Das Europäische Parlament hat den Weg für einen schnelleren Abschuss von Wölfen geebnet. Die Abgeordneten stimmten am Donnerstag in Straßburg dafür, den Schutzstatus der Raubtiere im EU-Recht herabzusetzen. Dadurch dürfen sie künftig leichter abgeschossen werden.
Mit der beschlossenen Anpassung soll der Wolf nicht länger als „streng geschützt“ gelten, auch wenn der Erhalt der Art weiterhin sichergestellt bleiben soll. Künftig sollen Abschüsse einfacher möglich sein – etwa ohne aufwendige DNA-Analysen, wie sie bislang vorgeschrieben waren.
EU-Mitgliedsstaaten müssen die Änderung billigen
Die Zustimmung des Parlaments stellt einen weiteren Schritt auf dem Weg zu einer erleichterten Wolfsjagd in Deutschland dar. Nun müssen noch die 27 EU-Mitgliedstaaten die Änderung endgültig billigen. Eine grundsätzliche Zustimmung hatten sie bereits im April signalisiert.
Es liegt in der Hand der jeweiligen Regierungen, ob sie den Schutzstatus in ihrem Land tatsächlich absenken. In Deutschland befürwortet eine Mehrheit der Parteien eine einfachere Möglichkeit zum Abschuss, vor allem die Bundesländer machen sich dafür stark.
Landwirte beklagen immer wieder Risse durch Wölfe
Landwirte in zahlreichen europäischen Staaten klagen seit Jahren verstärkt über Risse durch Wölfe. In Deutschland registrierte das Bundesamt für Naturschutz im Beobachtungsjahr 2023/24 insgesamt 1601 Wölfe – rund 260 Tiere mehr als im Jahr zuvor. Im Jahr 2023 wurden mehr als 5000 Nutztiere bei Wolfsangriffen verletzt, getötet oder galten anschließend als vermisst, die meisten davon Schafe. (AFP)