Noah Atubolu: Der 21-jährige Torhüter absolvierte gegen Dortmund sein viertes Bundesligaspiel. Die Bilanz ist eher niederschmetternd: Noch keinen richtigen Schuss pariert, dafür zehn Gegentore! Nun ist der Schlussmann natürlich nicht automatisch der Schuldige, wenn‘s einschlägt. Also bilanzieren wir unter Berücksichtigung von Unpässlichkeiten seiner Vordermänner: Beim 2:1 in Hoffenheim am Gegentor nichts zu machen. Beim 1:0 gegen Bremen wackelnd mit weißer Weste. Beim 0:5 in Stuttgart nur beim zweiten Treffer von Guirassy zu spät auf Tauchstation. Und jetzt beim 2:4? Die ersten zwei und der vierte Borussen-Treffer unhaltbar, doch das 2:3 hätte Atubolu verhindern müssen. BVB-Torschütze Hummels spitzelte den Ball aus nur drei Metern durch die Beine des SC-Keepers ins Tor. Da hätte Atubolu längst auf der Kugel liegen müssen. Ganz klarer Torwartfehler, leider auch noch ein spielentscheidender. – Note: 5

Dortmunds Mats Hummels (l) macht das Tor zum 2:3 gegen Freiburgs Torwart Noah Atubolu.
Dortmunds Mats Hummels (l) macht das Tor zum 2:3 gegen Freiburgs Torwart Noah Atubolu. | Bild: Tom Weller/dpa

Philipp Lienhart: Hatte nach einer halben Stunde Pech, als sein satter 16-Meter-Schuss gegen den Pfosten krachte. Davor allerdings mit einem Stellungsfehler vor dem 0:1, als er einen Eckball von Brandt unterlief und Hummels mühelos einköpfen konnte. Verletzte sich kurz vor Schluss, als er sich auf Gegenspieler Malen warf. Zudem setzte es noch die gelbe Karte. – Note: 3,5

Matthias Ginter: Der Gintes ist noch einiges entfernt von der stabilen Form der Vorsaison. Mal hui, manchmal nahe am pfui. Gegen Dortmund wieder fehlerhaft, sah unglücklich aus bei den Gegentoren eins und drei. Steigerung erwünscht. – Note: 3,5

Manuel Gulde: Was soll man sagen? Nicht auffallend gut, nicht auffallend schlecht. In Erinnerung bleibt freilich die Szene, als ihm der eingewechselte Füllkrug elegant den Ball durch die Beine spielte und so Malen auf die Reise zum 2:2 schickte. Beim 2:3 wie andere Kollegen orientierungslos im Fünf-Meter-Raum-Getümmel. – Note: 4

Roland Sallai: Erneut ein sehenswerter Auftritt des ungarischen Nationalspielers. Schon nach nur 30 Sekunden wurde er von Can rüde gefoult, der dafür nicht mal eine höchst verdiente gelbe Karte sah. Immer agil, immer wuselig, an vielen gefährlichen Aktionen vor dem Dortmunder Tor beteiligt. – Note: 2

Freiburgs Nicolas Höfler (2.v.r) jubelt nach seinem Tor zum 2:1 mit Freiburgs Roland Sallai (l-r), Freiburgs Lucas Höler und Freiburgs ...
Freiburgs Nicolas Höfler (2.v.r) jubelt nach seinem Tor zum 2:1 mit Freiburgs Roland Sallai (l-r), Freiburgs Lucas Höler und Freiburgs Matthias Ginter. | Bild: Tom Weller/dpa

Lukas Kübler: Spielt momentan auf der linken Seite die Rolle des verletzten Kapitäns Christian Günter. Dabei erweckt der eifrige Kämpfer immer wieder den Anschein, dass er doch lieber auf der anderen Seite die Kugel jagen würde. Defensiv passabel, offensiv ohne Input. – Note: 4

Nicolas Höfler: Spielte eine formidable Partie, bis er sich und seine Mannschaft in der 82. Minute um den Lohn der starken Arbeit brachte. Völlig unnötig ging der Chicco mit der Sohle voraus in den Zweikampf mit Sabitzer und trat den Dortmunder krachend in die Wade. Schiedsrichter Stieler zeigte zunächst Gelb, doch aus Köln meldete sich Videoschiri Dingert und bat seinen Kollegen vor den Bildschirm – und aus Gelb wurde vertretbares Rot und aus dem 2:2 anschließend ein 2:4. Da geriet Höflers zwischenzeitliches Kopfballtor zum 2:1 natürlich in den Hintergrund. – Note: bis zur 82. Minute 1,5.

Maximilian Eggestein: Trug erstmals die Spielführerbinde, bis nach 28 Minuten Vincenzo Grifo für den angeschlagenen Michael Gregoritsch eingewechselt wurde und übernahm. So richtig ins Spiel fand der Mittelfeldspieler nicht, ob defensiv oder offensiv, das kann er alles besser. – Note: 4

Dortmunds Donyell Malen (l) macht das Tor zum 2:2 gegen Freiburgs Philipp Lienhart (M) und Freiburgs Maximilian Eggestein (r).
Dortmunds Donyell Malen (l) macht das Tor zum 2:2 gegen Freiburgs Philipp Lienhart (M) und Freiburgs Maximilian Eggestein (r). | Bild: Tom Weller/dpa

Ritsu Doan: Der Japaner, beim 0:5 in Stuttgart nicht in der Startelf, durfte diesmal von Anfang an ran. Und er gefiel mit Esprit und Geschwindigkeit. Legte in der 55. Minute nach einem glänzenden Solo Grifo die Kugel auf zum 3:1, doch der schaufelte sie hoch über den Querbalken auf die Südtribüne. Der erfolgreiche Torschuss will Doan in dieser Saison noch nicht gelingen. In der 40. Minute kam er nach einem geblockten Schuss von Sallai an den Abpraller und schoss ihn übers Tor. – Note: 2

Lucas Höler: Seine erste Torannäherung war nach vier Minuten ein Köpferchen nach Doan-Eckball, seine zweite ein brillanter Rückwärtskopfball, der unhaltbar für BVB-Keeper Kobel zum 1:1-Ausgleich im Tor einschlug. Nach 77 Minuten musste Höler angeschlagen vom Feld, für ihn kam Junior Adamu. – Note: 3

Freiburgs Lucas Höler sitzt verletzt auf dem Boden.
Freiburgs Lucas Höler sitzt verletzt auf dem Boden. | Bild: Tom Weller/dpa

Michael Gregoritsch: Der Österreicher hatte bisher Ladenhemmung, traf aber bei Länderspielen zweimal. Das machte Hoffnung, aber nachdem der Gregerl in der 16. Minute nach Sallai-Flanke knapp am Tor vorbei köpfte, musste er zwölf Minuten später verletzt aufgeben. – Note bis dahin: 3

Vincenzo Grifo: Freiburgs Edeltechniker, in dieser Saison noch nicht in Bestform, musste überraschend auf der Bank Platz nehmen. Nach 28 Minuten, nachdem sich Gregoritsch verletzt hatte, durfte Grifo ran. Und er tat es gleich klasse. Flanke auf Höler, Kopfballtor zum 1:1. Freistoßflanke auf Höfler, 2:1 kurz vor der Pause. In der 55. Minute ließ der italienische Nationalspieler allerdings die Vorentscheidung liegen, als er den Ball nach genialer Vorarbeit von Doan unbedrängt aus zwölf Metern übers Tor ballerte. – Note: 2

Freiburgs Vincenzo Grifo reagiert unzufrieden.
Freiburgs Vincenzo Grifo reagiert unzufrieden. | Bild: Tom Weller/dpa

Junior Adamu: Der Neuzugang aus Österreich kam wegen der Verletzung von Höler nach 78 Minuten zu seinem ersten Bundesligaeinsatz. Er konnte allerdings keine Akzente setzen und bleibt ebenso ohne Benotung wie die nach 84 Minuten eingewechselten Merlin Röhl und Kenneth Schmidt.

Freiburgs Junior Adamu (l) in Aktion gegen Dortmunds Nico Schlotterbeck (r).
Freiburgs Junior Adamu (l) in Aktion gegen Dortmunds Nico Schlotterbeck (r). | Bild: Tom Weller/dpa