Der Termin für die Zwangsversteigerung der beliebten Sunnegg-Hütte in Damüls war schon angesetzt – doch am Morgen des 18. Februar, an dem die Auktion stattfinden sollte, war plötzlich keine Rede mehr davon.

„Wir haben einen Käufer gefunden“, erklärte Sandra Breuß, die bisherige Eigentümerin und Betreiberin, laut dem lokalen Nachrichtenprotal vol.at. Demnach ist die Damülser Seilbahnen GmbH die Käuferin. Sie betreibt auch den Sessellift, der in Sichtweite der Sunnegg-Sonnenterrasse fährt. Über den Preis wurde Stillschweigen vereinbart.

Künftige Konzepte sollen noch beraten werden

Für die Zwangsversteigerung war der Wert der Hütte auf 1,27 Millionen Euro geschätzt worden, das Startgebot hatte die Hälfte betragen.

Markus Simma, der für die Holding der Damülser Seilbahnen GmbH federführend an den Verhandlungen beteiligt war, sagte im Gespräch mit dem SÜDKURIER, dass die bisherige Betreiberin das Geschäft noch bis zum Saisonende am 21. April fortführen werde.

Wie es dann weitergehe, könne er noch nicht sagen. Die Gesellschafter würden erst noch zusammenkommen, um über das künftige Konzept zu beraten, so Simma.

Vielleicht pachtet die frühere Eigentümerin die Hütte

Laut vol.at gibt es die Überlegung, dass die bisherige Eignerin Breuß dann zur Pächterin der Hütte werde. Im Februar wollte sie dazu aber keine Versprechungen machen. Gegenüber dem SÜDKURIER wollte sie sich nicht äußern.

Ob und wie die beliebte Hütte wieder auf Vordermann gebracht wird, bleibt also erst einmal unklar. Das Gutachten aus dem Insolvenzverfahren kam zu dem Schluss, dass die Einrichtung zwar durchaus hochwertig sei, Investitionen aber durchaus nötig wären.

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Ein Ortsbesuch Mitte Januar bestätigte diesen Eindruck: Der Lack blättert ein wenig an der Sunnegg, die Substanz der Hütte aber wirkt robust. Und der Betrieb brummt, mittags steht die Sonne direkt über der Terrasse.

Die Vorgänge bleiben nebulös

Im vergangenen Jahr war bekannt geworden, dass seit November 2023 ein Insolvenzverfahren gegen die Hütte lief – das war aber mit einem Sanierungsplan beendet worden. Es sollte also weitergehen, die Insolvenzgläubiger sollten binnen zwei Jahren 20 Prozent ihrer Forderungen bekommen. Von 1,7 Millionen Euro Schulden war die Rede.

Es folgten viele Gerüchte und Fragen, ob und wie die Hütte geöffnet bliebe, bis schließlich die Nachricht der Zwangsversteigerung folgte. Was genau diesen Schritt auslöste, ist nach wie vor unklar. Der frühere Insolvenzverwalter des Objekts sagte, so etwas passiere oft, wenn nicht pünktlich gezahlt wird – ob das in diesem Fall so war, könne er aber nicht sagen.

Es bleiben also viele Fragen offen. Außer die nach der Zukunft: Es wird wohl weitergehen mit der Sunnegg-Hütte.