Die Schonacher Organisatoren sind es ja gewohnt. In den knapp sechs Jahrzehnten „Schwarzwaldpokal“ und dem Weltcup in der Nordischen Kombination hat es den Verantwortlichen in den letzten Tagen und Wochen vor dem sportlichen Highlight schon des Öfteren die Sorgenfalten und Schweißperlen auf die Stirn getrieben.

Denn auch in diesem Jahr entwickelte sich die Organisation witterungsbedingt zur Hängepartie. Aber am Ende hatte der „Wettergott“ mit dem rührigen Team um OK-Präsident und Bürgermeister Jörg Frey ein Einsehen und schickte Polarluft ins Schwarzwälder Skidorf, sodass die Produktion von Maschinenschnee aufgenommen werden konnte.

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„Das Weltcup-Wochenende mit der 59. Auflage um den „Schwarzwaldpokal“ kann stattfinden“, frohlockten Frey und der erste Vorsitzende des SC Schonach, Christian Herr unisono nach der letzten Schneekontrolle am Sonntag freudestrahlend.

Und nicht nur dort ist die Vorfreude auf das Weltcup-Wochenende groß. Die Athletinnen und Athleten zollen den Schonacher Organisatoren im Vorfeld großen Respekt, dass es einmal mehr gelungen ist, trotz schwierigsten Ausgangsbedingungen den Weltcup in Schonach durchführen zu können.

„Endlich ist es wieder soweit. Ich glaube, die Vorfreude könnte nicht wirklich größer sein. Es ist einfach unglaublich cool, wie viele Menschen immer dorthin kommen und die Nordische Kombination feiern“, spricht Nathalie Armbruster (SV SZ Kniebis) auch für die restlichen Kombiniererinnen und Kombinierer. Insgesamt sind für die vier Wettkämpfe der Frauen und Männer 102 Teilnehmer aus 15 Nationen gemeldet.

Der FIS-Weltcup der Nordischen Kombinierer ist in dieser Saison mit dem Saisonhöhepunkt (WM vom 26. Februar bis 9. März in Trondheim/Norwegen) im Übrigen die einzige deutsche Weltcup-Station. Ein Monat ist vergangen seit dem letzten Weltcup in Ramsau/Österreich.

Riiber geht als Favorit an den Start

„Wir haben jetzt noch mal in Trondheim trainiert, um dort einfach noch mal die WM-Anlagen auszuprobieren. Auch jetzt, die Tage zu Hause war immer ein sehr gutes Training möglich, die Jungs sind soweit fit und natürlich heiß auf den Heimweltcup“, erklärte der leitende Trainer der Herren, Eric Frenzel vor der Anreise in den Schwarzwald.

Sieben Weltcups wurden im bisherigen Saisonverlauf ausgetragen, viermal hieß der souveräne Sieger Jarl Magnus Riiber. Der Norweger führt damit auch die Weltcup-Gesamtwertung an. Aber mit den beiden Oberstdorfern Julian Schmid und Vinzenz Geiger liegen zwei DSV-Kombinierer auf den Rängen zwei und drei in Lauerstellung und spekulieren in Schonach darauf, den Champion vom Thron zu stürzen.

„Das Gefühl ist richtig gut und ich hoffe natürlich auch für unsere Fans, dass ich wieder sehr gute Leistungen abliefern kann“, gibt sich Schmid kämpferisch. Mit dabei auf der Langenwaldschanze und bei der Laufentscheidung im Skistadion Wittenbach ist auch Manuel Faisst.

Die zweitplatzierte Nathalie Armbruster freut sich auf die Wettkämpfe
Die zweitplatzierte Nathalie Armbruster freut sich auf die Wettkämpfe | Bild: Matthias Schrader/DPA

Der Winterzweikämpfer vom SV Baiersbronn, der in Oberried lebt und am Olympiastützpunkt Freiburg-Schwarzwald trainiert liegt in der Weltcup-Gesamtwertung auf Rang zehn und setzt beim Heimwettkampf in Schonach darauf das WM-Ticket für den vierten Startplatz weiter festigen zu können.

Bei den Frauen sind neben der aktuellen Weltcup-Zweiten Nathalie Armbruster, „die beim Heim-Weltcup irgendwo mehr Druck verspürt, auf der anderen Seite aber vor den Augen der Eltern und Freunden besonders motiviert ist“, noch weitere sechs deutsche Kombinierinnen am Start.