Mehrere Schweizer Kantone reagieren auf die steigenden Corona-Zahlen und schließen ihre Skigebiete. Die Kantone Zürich, St. Gallen, Luzern, Schwyz, Nidwalden, Obwalden, Zug, Appenzell Innerrhoden und Uri kündigten am Wochenende an, ihre Skigebiete ab Dienstag geschlossen zu lassen. Auch Glarus fährt den Liftbetrieb herunter. Die Corona-Lage lasse es nicht zu, dass diese den Betrieb weiterführten oder überhaupt erst aufnähmen, erklärte etwa der Luzerner Regierungsrat.
Jenseits des Alpenhauptkamms laufen die Anlagen meist noch
Damit ist ein Großteil der Pisten in der Deutsch- und Zentralschweiz dicht. Jenseits des Alpenhauptkamms sieht die Lage allerdings noch anders aus. Das Wallis, das Tessin und die Kantone Waadt und Bern halten ihre Pisten im Moment noch offen. Am Montagnachmittag kündigte auch Graubünden an, seine Skigebiete über die Feiertage offen zu lassen, wie Vertreter der Graubündner Kantonalregierung am Montag sagten. Beliebte Skigebiete wie Davos-Klosters und St. Moritz sind also offen. Auch Edel-Destinationen wie Zermatt oder Verbier müssen ihren Betrieb zunächst also nicht einstellen. Allerdings gebe es Einschränkungen. Die Zahl der Tickets soll gedeckelt, der Konsum von Alkohol in den Skigebieten verboten werden. Am 29. Dezember werde die Lage neu beurteilt, hieß es.

Berner Zentralregierung lässt Kantonen bei Skigebieten noch freie Hand
Zuvor hatte die Berner Zentral-Regierung die Bevölkerung zur Vorsicht aufgerufen. Ende vergangener Woche hatte sie verfügt, Restaurants, Kinos, Museen und Sportclubs landesweit ab Dienstag (22. Dezember) zu schließen. Davon ausgenommen waren trotz Kritik aus dem Ausland Geschäfte und Skigebiete, über deren Schließung die Kantone selbst entscheiden dürfen. Allerdings behielt sich die Berner Regierung vor, generelle Schließungen anzuordnen, falls die Situation in den Schweizer Krankenhäusern schlimmer werden sollte.
In anderen Alpenländern etwa in Deutschland, Frankreich oder Italien stehen die Lifte schon, mindestens bis Ende der ersten Januarwoche. Österreich erlaubt den Pistenspaß ab Weihnachten, de facto aber nur für Inländer. Touristen unterliegen harten Quarantäneregeln.
Schweiz ist Infektions-Hochburg
Die Infektionszahlen in der Schweiz gehören im Verhältnis zur Bevölkerungszahl zu den höchsten in Europa, das Gesundheitssystem stößt vielerorts an seine Grenzen. Dennoch waren Bundesregierung und Kantone bislang zurückhaltend. Die Schweizer Gesellschaft für Notfall- und Rettungsmedizin warnte am Wochenende bereits vor einer dritten Corona-Welle. Deren Höhe werde abhängig sein vom Verhalten der Menschen in den Ferien, hieß es.