Wie viele Tote gibt es auf deutschen Autobahnen?
Langfristig gesehen sterben bedeutend weniger Menschen auf deutschen Autobahnen als noch vor 30 oder 40 Jahren. Wenngleich immer noch mehrere Hundert dort ihr Leben lassen — jedes Jahr.
In den vergangenen zehn Jahren war die Zahl der Unfallopfer relativ konstant, sie schwankte zwischen 300 und 450 jährlich. Für das Jahr 2022 liegen die Zahlen bislang nur für Januar bis September vor.
Allerdings lassen sich diese Zahlen schwierig miteinander vergleichen, weil sich die Umstände verändert haben. Heute gibt es fast doppelt so viele Kilometer Autobahn wie 1980. Gleichzeitig fahren die Deutschen deutlich mehr Auto: Waren sie 1980 noch rund 81 Milliarden Kilometer auf Autobahnen unterwegs, sind es 2021 schon 221 Milliarden Kilometer.
Um Vergleichbarkeit zu schaffen, berechnet das Statistische Bundesamt, wie viele Menschen pro gefahrenen Kilometern bei Unfällen sterben. Auch hier wird deutlich: Das Autofahren ist heute sicherer als noch in den 1980ern und 1990ern.
Wie viele tödliche Unfälle gibt es auf der A 81?
Für die A 81 liegen keine Details vor, der SÜDKURIER hat die Zahlen aus dem Unfallatlas des Statistischen Bundesamts selbst errechnet. Von 2016 bis 2021 haben wir 44 tödliche Unfälle gezählt, bei 379 Unfällen haben sich Menschen schwer verletzt.
Das bedeutet: Bezogen auf die Länge der A 81 gab es in besagten sechs Jahren alle 6,4 Kilometer einen tödlichen Unfall.
Wie viele Menschen bei diesen 44 Unfällen gestorben sind, wissen wir nicht. Im Unfallatlas werden nur die Unfälle gezählt, nicht die Opfer.
Wo passieren diese Unfälle?
Fast überall. Es gab in den sechs Jahren praktisch keine Strecke, auf der sich kein Unfall mit Schwerverletzten ereignet hätte.
Auf der A 81 ist besonders der Großraum Stuttgart betroffen. Insbesondere im Nordwesten der Landeshauptstadt, auf der Strecke zwischen Ludwigsburg und Stuttgart, kommt es häufig zu schlimmen Unfällen.
Wann passieren diese Unfälle auf der A 81?
In den Daten ist kein Muster zu erkennen, ob tödliche Unfälle eher am Wochenende, im Feierabendverkehr oder nachts passieren. Vielmehr kann es immer und zu jeder Tageszeit zu schlimmen Situationen kommen.
Einzig der Freitag sticht ein wenig heraus. So kurz vor dem Wochenende ist in der Regel aber auch am meisten los auf den Straßen Baden-Württembergs.
Würde ein generelles Tempolimit auf der A 81 Leben retten?
Diese Frage ist aus zwei Gründen schwer zu beantworten. Zum einen gilt in Deutschland vor allem auf solchen Strecken ein Tempolimit, auf denen die Unfallgefahr erhöht ist — etwa wegen der Topografie, der Streckenführung oder des hohen Verkehrsaufkommens. Letzteres gilt auf der A 81 vor allem rund um Stuttgart, also dort, wo die meisten Unfälle geschehen.
Zum anderen ist die A 81 über weite Strecken eben nicht beschränkt, so dass sich ein Vergleich schwierig gestaltet. Auf das gesamte Autobahnnetz betrachtet sind unbeschränkte Strecken aber tödlicher, wie wir in dieser Analyse herausgearbeitet haben .
Sind Schweizer an den Unfällen beteiligt?
Viele Menschen aus der Region unterstellen Schweizern besondere Rücksichtslosigkeit im Straßenverkehr. Belegen lässt sich dieses Gefühl nicht. Die Herkunft der Unfallbeteiligten wird aus Gründen des Datenschutzes nicht veröffentlicht.
Welche ist die gefährlichste Autobahn Deutschlands?
Die A 67 ist eine kurze Autobahn, sie verbindet die Städte Mannheim und Darmstadt mit dem Flughafen Frankfurt. Auf ihren rund 57 Kilometern haben wir 22 tödliche Unfälle im Zeitraum von 2016 bis 2021 gezählt. Umgerechnet bedeutet das, dass alle 2,6 Kilometer mindestens ein Mensch bei einem Unfall zu Tode kam.
Die A 81 rangiert in dieser Liste auf Platz elf und damit einen Rang hinter der A 8 (alle 6,3 Kilometer ein tödlicher Unfall). Die A 6 ist mit 4,4 Kilometern pro tödlichem Unfall die fünftgefährlichste Autobahn. Berücksichtigt wurden nur Strecken, auf denen in den betrachteten sechs Jahren mindestens sechs tödliche Unfälle passiert sind.
