Der SC Freiburg hat ohne seine Nationalspieler das erste Testspiel im Sommer 2023 mit 6:1 gegen den Schweizer Super-League-Klub Grasshoppers Zürich gewonnen, aber weder der Sieg noch die Höhe des Resultats waren vor 9500 Zuschauern im Europa Park-Stadion das Thema des Tages.
Denn in der 20. Minute war Christian Günter nach einem harmlos aussehenden Zweikampf im Mittelfeld unsanft auf dem rechten Arm gelandet – und nicht mehr aufgestanden. Als der Kapitän nach mehreren Minuten sichtlich benommen und mit einem blauen Verband am rechten Arm von drei Betreuern vom Feld geleitet wurde, stand bereits die Diagnose fest: Armbruch.
Der Schock saß tief, bei Günter, den Mitspielern, dem Trainerteam, den Fans. Ziemlich angefasst gab Chefcoach Christian Streich der Hoffnung Ausdruck, es möge sich doch bitteschön um einen glatten Bruch handeln: „Dann kann man Platten einsetzen, dann wäre es nicht allzu schlimm.“ Na ja, immerhin nicht so schlimm „wie bei einem Kreuzbandriss“, schob Streich hinterher. Noch am Samstagabend wurde Christian Günter operiert.
Nun ist Streich vieles, aber kein Chirurg, weshalb sich Spekulationen verbieten. Immerhin hat der Capitano die Hoffnung, dass er Glück im Unglück gehabt haben könnte, am Sonntag befördert. Auf Instagram meldete sich Günter mit diesem Post: „Die Operation verlief gut und ich bin bereits auf dem Weg der Besserung.“
Nachricht aus dem Krankenbett
Die reichlich optimistische Nachricht garnierte er mit einem Bild, das ihn mit verbundenem Arm lächelnd im Krankenbett zeigt. Wie lange Christian Günter wird aussetzen müssen, bleibt freilich unklar, zumal er die komplette Vorbereitung auf die Saison verpassen wird.
Was nun? Gar nichts! Schnell haben die Verantwortlichen beim Sport-Club klargestellt, dass das Malheur des Kapitäns zu keinen hektischen Aktivitäten auf dem Transfermarkt führen wird. Sportvorstand Jochen Saier erklärte eher gelassen: „Wir gehen in der aktuellen Konstellation in die Saison.“
Soll heißen: Die Talente Kenneth Schmidt (21), der in der vergangenen Saison erstmals Bundesligaluft schnupperte, und Noah Weißhaupt (21), der es in der Spielzeit 2022/23 auf 18 Erstligaeinsätze brachte und dem Saier einen Qualitätssprung attestierte, sollen Günter zunächst vertreten.
Hinzu kommt der ebenfalls 21-jährige Jordy Makengo aus der zweiten SC-Mannschaft, der gegen Zürich für Günter aufs Feld kam und einen prima Eindruck hinterließ.
Mika Baur darf bei den Profis ran
Eine Halbzeit lang durfte gegen die Grasshoppers auch Mika Baur ran. Der Sohn von Handball-Weltmeister Markus Baur hatte etliche gute Szenen, allerdings verpasste der äußerst talentierte 19-Jährige vom Bodensee die Krönung seines Auftritts, als er nach Flanke von Lukas Kübler den Ball übers Tor köpfte.
Der Vollständigkeit halber die Freiburger Torschützen: Merlin Röhl und Nicolas Höfler vor der Pause, Davino Knappe, Maximilian Breunig, Ji-han Lee und der 16-jährige (!) Noah Darvich, alle aus der Zweiten des SC Freiburg, nach dem Seitenwechsel.