Traumstart ins EM-Jahr: Die deutsche Nationalmannschaft hat beim 2:0-Sieg in Frankreich ein ganz anderes Gesicht gezeigt als noch bei den ernüchternden Testspiel-Niederlagen vor vier Monaten gegen die Türkei (2:3) und Österreich (0:2). Ein starker Auftritt gegen die Top-Nation um Superstar Kylian Mbappé, der Lust und Hoffnung auf die Europameisterschaft in Deutschland ab dem 14. Juni macht.

Kroos und Andrich ergänzen sich

Erfreulich für den Bundestrainer Julian Nagelsmann und die deutschen Fußball-Fans: Einige Dinge haben in Lyon gut funktioniert. Allen voran die neue Doppel-Sechs. Toni Kroos hat nicht nur mit seinem ersten Ballkontakt gezeigt, warum der Begriff „Querpass-Toni“ Unfug ist, sondern auch anschließend den Rhythmus des deutschen Spiels bestimmt.

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In dieser Verfassung ist der 34 Jahre alte Rückkehrer eine riesige Bereicherung für die DFB-Elf. Aber auch Robert Andrich hat bewiesen, warum zuletzt immer wieder ein Abräumer im zentralen Mittelfeld bei der Nationalelf gefordert wurde. Der Leverkusener gewann seine Zweikämpfe, war präsent und hielt Kroos den Rücken frei.

Wirtz eine Augenweide

Und vor den beiden sorgten Florian Wirtz und Jamal Musiala mal wieder für besondere Momente. Dass sich beide im Zentrum am wohlsten fühlen, war den Youngsters in Lyon nicht anzumerken. Gerade Wirtz war überragend. Auch bei der EM könnte es eine Option für Nagelsmann sein, dass die 2003 geborenen Offensivakteure als Flügelzange agieren.

Und in der Defensive? Da bewies Marc-André ter Stegen, warum er die wohl beste Nummer zwei der Welt ist. Sollte Manuel Neuer mal ausfallen, gibt es keinen Grund zur Sorge. Stark ist auch die Form von Jonathan Tah, der neben Antonio Rüdiger nachhaltig für defensive Stabilität sorgen könnte.

Natürlich haben Nagelsmann und sein Team noch viel Arbeit vor sich. Maximilian Mittelstädt machte ein gutes Debüt als Linksverteidiger, hatte aber ähnlich wie Joshua Kimmich auf der anderen Seite gerade in Durchgang eins seine Schwierigkeiten – auch wenn die flinken Mbappé und Ousmane Dembélé kaum zu verteidigen sind. Zudem ruft Kapitän Ilkay Gündogan im DFB-Dress noch immer nicht das ab, was er auf Vereinsebene seit Jahren zeigt.

Das Fazit? Eine Leistung mit viel Licht und wenig Schatten!