1. Philip Feist und Daniel Schwaiger über den harten Weg zum Eishockey-Profi
„Ja, was dort gebaut wurde, ist schon echt beeindruckend. Es ist wirklich unfassbar, welche Möglichkeiten es da gibt“, erklären Philip Feist und Daniel Schwaiger, beide heute DEL-Spieler bei den Schwenninger Wild Wings, unisono.
In der Tat ist das Zentrum in Liefering riesig. Ganze 100.000 Quadratmeter umfasst dieses Leistungszentrum für den Nachwuchs im Fußball- und Eishockeysport. Bis zu 400 Sportler trainieren dort, etwa 140 können in 70 Doppelzimmern auch im hauseigenen Internat unterkommen.
Im selben Jahr hatten sich übrigens auch 2000 weitere Jugendliche beworben. Die beiden Youngster der Wild Wings begannen somit im selben Jahr, Feist allerdings in der U16, Schwaiger in der U17. Zunächst sahen es beide Spieler als Chance an, machten sich auch wenig Gedanken, was da auf sie zukommen würde.
2. Wayne Hynes wollte nie ein Star sein
Die Schwenninger Eishockey-Fans sind seit je her sehr freigiebig mit ihrer Zuneigung. Immer wieder gab es Profis, die eben damit geradezu überschüttet wurden. Einer, der diese große Liebe erfahren durfte, ist heute noch ein wichtiger Teil des Vereins. Wayne Hynes war sechs Saisons für die Wild Wings auf dem Eis und ist nun bereits seit 14 Jahren für sie an der Bande und am Schreibtisch tätig.
Besonders gut kennen lernte der damals 25-Jährige eine junge Dame namens Ulrike. So gut, dass wenig später geheiratet wurde und der erste Sohn zur Welt kam. „Das ging vielleicht ein bisschen schnell und war natürlich auch nicht geplant“, sagt Hynes mit einem breiten Grinsen. „Aber ich habe mich ja hier eh wohlgefühlt.“ Verheiratet sind die beiden im Übrigen heute noch, die Söhne Jonah und Justin leben in Ludwigsburg beziehungsweise Spartanburg in den USA.
Damit war Hynes quasi auch schon ein halber Schwenninger und als ein Jahr später sein Bruder Gord bei den Wild Wings anheuerte, war der Neckarursprung dann so richtig Heimat. Drei Jahre später stand der inzwischen zweifache Familienvater erneut vor der Wahl: Gehen oder Bleiben?
3. Kyle Platzer pumpt Leben in die Wild-Wings-Adern
Es war vielleicht die überraschendste Vertragsverlängerung der vergangenen Jahre. Dass der heiß umworbene Spielmacher, an dem offenbar auch einige finanziell besser gestellte Klubs aus der Schweiz Interesse hatten, am Neckarursprung bleiben würde, das hatten die SERC-Fans eher nicht erwartet. Zu oft hatten sie in den Jahrzehnten der Erstligazugehörigkeit den Abgang derartig talentierter Spieler zur Kenntnis nehmen müssen.
Was ihm Geschäftsführer Stefan Wagner und Cheftrainer Steve Walker in den Abschlussgesprächen der vergangenen, so erfolgreichen Spielzeit mitgeteilt hatten, war für den Lenker und Denker der Mannschaft „nur positiv. Ich wusste sofort, dass ich ein Teil davon sein möchte“, erzählt Platzer.
Einen guten Anteil am Erfolg hat dabei eben auch Kyle Platzer. Der Nordamerikaner mit deutschen Großeltern zeigte in beinahe jedem Spiel seinen hohen Hockey-IQ. Seine Spielintelligenz und Kreativität sind ein extrem wichtiger Baustein im Wild-Wings-System.
4. Ohne Patrick Mauch und Alex Landsmann geht bei den Schwenninger Wild Wings nichts
Die beiden sind die Equipment-Manager der Mannschaft, kümmern sich also um das Material der Spieler und sind ein wichtiger Teil des Teams, auch wenn man sie nur selten zu Gesicht bekommt.
Sie sind noch vor den Spielern in der Arena. Klar, schließlich müssen sie alles vorbereiten, dass die Profis überhaupt trainieren können. Die Spieler kommen um 8.15, vorher müssen Landsmann und Mauch Frühstück für die hungrigen Athleten besorgen. Um 8.45 steht dann das Spieler-Meeting auf dem Programm.
Mauch ist der Experte, wenn es darum geht, Dinge zu reparieren. „Die Spieler sollen immer schon vor dem Meeting mit uns sprechen, damit wir genügend Zeit haben vor dem Training“, erklärt Landsmann. Wenn die Mannschafts-Einteilungen für das Training stehen, heißt es, Trikots bereitlegen, damit auch jeder die richtigen Farben trägt. Irgendwann geht es für die Spieler dann aufs Eis – kurz durchatmen bei den beiden.
5. Für Stefan Wagner ist klar: „Die Liga wird hochklassig werden“
In einem Interview spricht der Geschäftsführer der Schwenninger Wild Wings über den Sommer, die Neuzugänge und die Erwartungen an die neue Saison.
Werfen wir einen Blick in die Liga: Es wurde bei vielen Klubs geklotzt und nicht gekleckert. Wird es damit sportlich noch enger werden?
Tatsächlich hat man den Eindruck, dass wieder sehr gute Spieler verpflichtet wurden. Andererseits versucht man natürlich auch, der Erwartungshaltung des Umfelds gerecht zu werden und preist vielleicht manch einen Neuzugang mal etwas blumiger an. Ein neuer Dritte-Reihe-Spieler ist halt eher schwer zu verkaufen. Aber ja, es wurde aufgerüstet. Die Liga ist sicher besser geworden, aber dadurch vermutlich auch teurer. Ob es noch enger wird, weiß ich ehrlich gesagt jetzt noch nicht. Es gibt recht viele Spieler, die man in der Liga noch nicht kennt und bei denen man nicht weiß, wie sie zurechtkommen werden. Hochklassig wird es auf jeden Fall.