Was Freizeitbeschäftigung sein sollte (Sport, frische Luft, Spaß), wird dieser Tage mal wieder zum Konfliktfeld mit Balleinsatz. Angesichts der Vorkommnisse am vergangenen Wochenende muss man sich schon fragen, ob die nächsten Kurse für Schiedsrichter-Anfänger überhaupt stattfinden können. Wer lässt sich schon gerne in seiner Freizeit beleidigen, von allem anderen sei an dieser Stelle schon gar nicht die Rede.
Die jüngsten Vorfälle sind dabei nur die extremsten Auswüchse. Am Wochenende stürmte beispielsweise auch der Vater eines B-Jugendspielers in Moers auf den Platz und schlug einem gegnerischen Spieler mit der Faust ins Gesicht. Der 48-Jährige habe sich über die aggressive Spielweise des 15-Jährigen aufgeregt, teilte die Polizei Wesel mit.
Alles weit weg von Hochrhein, Bodensee und Schwarzwald?
Thorsten Kratzner, Pressesprecher des Südbadischen Fußball-Verbands, erklärte am Montag, dass es Vorfälle dieser Dimension in jüngster Vergangenheit hier nicht gegeben habe. Allerdings ist es auch erst ein gutes Jahr her, dass am Hochrhein zwei Spiele abgebrochen werden musste, weil Schiedsrichter angegangen wurden. Seither hat sich die Lage entspannt, wenngleich die Atmosphäre auf den Fußballplätzen der Region oftmals durchaus als angespannt bezeichnet werden kann.
Das ist meist Einzelpersonen geschuldet, die sich so richtig ausleben wollen, die als Vorbild nur bedingt taugen. Tatsächlich laufen die Amateurclubs aber Gefahr, dass mittelfristig Sponsoren und vor allem der Nachwuchs die Lust am Fußball verlieren werden.
Daher: Auf sich selbst konzentrieren, den Schiedsrichter respektieren (der versucht auch alles richtig zu machen) und im Zweifelsfall Zivilcourage zeigen, wenn mal wieder verbaler Dünnpfiff von der Seitenlinie kommt.