Attila Szalai wird die aufmunternden Worte seiner Teamkollegen gut brauchen können. „Alles okay“, sagte Mittelfeldmann Maximilian Eggestein nach dem unglücklichen Einstand seines neuen Mitspielers beim SC Freiburg. „Abhaken, weiter“, meinte Stürmer Lucas Höler.

Der Fehler des Ungarn, der die 1:3 (1:1)-Niederlage der Freiburger beim SV Werder Bremen am Samstag besiegelte, passte ins Bild. Es war ein verkorkster Fußball-Nachmittag für die Badener, die in der Bundesliga nun drei Punkte hinter den Europapokal-Plätzen liegen und vor zwei äußerst kniffligen Aufgaben stehen.

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Eine „bittere Niederlage“ sei das an der Weser gewesen, befand Angreifer Höler. Werder sei in der zweiten Halbzeit „griffiger“ und seine eigene Mannschaft „nicht gut genug“ gewesen, resümierte SC-Trainer Christian Streich.

Verletzungspech ist keine Ausrede

Die anhaltenden personellen Sorgen der Freiburger wollte der Coach nicht als Ausrede hernehmen. Er wolle „keine Entschuldigung suchen“, so der 58-Jährige, „aber wir haben einfach zu viele Leute, die nicht bei 100 Prozent sind.“ Als Beispiel nannte er Abwehrchef Matthias Ginter, der unter der Woche krank gewesen sei.

Nachdem Marvin Ducksch (9. Minute) für Werder und Vincenzo Grifo (28.) für Freiburg in der ersten Halbzeit jeweils per Elfmeter getroffen hatten, brachte der starke Justin Njinmah (53.) die Gastgeber erneut in Führung.

Später Treffer besiegelt die Niederlage

In der Folge hatten die Breisgauer den Bremern kaum noch etwas entgegenzusetzen. In der Nachspielzeit rückte dann der erst vor einer Woche von der TSG 1899 Hoffenheim ausgeliehene und in der 72. Minute eingewechselte Szalai unfreiwillig in den Fokus.

Der Verteidiger bekam den Ball nicht unter Kontrolle und spielte ihn dann direkt in den Laufweg von Werders Neuzugang Julian Malatini, der zum Endstand einschob (90.+3).

Freiburg muss sich steigern

„Das ist jedem schon mal passiert, glaube ich“, kommentierte SC-Stürmer Höler die Szene und kündigte an: „Das kriegen wir hin, den fangen wir auf.“ Szalais Missgeschick habe „jetzt nicht das Spiel entschieden“, befand auch Mittelfeld-Routinier Eggestein.

Angesichts der kommenden Gegner werden sich die Freiburger kollektiv steigern müssen. Dem Landesduell mit dem VfB Stuttgart, der am Wochenende ein furioses 5:2 gegen RB Leipzig feierte, folgt das schwierige Auswärtsspiel bei Vizemeister Borussia Dortmund.

Die Niederlage in Bremen ist für den SC kein Beinbruch. Der von Haus aus eher zurückhaltende Streich wird trotzdem froh sein, dass sein Team bislang schon 28 Punkte gesammelt hat.