Noah Atubolu: Et es wie et es – sagt der Kölner Volksmund. Es ist wie es ist. Und im Fall des jungen Freiburger Torhüters heißt das so oft: Der erste Schuss des Gegners sitzt. Diesmal ist es der Frankfurter Omar Marmoush, der nach 27 Minuten trifft. Und auch der zweite Eintracht-Schuss ist unhaltbar für Atubolu, weil Ansgar Knauff freistehend ran darf. Überhaupt ist der 21-Jährige ein armer Kerl, denn auch am dritten Gegentor, wiederum durch Knauff, ist er vollkommen machtlos. Was bleibt? Dieses: Atubolu zu loben, dass er nie aufgibt und von der großen Mehrheit der Zuschauer unbemerkt in der Nachspielzeit einen Schuss so abfälscht, dass ihn Kollege Lukas Kübler noch vor der Torlinie wegköpfen kann. Atubolu macht eine Faust, zu Recht! – Note: 3

Lukas Kübler: Seine beste Aktion ist ein Kopfball in der Nachspielzeit der zweiten Halbzeit, mit dem er den Ball kurz vor der Torlinie wegköpft. Ansonsten viel Durchschnitt, leider nicht auf dem Level, das er schon hatte. – Note: 4

Freiburgs Lukas Kübler (r) in Aktion gegen Frankfurts Ansgar Knauff (l).
Freiburgs Lukas Kübler (r) in Aktion gegen Frankfurts Ansgar Knauff (l). | Bild: Tom Weller/dpa

Yannik Keitel: In der Dreierkette der Mittelmann, was eine Notlösung ist, weil mit Matthias Ginter und Philipp Lienhart die beiden Abwehrchefs verletzt passen müssen. Beim 0:0 im Europa-League-Spiel in Lens hatte das ziemlich gut funktioniert, doch diesmal hatte der Fußballgott etwas dagegen. Vor dem 0:1 durch Marmoush rutscht Keitel weg, vor dem 1:2 vergibt er die Chance, den Torschützen Knauff abseits zu stellen und beim 2:3 durch Knauff darf Keitel nur zuschauen. Wenig erbaulich seine mehrfachen Versuche, die Frankfurter mit weiten Pässen zu überraschen. – Note: 4

Manuel Gulde: Zum Glück ist wenigstens der am 12. Februar 33 Jahre alt gewordenen Routinier einsatzfähig. Erledigt seinen Job mit der ihm eigenen Ruhe, wobei er vielleicht beim Konter zum 1:2 etwas zu ruhig ist und an der Mittellinie den baldigen Vorlagengeber Marmoush ziehen lassen muss. – Note: 3,5

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Jordy Makengo: Wie soll man seinen Auftritt nennen? Unauffällig? Nicht selbstbewusst genug? Schwierig, weil der 22-jährige Linksfuß kaum im direkten Duell gefordert ist. Aufschlussreich vielleicht eine Szene aus der ersten Halbzeit, als er nach einem weiten Pass von Yannik Keitel im Strafraum der Frankfurter an den Ball kommt, aber auf den direkten Drang zum Tor verzichtet. Da geht mehr! – Note: 4

Nicolas Höfler: Es ist so, auch an Mister Zuverlässig der Freiburger nagt eine gewisse Unsicherheit, die der kaum berauschende Rückrunden-Auftakt ausgelöst hat. Es ist auffällig, wie viele kurze Pässe dem 33-Jährigen derzeit verspringen und er manches Mal nicht so vorausschauend zur Stelle ist wie eigentlich gewohnt. Andererseits gibt es immer noch genügend wichtige Aktionen (von denen es am Donnerstag in Lens viel mehr gegeben hatte!) – Note: 3,5

Freiburgs Vincenzo Grifo (l-r), Freiburgs Nicolas Höfler und Freiburgs Yannik Keitel reagieren unzufrieden.
Freiburgs Vincenzo Grifo (l-r), Freiburgs Nicolas Höfler und Freiburgs Yannik Keitel reagieren unzufrieden. | Bild: Tom Weller/dpa

Maximilian Eggestein: Im Vergleich zu den vergangenen Partien bleibt der Norddeutsche, an dem ein Marathonläufer verlorengegangen ist, gegen Frankfurt blass. Aber auch ein Eggestein ohne Glanz ist immer noch ein kämpfender Eggestein. Da kann man ihm ohnehin nie einen Vorwurf machen. – Note: 3,5

Ritsu Doan: Staubt nach einer halben Stunde zum 1:1 ab, nachdem Frankfurts Torhüter Kevin Trapp einen Sallai-Schuss nur abprallen lassen kann. Der Japaner, beim Asiencup mit seiner Nationalmannschaft vorzeitig gescheitert, hat viele gute Szenen und nur einige weniger gute. Wenn man daraus schließen könnte, dass hiermit ein Aufwärtstrend kommt, wäre das hervorragend – für ihn wie für den Sport-Club. Am Donnerstag gegen Lens wäre die nächste Chance, das unter Beweis zu stellen. – Note: 2,5

Freiburgs Ritsu Doan (l) macht das Tor zum 1:1 gegen Frankfurts Torwart Kevin Trapp (M) und Frankfurts Tuta (r).
Freiburgs Ritsu Doan (l) macht das Tor zum 1:1 gegen Frankfurts Torwart Kevin Trapp (M) und Frankfurts Tuta (r). | Bild: Tom Weller/dpa

Roland Sallai: Was ist die Steigerung von unglücklich? Genau: unglücklicher, Roland Sallai! Der Mann geht weite Wege, hat auch viele Ballkontakte, nur führt es zu selten zu akuter Torgefahr für den Gegner. Immerhin einmal klappt‘s gegen die Eintracht, Schuss aus 16 Metern, Torwart Trapp lässt abprallen, Doan gleicht aus. Der Ungar hat zweifelsfrei noch Reserven. – Note: 3

Vincenzo Grifo: In Lens stand der italienische Nationalspieler nicht in der Startelf, gegen Frankfurt schon. Er wünsche sich, sagt SC-Trainer Christian Streich vor Spielbeginn, “dass er einen guten Fuß hat heute“. Wünschen kann man sich ja viel, doch ob man es auch bekommt, ist eine ganz andere Geschichte. Fünf Eckbälle tritt der “Wintsche“, aber alle werden zur leichten Beute für die Frankfurter Verteidigung. Auch nach dem Seitenwechsel dasselbe Bild, Grifos Standards sitzen nicht. Einmal freilich schon. Als es in der Nachspielzeit der ersten Hälfte Elfmeter gibt für den Sport-Club, da verwandelt der30-Jährige zum 2:2. – Note: 4

Freiburgs Vincenzo Grifo jubelt nach seinem Tor zum 2:2.
Freiburgs Vincenzo Grifo jubelt nach seinem Tor zum 2:2. | Bild: Tom Weller/dpa

Lucas Höler: Am ersten Tor beteiligt, am zweiten Tor beteiligt, weil gefoult, am dritten Tor nicht beteiligt, weil schon ausgewechselt – die Bilanz des lauf- und zweikampfstarken Kickers mit der Nummer neun kann sich sehen lassen. In dieser Form möchte man allseits Lukki gerufenen Angreifer bis zum Saisonende sehen. – Note: 2

Die ab der 77. Minute eingewechselten Michael Gregoritsch, Noah Weißhaupt, Maximilian Philipp und Florent Muslija bleiben ohne Bewertung, erhalten aber ein Sonderlob, weil sie allesamt am 3:3-Ausgleich beteiligt sind. Das größte Lob erhält Gregerl Gregoritsch, weil er schließlich den Ball ins Tor bugsiert. Eine super Benotung hätte er erhalten, wenn er in der achten Minute der zehnminütigen Nachspielzeit, mithin kurz vor Schluss, die Riesenchance zum 4:3 genutzt hätte.

Ohne Bewertung auch der ebenfalls spät eingewechselte Kiliann Sildillia.