Der Schriftsteller Max Frisch (1911-1991, „Homo Faber“) notierte einst Fragen, die auch den klügsten Kopf in Verlegenheit bringen. Mit freundlicher Genehmigung des Suhrkamp-Verlags, in dem der Fragebogen erschienen ist, lassen wir regelmäßig prominente Persönlichkeiten auf einige der Fragen antworten – heute ist die Rockmusikerin Suzi Quatro an der Reihe.

Können Sie ohne Hoffnung denken?

Ja, man kann denken, ohne zu hoffen. Aber man kann nicht fühlen, ohne zu hoffen. Diese beiden Dinge sind voneinander meilenweit entfernt.

Hoffen Sie auf ein Jenseits?

Ich glaube zu hundert Prozent an ein Leben nach dem Tod. Das war schon immer so, sonst ergibt für mich nichts einen Sinn.

Kann Ideologie zu einer Heimat werden?

Ja, das kann sie. Aber auch wer Idealen folgt, muss Raum für menschliches Versagen lassen. Sonst wird man ständig darüber enttäuscht sein, dass die Welt nicht den eigenen Erwartungen entspricht.

Empfinden Sie die Erde überhaupt als heimatlich?

Ja, das tue ich. Und ich versuche, mich mit Menschen und Orten zu umgeben, die mir ein Gefühl von Heimat vermitteln.

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Können Sie sich überhaupt ohne Heimat denken?

Nein, obwohl ich stark die Präsenz einer größeren Macht als uns selbst spüre. Nenne sie Gott oder welches Wort du auch immer bevorzugst. Sie ist jedenfalls da.

Wann haben Sie aufgehört zu meinen, dass Sie klüger werden?

Ich lerne jeden Tag eine neue Lektion. Und ich hoffe, ich werde nie aufhören zu lernen.

Was ertragen Sie nur mit Humor?

Ein berühmter und weiser Mann, Charlie Chaplin, sagte einmal: Komödie ist Tragödie plus Zeit. Er hatte zu hundert Prozent Recht.

Verändert im Alter sich der Humor?

Wahrscheinlich. Wir sehen mehr von der Welt, lernen unterschiedliche Charaktere kennen und auch schwarzen Humor zu verstehen. In jungen Jahren ist der Humor noch sehr albern, erst später entwickelt sich ein Verständnis dafür, warum und wie man lacht. Am besten lacht man mit und nicht über jemanden.

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Wie alt möchten Sie werden?

So alt, wie ich noch mobil bin und klar denken kann.

Haben Sie Angst vor dem Tod und seit welchem Lebensjahr?

Ich hatte nie Angst vor dem Sterben. Tatsächlich würde ich sogar gerne wissen, wann genau es so weit ist.

Wovor haben Sie mehr Angst: Dass Sie jemanden auf dem Totenbett beschimpfen könnten, der es nicht verdient, oder dass Sie allen verzeihen, die es nicht verdienen?

Es gibt nur eine wichtige Sache: Vergebung. Der Tod hebt alles auf.