Am Ende konnte er nicht mehr anders. Zähneknirschend gibt Markus Söder den Weg frei, Rivale Armin Laschet wird Kanzlerkandidat der Union. Der Machtkampf, der CDU und CSU an einen Abgrund geführt hat, ist entschieden. Nach dem Votum des CDU-Vorstands war für den CSU-Chef jeder Spielraum ausgereizt.

Weiterzumachen oder gar auf eine Kampfabstimmung in der Bundestagsfraktion zu hoffen, war unter diesen Umständen keine Option. Es wäre darauf hinausgelaufen, die Union weiter zu spalten – und damit die Wahlchancen weiter zu schmälern.

Markus Söder vor seinem Statement – kurz darauf gab er seinen Verzicht auf die Kanzlerkandidatur bekannt.
Markus Söder vor seinem Statement – kurz darauf gab er seinen Verzicht auf die Kanzlerkandidatur bekannt. | Bild: Peter Kneffel/dpa

Für Laschet ist es ein Sieg, an dem er wenig Freude haben dürfte. Die größten Schwierigkeiten beginnen für ihn erst. Den Wahlkampf muss der CDU-Kandidat mit einer tief zerrissenen Partei durchziehen: Die Vorstandsetage seiner Partei traut ihm den Sieg zu, das Fußvolk zweifelt.

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Wer aber soll dann im Herbst für ihn trommeln, wer die Plakate für den Kanzlerkandidaten kleben? Fünf Monate bleiben Laschet, um die eigene Basis vom Gegenteil zu überzeugen. Die Uhr läuft ab sofort.