Bad Dürrheim „Endlich können wir unsere Anlage auf dem Sunthauser Campingplatz in Betrieb nehmen“, freut sich der Vorsitzende des Pit-Pat-Clubs Bad Dürrheim, Simon Schunggart. Zusammen mit Vereinskollegen und befreundeten Spielern aus Heidelberg und vom Hardt wurde der Spielstart gesetzt.
Vor 31 Jahren wurde der Pit-Pat-Verein im Familienfreizeitpark Villingen-Schwenningen gegründet. Mit dem Umzug des Parks auf das Gelände des ehemaligen Klosterhofs wurde die Anlage dorthin umgesiedelt. Aufgrund der Schließung des Parks zur Saison 2005 wurde der Publikumsverkehr eingestellt. Die Vereinsmitglieder durften noch weiter trainieren. Es war ein großer Schock, als man erfuhr, dass das gesamte Inventar des Parks an einen Park in Sachsen-Anhalt veräußert wurde. So war auch die Pit-Pat-Anlage weg, deren Rückkauf gelang nicht.
Durch eine Suchaktion im Internet kam der Kontakt mit einem Besitzer im Norden zustande und so erwarb der Verein 2006 seine neue Anlage. Allerdings war seitens der Stadt Villingen-Schwenningen kein Interesse, den Standort einer Pit-Pat-Anlage zu ermöglichen. Einig wurde man sich dagegen in der Nachbarstadt Bad Dürrheim, wo die Tische im Kurpark neben dem Narrenschopf beim Adventure-Park ihre Heimat fanden und auch für den Publikumsverkehr ab 2007 genutzt werden konnten. Zeitgleich änderte man den Vereinsnamen in Pit-Pat-Club Bad Dürrheim ab.
Vor eineinhalb Jahren befand der Betreiber des Adventure-Parks die Pit-Pat-Anlage als Minusgeschäft und stellte den Kontakt zum Betreiber des Sunthauser Campingplatzes her. Die Anlage wurde mit 18 Tischen dorthin transportiert und nun nach einem weiteren Jahr mit Ausweichtraining beim Öfinger Ferienhaus startet der Spielbetrieb in Sunthausen.
Die Tische sind auf einer großzügigen Fläche unweit des Seeufers angeordnet. Hierfür musste der Betreiber des Campingplatzes, Marc Tietböhl, Betonsockel in die Wiese setzen. Auch ihn freut es, dass er mit der Pit-Pat-Anlage das Angebot auf dem Platz erweitern kann. Die Tische können ab sofort öffentlich genutzt werden. Aktuell muss sich Marc Tietböhl noch um die Materialbeschaffung mit unterschiedlichen Stablängen und Bällen kümmern. Das Ausleihen der Ausrüstung soll zunächst auf die Öffnungszeiten der Rezeption begrenzt sein. Diese sind täglich von 8 bis 12 Uhr und ab 14.30 bis 18.30 Uhr.
Beim Pit-Pat befördert man den Ball wie beim Minigolf mit möglichst wenig Stößen an Hindernissen vorbei ins Loch, nur eben auf Tischen. Die Profis besitzen einen kleinen Koffer mit unterschiedlichen Bällen und ihren eigenen Spielstock. Vor dem Spielstart muss der Spieler sich für jeweils einen Ball seiner Palette in den Farben Grün, Rot, Blau und Gelb entscheiden. Die Bälle sind unterschiedlich in ihrem Sprungverhalten. Auf den Tischen ist fest angegeben, bei welchem Tisch man welche Ballfarbe benutzen muss.
„Hier müssen wir wohl neu nummerieren“, bemerkte Simon Schunggart, als er keine Nummern mehr fand. Die Profis vermissen dies nicht, weil sie genau wissen, wie die Reihenfolge ist. Nachdem Platzieren des Balles hat der Spieler eine Minute Zeit bis zum Stoß. Ein Profispieler benötigt etwa zehn bis 15 Minuten, um die 18 Tische durchzuspielen. Jede Anlage ist mit ihren Tischen inklusive der Hindernisse gleich aufgebaut. Mit maximal sechs Stößen muss der Ball im Loch landen. Simon Schunggart ist sehr erfolgreich unterwegs. In diesem Jahr wurde er sogar Deutscher Meister. Trainingszeiten, bei denen man den Profis über die Schulter schauen kann, sind für nachmittags auf den 23. August und 4. Oktober angesetzt. Ziel des Vereins ist es, im übernächsten Jahr das deutsche internationale Turnier auszurichten. Die Dreierturnierserien finden jeweils in Deutschland, Österreich und der Schweiz statt.
Dass die Anlage bei den Campern Interesse zeigt, war am Eröffnungstag zu spüren. Mehrere Gäste schauten zu, und ein Schweizer Vater erfuhr zusammen mit seinem Sohn von den Profis so manchen Tipp. Das Pit-Pat-Spiel eignet sich übrigens im Verein für Kinder ab neun Jahren, da ab diesem Alter der Umgang mit dem Spielstock funktioniert.