatte schon ein Leben, bevor wir uns fanden. Weshalb sollen wir uns durch Misstrauen unsere Liebe ruinieren? Guck mal, wie hübsch und toll angezogen Luzi ist! Da ist es doch verständlich, wenn andere Männer mit ihr flirten.

Luzandra Blanco: Und mir ist klar, dass ich mit einem Menschen zusammen bin, der sehr berühmt ist, sehr viel geliebt hat und von vielen Frauen bewundert oder begehrt wird. Damit muss ich umgehen können. Manchmal sage ich mir: „Roberto gehört mir nicht. Eigentlich gehört er der Allgemeinheit.“

Für jeden Spaß zu haben: In „The Masked Singer Austria“ trat Roberto Blanco 2021 als Germknödel auf.
Für jeden Spaß zu haben: In „The Masked Singer Austria“ trat Roberto Blanco 2021 als Germknödel auf. | Bild: Willi Weber/dpa

Haben Sie Tina Turner gekannt?

Roberto Blanco: Natürlich, sehr gut sogar. Sie war eine großartige Frau. Ich habe in Deutschland mit ihr Fernsehen gemacht und es tut mir so leid, dass sie viel zu früh gehen musste. Ich wünschte, sie hätte noch bis zu ihrem 100. Geburtstag in ihrem wunderschönen Haus am Zürichsee leben können.

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Momentan erheitern Sie die Menschen im Stück „Monsieur Claude und seine Töchter“. Wie kam es dazu?

Roberto Blanco: Ich habe die Rolle des André bereits in Berlin in der Adaption des zweiten Teils des Kinohits gespielt und wurde vom Bernhard-Theater für den ersten Teil verpflichtet. Man darf ja nicht vergessen: Die Schauspielerei stand am Anfang meiner Karriere.

Wie gut kannten Sie die Schweiz, bevor Sie nach Ermatingen zogen?

Roberto Blanco: Ich habe meinen Führerschein mit 18 in Lausanne gemacht, später in Feldmeilen gelebt, dann in Zürich. In Ermatingen halten wir uns auf, wenn wir Ruhe und Zeit für uns brauchen. Allerdings halte ich es dort selten lange aus, da es auf der Welt noch so viel gibt, das ich Luzi zeigen möchte.