Gern wird Männern mittleren und höheren Alters ein erhöhter Blutdruck unterstellt. Doch auch Frauen können betroffen sein, bemerken dieses gesundheitliche Risiko aber häufig nicht. Es ist daher wichtig, die Symptome des Bluthochdrucks zu kennen.
Grenzwerte für Bluthochdruck bei Frauen
Die Deutsche Herzstiftung weist darauf hin, dass der Blutdruck als wichtiger Indikator für die Gesundheit der Menschen berücksichtigt werden sollte. Als gesund gilt dabei ein Wert von 120/70 mmHG, wobei nicht alle Leitlinien einen derart strengen Grenzwert setzen. Die Europäische Gesellschaft für Kardiologie hat ihre Leitlinien überarbeitet und sieht nun Werte zwischen 120 – 139/70 – 89 mmHG als erhöhten Blutdruck an. Definitiv wird ein Bluthochdruck jedoch ab 140/90 mmHG angegeben.
Es spielt allerdings eine Rolle, wann und wo der Blutdruck gemessen wird. Bei einer Arztsprechstunde mit damit verbundener Messung muss bei mindestens zwei Überprüfungen ein Bluthochdruck festgestellt werden, um ein medizinisches Problem darzustellen. Wird der Blutdruck zu Hause überprüft, muss er an sieben Tagen nacheinander über 135/85 mmHG liegen. Bei einer Langzeitmessung über 24 Stunden wird von einem gesunden Mittelwert ausgegangen, wenn sich dieser unter 130/80 mmHG einpendelt.
Wichtig: Bei den angegebenen Werten wird nicht zwischen Männern und Frauen unterschieden, sondern sie gelten geschlechterunspezifisch.
Welche Symptome hat Bluthochdruck bei Frauen?
Bei einem Bluthochdruck bestehen meist keine oder nur wenig spezifische Symptome. Die Deutsche Schlaganfallhilfe rät jedoch, auf die folgenden Beschwerden zu achten:
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Kopfschmerzen
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Schwindel
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Nasenbluten
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Ohrgeräusche
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Sehstörungen
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Kurzatmigkeit
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Gereiztheit
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Unruhezustände
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Konzentrationsprobleme
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Brustschmerzen
Meist setzen die Symptome schleichend ein und werden daher anfangs selten wahrgenommen. Kaum eine Frau bringt sie mit einem zu hohen Blutdruck in Verbindung, meist werden die Beschwerden nur als unangenehme Begleiterscheinung von zu viel Stress, zu wenig Schlaf oder einer Erkältungskrankheit aufgefasst. Genau hier liegt das Problem, denn dadurch wird ein Bluthochdruck oft sehr spät erkannt. Ärzte raten vor allem älteren Frauen nach den Wechseljahren dazu, die oben genannten Symptome ernst zu nehmen, gerade, wenn sie neu auftreten. Vorsicht ist zudem geboten, wenn weitere Problematiken hinzukommen wie:
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Brustenge
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Wassereinlagerungen
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verringerte Leistungsfähigkeit
Hier kann laut Ratgeber Herzinsuffizienz nicht nur ein Bluthochdruck vorliegen, sondern auch eine (beginnende) Herzinsuffizienz.
Welche Ursachen und Folgen kann ein Bluthochdruck bei Frauen haben?
Das Deutsche Herzzentrum an der Charité in Berlin rät dazu, einen Bluthochdruck – die sogenannte arterielle Hypertonie – niemals isoliert zu sehen, denn häufig steht er mit anderen Erkrankungen im Zusammenhang. Mögliche Folgeerkrankungen sind unter anderem:
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Herzinsuffizienz
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chronische Nierenerkrankungen
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Herzinfarkt
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Schlaganfall
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koronare Herzerkrankungen
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Erkrankungen der Netzhaut
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Durchblutungsstörungen
Bei rund 95 Prozent der betroffenen Patientinnen ist keine wirkliche Ursache für die Erkrankung erkennbar, was bei den Ärzten als „primäre Hypertonie“ bezeichnet wird. Eine sekundäre Form liegt vor, wenn eine andere Erkrankung der Auslöser für den Bluthochdruck ist.
Eine primäre Hypertonie kann durch eine vorliegende familiäre Häufung, durch Übergewicht, zu wenig Bewegung, zu hohen Salzkonsum sowie durch eine allgemein ungesunde Lebensweise mit zu viel Alkohol und Stress verursacht werden. Die sekundäre Hypertonie hingegen entsteht häufig aufgrund von Nierenschäden, Gefäßerkrankungen oder Stoffwechselstörungen.
Bluthochdruck in der Schwangerschaft: Was müssen Frauen wissen?
Nicht nur in den Wechseljahren können Frauen plötzlich von Bluthochdruck betroffen sein. Auch in der Schwangerschaft ist dieses Gesundheitsproblem möglich und kann hier sogar für Mutter und Kind lebensgefährlich sein. Eine Schädigung von Nieren und Leber ist laut Apotheken Umschau möglich, selbst Krampfanfälle und eine vorzeitige Plazentaablösung können auftreten.
Schwangere sollten regelmäßig ihren Blutdruck überprüfen, um rechtzeitig reagieren zu können, zumal eine Studie sogar erklärt, dass Frauen eine Hypertonie an ihre Töchter weitergeben können.
Bestimmte Medikamente können selbst in der Schwangerschaft eingesetzt werden und senken den Blutdruck auf ein verträgliches Maß. Mediziner raten dazu, auch nach der Schwangerschaft eine regelmäßige Überprüfung des Blutdrucks vornehmen zu lassen oder diesen selbst zu messen, um möglichen Folgeerkrankungen durch eine chronische Hypertonie begegnen zu können.