Volle Auftragsbücher und Personalmangel – der Ökoenergie-Pionier Solarcomplex läuft unter Volldampf ins neue Geschäftsjahr. „Wir werden von Anfragen zum Bau von Photovoltaik-Anlagen überrannt“, sagte Solarcomplex-Chef Bene Müller anlässlich der Vorstellung der Jahreszahlen 2021. Das letzte Geschäftsjahr sei das „beste in der Unternehmensgeschichte gewesen“. Auch im Corona-Jahr 2020 und in 2019 hatte das Singener Unternehmen Rekordwerte bei Umsatz und Gewinn ausgewiesen.
Mehr Umsatz, mehr Gewinn, mehr Projekte
2021 stiegen die Erlöse um gut 15 Prozent auf mehr als 21,3 Millionen Euro. Der operative Gewinn (Ebitda) kletterte um elf Prozent auf 5,5 Millionen Euro. Mit gut 1,1 Millionen Euro stieg das Jahresergebnis noch deutlicher. „So makaber das ist, aber unser Unternehmen ist ein Krisengewinner“, sagte Müller, der Solarcomplex vor gut 20 Jahren mitgründete.

Zum Klimanutzen von Solaranlagen, Windrädern oder erneuerbaren Wärmenetzen trete seit Beginn des Ukrainekriegs immer klarer auch der Kostenvorteil erneuerbarer Energien gegenüber den preislich stark gestiegenen Energieträgern wie Kohle, Öl oder Gas.
Besonders Firmen ordern Photovoltaikstrom für ihre Dächer
Immer mehr Firmen würden das erkennen und nutzen etwa Solarstrom vom eigenen Dach zur Eindämmung der eigenen Energiekosten, sagte er. Allerdings sei die Nachfrage so hoch, dass man derzeit nicht alle Anfragen bearbeiten könne.
Um das Wachstum zu finanzieren hat sich das Unternehmen von der Hauptversammlung 2021 die Ausgabe von drei Millionen neuer Aktien genehmigen lassen. Diese können ab der zweiten Jahreshälfte für 2,75 Euro gezeichnet werden.
Neue Aktien werden ausgegeben
Altaktionäre erhielten einen Rabatt, hieß es. Personalmäßig plant Solarcomplex Neueinstellungen, hat aber Schwierigkeiten Fachleute zu finden. Den Fachkräftemangel bezeichnete Müller als „zentralen Flaschenhals der Energiewende“. Aktuell hat das Unternehmen, das seit Gründung Projekte für rund 200 Millionen Euro in der Region realisiert hat, etwa 50 Mitarbeiter und damit leicht mehr als im Geschäftsjahr 2020.