Maria Wendel

Der Mineralstoff Magnesium kann nicht vom Körper selbst hergestellt und muss deshalb über die Nahrung oder Nahrungsergänzungsmittel aufgenommen werden. Er ist laut Verbraucherzentrale besonders wichtig für den Energiestoffwechsel, die Muskel- und Nervenfunktion sowie die Knochengesundheit. Auch wenn bei gesunden Menschen laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung (DGE) ein Magnesiummangel relativ selten ist, kann es durch verschiedene Ursachen – etwa gastrointestinale Störungen, Nierenerkrankungen oder die Einnahme bestimmter Medikamente – zu Mangelsymptomen kommen. Bei Frauen besteht darüber hinaus die Möglichkeit, einen Magnesiummangel während der Schwangerschaft zu entwickeln. Wie viel Magnesium Frauen pro Tag benötigen und welche Symptome bei einem Mangel auftreten können, lesen Sie hier.

Wie viel Magnesium brauchen Frauen?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Erwachsenen, täglich zwischen 300 und 350 Milligramm am Tag über Lebensmittel aufzunehmen. Durch eine ausgewogene Ernährung soll bei stoffwechselgesunden Personen der Magnesiumhaushalt aufrechterhalten werden können. Lebensmittel, die natürlicherweise reich an Magnesium sind, sind laut DGE:

  • Kerne und Samen

  • Vollkorngetreide-Produkte

  • Kakaopulver und Bitterschokolade

  • Hülsenfrüchte

  • grünes Blattgemüse

  • Fisch und Meeresfrüchte

Laut den National Institutes of Health (NIH) kommen Frauen bis 30 Jahre mit 310 Milligramm am Tag gut aus, ältere Frauen sollten 320 Milligramm zu sich nehmen. Für schwangere Frauen geben die NIH als angemessene Tagesdosis 350-360 Milligramm an. Diese Angaben beziehen sich auf gesunde Erwachsene. Wenn ein Mangel vorliegt, müssen anfangs höhere Dosierungen eingenommen werden. Dabei kommen laut der Gesellschaft für Magnesium-Forschung Dosierungen zwischen 243 und 486 Milligramm am Tag zum Einsatz, in Einzelfällen auch mehr. Hier ist auch die Magnesiummenge, die über die Nahrung zugeführt wird, einberechnet. Ab 250 Milligramm erhöht sich das Risiko, Durchfall von Magnesium-Tabletten zu bekommen, so das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR).

Ein Verdacht auf Magnesiummangel sollte am besten immer mit einem Blutbild beim Arzt oder bei der Ärztin abgeklärt werden, genauso dessen Behandlung. Denn eine Überdosierung von Magnesium kann zu unerwünschten Nebenwirkungen von Magen-Darm-Beschwerden bis zu Lähmungserscheinungen führen.

Magnesiummangel in der Schwangerschaft

Ob Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit wirklich einen erhöhten Magnesiumbedarf haben, ist in der Forschung nicht eindeutig beantwortet. Einerseits schreibt die DGE, dass es bislang keine konsistenten Hinweise auf einen Mehrbedarf an Magnesium während des Stillens gebe und auch in der Schwangerschaft die Datenlage nicht klar sei, weshalb sich der empfohlene Tagesbedarf für Magnesium nicht erhöht. 

Andererseits sagt beispielsweise die Gesellschaft für Magnesiumforschung in einem Beitrag, dass in der Schwangerschaft ein Mehrbedarf an Magnesium bestehe: „Einerseits braucht der Fetus Magnesium und andererseits müssen der Bedarf der Schwangeren für die schwangerschaftsbedingten Gewebeveränderungen und die erhöhten renalen Verluste ausgeglichen werden“. Außerdem steige während der Schwangerschaft auch die Ausscheidung von Magnesium über die Nieren um etwa 20 Prozent. Manche Studien sprechen sogar von einem „versteckten“ Magnesiummangel, der im Serum nicht immer auffällt, sich aber im Gewebe – etwa in der Gebärmutter – zeigt. Deshalb empfiehlt die Gesellschaft eine generelle Magnesium-Supplementierung in der Schwangerschaft.

Magnesiummangel bei Frauen: Auf diese Symptome müssen Sie achten

Generell können folgende Symptome bei einem Magnesiummangel auftreten, informiert die DGE:

Bleibt der Magnesiummangel bestehen, können diese Symptome auftreten:

Wenn bei Schwangeren Beschwerden wie Kontraktionen oder vorzeitige Wehen auftreten, bei denen Magnesiummangel eine Rolle spielen kann, sollte unbedingt eine ärztliche Abklärung erfolgen, empfiehlt die AOK. Viele dieser Symptome können jedoch mit anderen Ursachen zusammenhängen. Eine Selbstdiagnose und „blindes“ Einnehmen von Supplementen ist deshalb nicht sinnvoll. Ein eindeutiger Magnesiummangel kann anhand des Magnesiumspiegels im Blutserum bestimmt werden, weshalb ein Besuch beim Arzt unumgänglich ist.