Wo liegen die Grenzen der Toleranz? Wann wird Dialog vergeblich? Welche Corona-Demonstranten müssen wir ernst nehmen, welche sind ein Fall für Polizei und Staatsanwaltschaft? Das sind die Fragen, die sich beim Anblick der Corona-Proteste stellen.

Am Wochenende kam es in mehreren Orten in Deutschland zu Protesten gegen Corona-Maßnahmen. Dabei kam es auch zu Gewaltakten.
Am Wochenende kam es in mehreren Orten in Deutschland zu Protesten gegen Corona-Maßnahmen. Dabei kam es auch zu Gewaltakten. | Bild: Bodo Schackow/dpa

Es gibt eine einfache Antwort: Wer Gewalt plant oder ausübt, ist selbstverständlich kein Teilnehmer eines gesellschaftlichen Diskurses mehr, sondern schlichtweg ein Straftäter und dementsprechend zu verurteilen. Doch diese Antwort allein ist zu simpel.

Realitätsaussteiger sind nicht gleich Staatsfeinde

Denn die große Herausforderung ist der Umgang mit jenen Menschen, die zwar gewaltfrei sind, aber mit beiden Beinen außerhalb der Vernunft stehen. Diese Realitätsaussteiger darf man nicht pauschal zu Staatsfeinden erklären und so Extremisten in die Arme treiben – auch wenn es als Gesellschaft wahnsinnig anstrengend ist, das alles auszuhalten.

Wer miteinander redet, kann scheitern – wer nicht mehr redet, hat schon verloren: Diese Formel ist weniger platt als sie scheint.