Hallo Herr Häfker, nach knapp zweijähriger Pause heißt es wieder „Schanze frei, Springer kommt“ für die 13. Auflage der Weltcup-Skispringen von Titisee-Neustadt. Sind alle Vorbereitungen schon abgeschlossen?

Im Moment ist die Situation so, dass alles für den Weltcup bestellt ist. Das Rahmenprogramm steht, die Werbung und der Ticketverkauf laufen.

Generalsekrtär Joachim Häfker freut sich auf den Weltcup in Titisee-Neustadt.
Generalsekrtär Joachim Häfker freut sich auf den Weltcup in Titisee-Neustadt. | Bild: Hahne, Joachim
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Zuletzt gab es ja einige kalte Nächte, konnte die Hochfirstschanze schon beschneit werden? Außerdem kann der Skiclub Neustadt mit seinem Helferteam auch auf übersommerten Altschnee aus dem vergangenen Winter zurückgreifen. Reicht der Schnee für die Präparation?

Wir haben am ersten Dezember-Wochenende den „Hochfirstgletscher“ freigelegt, dazu eine große Menge Maschinenschnee produzieren können. Ein Großteil des Anlaufs konnte gleich am ersten Wochenende mit Schnee bedeckt werden. Zuletzt haben wir auch den Auslaufbereich präpariert. Es sieht also ganz gut aus.

Wie viele ehrenamtliche Helfer werden im Vorfeld des Weltcups sowie an den drei Wettkampftagen im Einsatz sein?

Es werden etwa 600 Leute im Einsatz sein. Da sind wir sehr gut aufgestellt.

Titisee-Neustadt bereitet sich auf den Skisprung-Weltcup vor Video: Joachim Hahne / johapress

Haben Sie sich eigentlich schon bei Bundestrainer Stefan Horngacher und den DSV-Springern bedankt für die beste Werbung in eigener Sache für den Heim-Weltcup mit einem geradezu sensationell starken Weltcup-Auftakt?

Ja, das ist richtig, es war ein sehr guter Start und das ist auch gut so. Ich hoffe natürlich, dass dadurch einige mehr Zuschauer kommen. Wenn die deutschen Skispringer im Vorfeld einen Sieg einfahren, dann ist das natürlich die beste Werbung für uns.

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Wie ist der Vorverkauf angelaufen? Mit wie vielen Skisprungfans rechnen Sie bei den drei Weltcup-Skispringen von Freitag bis Sonntag?

Ich rechne mit 10.000 bis 15.000 Fans. Das wäre super für eine gute Stimmung.

Was hat sich aus Ihrer Sicht am meisten verändert in den über zwei Jahrzehnten bei den Skisprung-Weltcups auf der großen Hochfirstschanze?

Das meiste, was sich verändert hat, was immer schwieriger und immer schlimmer wird, sind die Vorschriften. Das macht die Arbeit vor Ort sehr mühsam. Und natürlich auch die Standards. Mittlerweile gehört die Materialkontrolle der FIS dazu. Es wird alles immer personalintensiver. Im Moment sind wir in Neustadt noch sehr gut dran, denn wir haben immer noch genügend Helfer. Aber ich glaube, das wird sich in den nächsten Jahren auch verändern.

In Hinterzarten gibt es keinen Sommer-Grand-Prix mehr, weil dieser einfach nicht zu finanzieren ist. Klingenthal hat in diesem Jahr einen Weltcup aus Kostengründen zurückgegeben. Auch in Titisee-Neustadt ist der Weltcup nicht gänzlich unumstritten, weil es hoher Zuschüsse der Kommune bedarf. Wie sehen Sie die Zukunft für die Weltcup-Skispringen in Titisee-Neustadt?

Das ist natürlich ein ganz schwieriges Thema. Wir haben die klimatischen Veränderungen. Dann haben wir das Thema Sponsoring. Auch beim Deutschen Skiverband wird sich etwas verändern. Der eine oder andere Sponsor springt ab. Wie wird dann diese ganze Veranstaltung noch finanziert? Im Moment ist es so, dass bis 2026 der Wechsel, den wir mit Klingenthal haben, fix gesetzt ist. Das wird dann auslaufen, davon bin ich überzeugt. Was aber bis in fünf Jahren ist, das wird ein schwieriges Thema sein. Das kann heute auch keiner hundertprozentig sagen.

Der Hochfirstgletscher wird freigelegt Video: Joachim Hahne / johapress

Weltcup-Skispringen in Titisee-Neustadt gibt es seit über zwei Jahrzehnten. Im vergangenen Jahr wurde ein personeller Umbruch eingeläutet, so hat sich beispielsweise der langjährige Schanzenchef Matthias Schlegel aus der vordersten Position verabschiedet. Wie lange sehen wir Sie noch an der Spitze des Organisationskomitees?

Also diesen Weltcup machen wir jetzt auf jeden Fall noch alles gemeinsam. Dann wird es eine Übergangszeit geben. So gehe ich davon aus, dass beim nächsten Weltcup-Skispringen oder auch dem COC-Cup ein neuer Generalsekretär da sein wird. Es wird vielleicht jemanden geben, der sich für die technische Leitung verantwortlich zeigt und eine Person, welche die Marketingabteilung leitet. Da muss man dann sehen, wo die Reise hingeht. Ich denke, es ist auf jeden Fall alles vorbereitet. Wir haben auch neue Leute ins Team bekommen. Jannik Bächlin ist bereits neuer Schanzenchef, es gibt auch noch andere Leute, die so langsam dazustoßen. Und es ist gut so, dass man dann auf jüngere Leute zurückgreifen kann.

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Also kein Abschiedsschmerz?

Zu Matthias und zu mir kann ich sagen, wir sind ja nicht weg. Wir werden nach wie vor dabei bleiben. Wir gehen ins zweite oder auch dritte Glied. Matze und ich freuen uns natürlich, denn wir machen das jetzt schon so lange zusammen. Wir sind im Jahr 2000 gestartet, als ich Schanzenchef war und wir hatten dazu vier weitere Leute. Beim nächsten Weltcup werden wir selbstverständlich eine VIP-Karte kaufen. Und dann sitzen wir im warmen Zelt und gucken uns das Ganze an. Wir werden im Vorfeld mit dabei sein, aber wenn es dann losgeht, dann werden wir ein kühles Bier trinken und genießen, was wir geschaffen haben in den letzten 24 Jahren.