Die Großrazzia gehört zu einem Ermittlungsverfahren von Polizei und Staatsanwaltschaft gegen führende Köpfe der örtlichen Rotlichtszene.
Laut Staatsanwaltschaft wurden „eine Vielzahl von Beweismitteln gesichert und erhebliche Vermögenswerte beschlagnahmt“. Konkret, so berichtet der zuständige Staatsanwalt Egon Kiefer aus Konstanz, sicherte die Polizei rund 100.000 Euro Bargeld, pfändete Bankkonten und beschlagnahmte 13 „hochwertige Fahrzeuge“, darunter auch zwei Nobelkarossen vom Typ „Hummer“. Ziel ist es, die Gewinne aus den Straftaten abzuschöpfen.
An den Durchsuchungsmaßnahmen waren über 250 Einsatzkräfte der Kriminalpolizei, der Steuerfahndung Rottweil sowie Spezialkräfte der Bereitschaftspolizei und des Spezialeinsatzkommandos (SEK) beteiligt.
Betroffen von den Durchsuchungen waren neben Villingen-Schwenningen auch Städte in den Landkreisen Tuttlingen, Rottweil, Freudenstadt, Aalen, Stuttgart und Pirmasens.
Die Männer wurden festgenommen und dem Haftrichter vorgeführt. Die Tatverdächtigen seien deutscher, bosnischer und türkischer Nationalität. Sieben weitere Personen stehen im Verdacht, die Hauptbeschuldigten unterstützt zu haben.
Bis zum endgültigen Abschluss des Ermittlungsverfahrens werden noch umfangreiche länger andauernde Ermittlungen notwendig sein, kündigt die Staatsanwaltschaft an.
Die Verhafteten, die bei ihrer Festnahme keinen nennenswerten Widerstand geleistet haben, sollen nach Aussage von Staatsanwalt Kiefer zur so genannten „Türsteher-Szene“ gehören. Sie seien hierarchisch strukturiert und straff organisiert.
Die betroffenen Prostituierten werden von Sozialeinrichtungen betreut, damit sie nach der Zerschlagung der Zuhälterstruktur „nicht ins Bodenlose fallen“, sagte Staatsanwalt Kiefer. „Wir unterstützen sie, wo wir können.“ (sk/est)