Laut, nass, ereignisreich: Das Jahr 2024 war turbulent. Es startete mit lautstarken Bauernprotesten, bei denen sich Tausende gegen Pläne der Bundesregierung, den Landwirten Subventionen zu streichen, auflehnten. Tausende kamen auch bei Demonstrationen überall in der Region zusammen, um gemeinsam gegen Rechtspopulismus laut zu werden.
Im Frühjahr war es dann vor allem nass. Es regnete so viel, dass es vielerorts zu Überschwemmungen kam, teilweise wurden ganze Dörfer überspült. Und im November kam das Ampel-Aus. Doch es gab auch Positives zu berichten: So feierten im Februar die Narren ausgelassen die Fasnacht und einem in Konstanz verletzt aufgefundenen Fuchswelpen konnte geholfen werden.
Januar
8. Januar: Überall in der Region gibt es Bauernproteste
Um ihrem Frust über die Bundespolitik der Ampel-Regierung Ausdruck zu verleihen, fanden bereits seit der Vorweihnachtszeit Bauernproteste statt. Ab dem 8. Januar gingen die Landwirte aber noch einen Schritt weiter und veranstalteten eine komplette Protestwoche. Bauern aus der ganzen Region beteiligten sich daran und gingen mit Traktor und Co. auf die Straße. Wie die Protestwoche in der Region ablief, hat der SÜDKURIER zusammengefasst.

9. Januar: Erneut Insolvenz bei Galeria Karstadt Kaufhof
Bereits zum dritten Mal hat die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) im Januar einen Insolvenzantrag gestellt. Die Verunsicherung war in der Region vor allem in Konstanz und Singen groß. Denn zunächst war nicht sicher, ob die Warenhäuser in den beiden Städten bestehen bleiben. Die Filiale in Singen stand bereits 2020 auf der Kippe. Im April dieses Jahres gab es dann Entwarnung: Beide Häuser bleiben vorerst erhalten.

25. Januar: Menschen gehen gegen rechts auf die Straße
Zehntausende Menschen demonstrierten ab Ende Januar überall in der Region gegen Rechtsextremismus. Der Anlass war ein Geheimtreffen von Rechtsextremen, Unternehmern, Mitgliedern der AfD und der Werteunion im November 2023. Inhalt: die Planung großangelegter Vertreibung von Deutschen mit Migrationshintergrund und politischen Gegnern. Dagegen und für die Vielfalt setzten sich die Menschen bei vielen Protesten ein.

Februar
5. Februar: Kormoran-Bestand am Bodensee soll stärker reguliert werden
Der Kormoran ist am Bodensee ein Streitthema. Fischer schlagen bereits Alarm. Denn die Kolonien werden immer größer und die Fischer fürchten, die Vögel essen ihnen die Fische – und somit die Lebensgrundlage – weg. Im Februar gab es nun ein Signal aus dem Landtag: Er werde einen Zeitplan für ein international abgestimmtes Management vorlegen, wie der Bestand des Vogels am Bodensee reguliert werden kann. Zudem sollen die Fischer für Fraßschäden der Kormorane entschädigt werden.
8. Februar: Die Narren der Region feiern Fasnacht
Bunt, laut und ausgelassen: Auch in diesem Jahr war es in der Region wieder närrisch. Von Hochrhein über den Schwarzwald bis zum Bodensee – Narren und Co. waren Anfang Februar auf den Straßen unterwegs, um fröhlich gemeinsam die fünfte Jahreszeit zu feiern. Einige Höhepunkte der Fasnacht haben wir in Videos zusammengefasst, sodass Sie sich schon einmal auf die Fasnacht 2025 einstimmen können.

9. Februar: Vermisste 34-Jährige tot im Bodensee gefunden
Traurige Gewissheit nach vier Wochen der Suche: Eine seit Anfang Januar vermisste Frau aus Friedrichshafen wird Anfang Februar tot im Uferbereich des Bodensee geborgen. Bei der Obduktion hätten sich keine Hinweise auf ein Fremdverschulden ergeben, heißt es später von der Polizei.

März
4. März: Der Feldberg in der Schulden-Krise
Kurze Winter mit wenig Schnee machen den Ski-Gebieten zu schaffen – besonders betroffen ist der Feldberg, liegt er doch auf lediglich rund 1300 Metern. Anfang März wurden dann Berichte publik, laut denen die Feldbergbahnen GmbH als Betreiberin mehrere Lifte in der Region in großen finanziellen Schwierigkeiten steckt. Es ist gar von einer bald drohenden Zahlungsunfähigkeit die Rede.
Feldbergbahnen-Geschäftsführer Julian Probst räumt finanzielle Herausforderungen ein, weist allerdings Gerüchte einer drohenden Insolvenz zurück.

20. März: In der Bodensee-Region ist ein Wolf unterwegs
Erst im Schwarzwald, jetzt auch am Bodensee: Im März sorgten mehrere Wolfsichtungen für Aufsehen – erst im Raum Stockach, dann auf der Höri. Zuerst ist unklar, ob es sich dabei tatsächlich um einen Wolf handelt. Einige Tage später bestätigt die Forstliche Versuchsanstalt Baden-Württemberg (FVA), dass es sich bei dem gesichteten Tier um einen Wolf handelt. Woher der Wolf kam, lässt sich nicht genau sagen. Wahrscheinlich war das Tier auf der Durchreise.

26. März: Familientragödie mit drei Toten am Hochrhein
Drei Todesopfer und eine Schwerverletzte forderte eine Familientragödie Ende März in Lienheim bei Hohentengen im Kreis Waldshut. Ein 19-Jähriger hat seine Eltern, seinen Bruder und seine Schwester in einem Mehrfamilienhaus unter anderem mit einer Stichwaffe angegriffen. Im September wird er verurteilt. Das Gericht ordnet die Unterbringung des Mannes in der forensischen Abteilung des Zentrums für Psychiatrie Reichenau an – auf unbestimmte Zeit. Denn der Mann leidet unter einer wahnhaften Schizophrenie und ist somit schuldunfähig.

April
1. April: Cannabis-Konsum ist legal, aber nicht überall erlaubt
Die Cannabis-Legalisierung wird bis heute kontrovers diskutiert. Die einen sehen darin, im Hinblick auf den Schwarzmarkt, eine positive Entwicklung, andere sehen die Legalisierung kritisch. Fakt ist: Nicht überall ist der Konsum der Droge erlaubt, um unter anderem Kinder zu schützen. Einige Kommunen haben prompt reagiert und kifferfreie Zonen publik gemacht, sodass der Joint nur an wenigen Stellen ausgepackt werden darf. Der SÜDKURIER hat zusammengefasst, wo der Konsum von Cannabis erlaubt ist und wo nicht.

4. April: Happy End für verletzten Fuchswelpen aus Konstanz
In Konstanz wird Ende März ein am Ohr verletzter Fuchs gefunden. Passanten beobachten, wie drei Jugendlich das Tier einfach mitnehmen. Daraufhin sucht die Tierrettung Südbaden nach dem Jungtier, veröffentlicht einen Beitrag in den Sozialen Medien, der vielfach geteilt wird. Anfang April nimmt das Ganze schließlich ein glückliches Ende: Das verletzte Tier wird bei einem Tierarzt abgegeben und behandelt.

16. April: Großbrand in Mehrfamilienhaus in Rickenbach fordert mehrere Verletzte
Großer Schock Mitte April: In einem Mehrfamilienhaus in Rickenbach bricht in der Nacht ein Feuer aus, mehrere Menschen sind in den Flammen eingeschlossen. Doch die Feuerwehr kann sie mithilfe einer Drehleiter aus dem Haus bergen.
Sechs Personen müssen mit dem Verdacht einer Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden. Die Einsatzkräfte sind mehrere Stunden lang im Einsatz, um das Feuer in den Griff zu bekommen. Viele Helfer kümmern sich um die 48 Bewohner, die durch den Brand ihr Zuhause verloren. Die Ursache des Brandes: ein technischer Defekt.

Mai
16. Mai: Gas-Alarm sorgt in Singen für Aufregung
Hunderte Einsatzkräfte rücken Mitte Mai wegen eines Gas-Alarms in die Singener Stadtmitte aus. Unbekannte waren in die Räume einer Anwaltskanzlei eingedrungen und hatten dort einen unbekannten Stoff versprüht. Wenig später wird in einer Tiefgarage Gasgeruch gemeldet.
Der Verkehr war über Stunden eingeschränkt. Erst am Abend gaben Spezialisten Entwarnung. Tags darauf wird klar: Es handelte sich bei dem Stoff aus der Tiefgarage um ein Reizgas, das man auch in Pfefferspray findet. Was in der Kanzlei versprüht wurde, ist auch drei Monate später nicht genau klar. Nur, dass dessen Giftigkeit zu vernachlässigen sei. Zwei Tatverdächtige waren festgenommen, aber später wieder auf freien Fuß gesetzt worden.

21. Mai: Ausgrabungen unter der B34 bei Grenzach-Wyhlen mit erstaunlichem Fund
Archäologische Untersuchungen haben im Zuge der Arbeiten zum Bau der Umgehungsstraße B34 bei Grenzach-Whylen historische Funde zutage gebracht. Die Experten haben einen aufwendig ausgearbeiteten Straßenbaukörper aus der Zeit des Römischen Reichs gefunden, der zudem noch hervorragend erhalten sei. Er wurde mit einem Programm zu einem 3D-Modell zusammengesetzt und soll so der Nachwelt erhalten bleiben. Auf die weiteren Arbeiten an der Straße hat der Fund keine Auswirkungen.

26. Mai: Versuch, die „Säntis“ aus dem Bodensee zu bergen, scheitert
Ende Mai scheitert der zweite Versuch, das historische Dampfschiff „Säntis“ vom Grund des Bodensees zu bergen. Zunächst hieß es, dass damit das Bergungs-Projekt beendet sei. Nun will man aber doch noch einen Versuch wagen. Im kommenden Jahr soll der dritte Anlauf, das Schiffswrack aus der Tiefe zu holen, gestartet werden. Doch dafür braucht es einen Haufen Geld. Deshalb wird jetzt nach einem neuen Großspender gesucht, der das Projekt unterstützt.

Juni
4. Juni: Hochwasser überspült Dörfer – Bodensee-Pegel steigt so hoch wie lange nicht
Regen, Regen und noch mehr Regen: So könnte man wohl das Frühjahr 2024 im Südwesten beschreiben. Am ersten Juniwochenende regnete es so heftig, dass es vielerorts zu Überschwemmungen kam, die zahlreiche Einsatzkräfte über Tage in Schach hielten. Unter anderem auch in Öhningen-Schienen auf der Höri.
Doch damit nicht genug. Ende Juni gab es wieder heftige Regenfälle mit Überschwemmungen. Auch der Bodensee trat im Juni über die Ufer, Wege und auch Straßen mussten gesperrt werden. Das Wasser zog sich nur langsam zurück. Eine Chronologie des Unwetters gibt es auf SÜDKURIER-Online.

9. Juni: Spanische Nationalelf erobert Donaueschingen
Nach dem Hochwasser kam die EM: Der Juni stand auch im Zeichen des Fußballs. Besonders darauf freuen durften sich die Menschen aus Donaueschingen. Denn während der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland wohnte die Spanische Nationalelf im Donaueschinger Öschberghof.
Viele Fans warteten Anfang Juni sehnsüchtig auf die Ankunft der berühmten Kicker. Doch wegen eines starken Regenschauers fiel die Begrüßung ins Wasser. Der Südwesten scheint den Profi-Fußballern dennoch Glück gebracht zu haben. Denn sie entschieden das Finalspiel für sich und nahmen den Pokal mit nach Hause.

21. Juni: Tausende feiern im Matsch beim Southside-Festival in Neuhausen Ob Eck
Der viele Regen, der im Juni vom Himmel fiel, hatte auch Auswirkungen auf das Soutside-Festival in Neuhausen Ob Eck: Denn auf die Festivalbesucher wartete eine regelrechte Matschpartie, trocken war es am Festival-Wochenende auch eher selten. Rund 65.000 Besucher ließen sich dadurch aber nicht abschrecken und feierten ausgelassen. Mit dabei waren Künstler und Bands wie Ed Sheeran, Sido, The Hives, Ski Aggu und viele mehr.

Juli
23. Juli: Bekannte Café-Besitzerin aus Kressbronn wird tot aufgefunden
An einem Montag wird Esme E., Betreiberin eines Cafés in Kressbronn, als vermisst gemeldet, tags darauf findet sie ein Passant tot auf einem Grundstück am Seeufer zwischen Kressbronn und Nonnenhorn. Die Sonderkommission Café wird gegründet. Mehr als 20 Personen sind mit der Aufklärung ihres Ablebens betraut.
Erst Anfang August wird bekannt, dass die 70-Jährige vor ihrem Tod die Tageseinnahmen aus dem Café bei sich trug. Die Ermittler gehen von vorsätzlicher Tötung aus. Ein Tatverdächtiger ist aber auch drei Monate später noch nicht festgenommen, die Sonderkommission ermittelt weiter.

25. Juli: Klinik-Skandal in Friedrichshafen: Ein Chefarzt muss gehen
Eklatante Missstände, Behandlungsfehler, mögliche Gefährdung des Patientenwohls: Schon 2023 sind die schweren Vorwürfe gegen das Klinikum Friedrichshafen bekannt geworden. Im Juli wurde nun auch der Chefarzt entlassen, der im Zentrum der Anschuldigungen steht. Es folgten Verhandlungen. Im November wurde bekannt, dass der Ex-Chefarzt gegen die Kündigung klagen will.

25. Juli: Verheerender Brand in der Konstanzer Altstadt
Ende Juli kommt es in der Konstanzer Altstadt zu einem verheerenden Brand. Dabei verlieren nicht nur einige Konstanzer ihr Zuhause. Auch einige Geschäfte fallen den Flammen zum Opfer. Der Verlust und die Trauer sind groß, ebenso groß ist aber auch die Solidarität. Es werden Spendenaktionen für die Betroffenen gestartet, zahlreiche Helfer sind vor Ort.

August
13. August: Urteil im Streit um Schilder auf der Höri
Ein monatelanger juristischer Streit zwischen Bewohnern der Höri und dem Landratsamt Konstanz ging im August mit einem Urteil des Verwaltungsgerichtes Freiburg vorerst zu Ende. Anwohner auf der Halbinsel Höri hatten eigene „Freiwillig-Tempo-30“-Schilder in ihrem Garten aufgestellt. Laut Urteil dürfen diese nicht stehen bleiben. Die Gefahr der Verwechslung mit amtlichen Schildern sei zu groß. Das Urteil bestätigt im November auch der Verwaltungsgerichtshof Mannheim. Inzwischen ist dieses auch rechtskräftig.
Die Deutsche Umwelthilfe, die die Anwohner in dem Rechtsstreit unterstützt hatte, begrüßt das Urteil und kündigt bereits Aktionen in diese Richtung an.

15. August: Nach Fund von Leichenteilen im Rhein – Anklage gegen 58-Jährigen
Im April werden Leichenteile aus dem Rhein gefischt. Ermittlungen ergeben: Es handelt sich dabei um Überreste des Tunesiers Mahdi Bin Nasr. Mitte August gibt die Staatsanwaltschaft bekannt, dass sie nun Anklage gegen einen 58-jährigen Mann wegen der Tötung des Mannes erhoben hat.
Er hatte sich nach dem Leichenteilen-Fund bei der Polizei gemeldet und zugegeben, den 38-Jährigen erschossen, zerstückelt und in den Rhein geworfen zu haben. Mitte November steht das Urteil des Landgerichts Waldshut-Tiengen: eine Freiheitsstrafe von sechs Jahren und zehn Monaten wegen Totschlags. Das löste in den Zuschauerreihen zum Teil Empörung aus.

21. August: Nach Polizei-Großaufgebot wegen Zwangsräumung – Ex-Soldat verurteilt
Ein Ex-Soldat verbarrikadierte sich im Januar 2024 mit Sprengstoff und Waffen in seinem Haus, um sich einer Zwangsräumung zu widersetzen. Ein Polizei-Großaufgebot muss anrücken. Im August verurteilt ihn das Amtsgericht Villingen-Schwenningen deswegen zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr, ausgesetzt auf Bewährung. Außerdem muss der Mann 100 Sozialstunden leisten und 10.000 Euro an die Staatskasse leisten und sich zudem in psychotherapeutische Behandlung begeben.

September
3. September: Hohenfelser Bürgermeister schlägt Alarm wegen zu vielen Störchen
100 Störche kommen in Mindersdorf, einem Ortsteil der Gemeinde Hohenfels bei Stockach, auf 450 Menschen: Sollten es noch mehr Tiere werden, könne es zu Problemen kommen, findet der dortige Bürgermeister Florian Zindeler. Er wendet sich in einer offenen E-Mail an das Umweltministerium des Landes Baden-Württemberg sowie verschiedene Landtags- und Bundestagsabgeordnete, um auf das Problem aufmerksam zu machen.
Danach folgt viel mediale Aufmerksamkeit und Ärger. Ende September allerdings zeichnet sich eine Versöhnung im Störchestreit ab. Gegner und Freunde der gefiederten Zweibeiner sollten an einen Tisch gebracht werden. Alles zum Streit und den angestrebten Lösungsansätzen gibt es hier.

7. September: 20-jähriger Fußballer aus Donaueschingen erleidet bei Spiel Herzstillstand
Bange Minuten herrschten bei einer Partie des DJK Donaueschingen gegen den FC Pfaffenweiler Anfang September: Spieler Maximilian Richter kollabierte in der achten Spielminute und muss reanimiert werden, das Spiel wird daraufhin abgebrochen. Zweieinhalb Wochen später berichtet der 20-Jährige im Interview von seiner Nahtoderfahrung und sagt: „Mein Vater hat mir das Leben gerettet.“

10. September: Protest bei ZF in Friedrichshafen
Banner, Flaggen, Trillerpfeifen: Im September setzten sich an den ZF-Werken im Stadtgebiet Friedrichshafen gleich mehrere Protestmärsche in Bewegung. Unter dem Motto „Zukunft oder Widerstand“ zogen die Mitarbeiter zunächst gemeinsam zum ZF Forum und anschließend zur Abschlusskundgebung vor das Rathaus. Die Beschäftigten protestierten gemeinsam gegen den geplanten Stellenabbau.

Oktober
7. Oktober: Mann will Wespen loswerden – und setzt Haus in Brand
Ein Konstanzer wollte Anfang Oktober nur mithilfe von Pestiziden und einer elektrischen Fliegenklatsche die Wespen im Rollladenkasten im Wohnhaus loswerden – die Aktion ging aber gründlich schief.
Denn das versprühte Gift entzündete sich durch einen Funken, durch den die Holzfassade in Brand geriet. Nach dem Brand ist das Haus unbewohnbar. Auf den Verursacher könnte nun eine heftige Rechnung zukommen. Gegen ihn laufen Ermittlungen wegen fahrlässiger Brandstiftung. Sollte er verurteilt werden, könnten die Kosten für den Feuerwehreinsatz an ihm hängen bleiben. Zudem ist das Töten von Wespen verboten.

14. Oktober: Villinger Rocker-König wird in Bosnien-Herzegowina festgenommen
Nach jahrelangen Ermittlungen stellt sich Mitte Oktober ein Erfolg ein: Armin „Boki“ C., bekannt als der Rotlicht-König aus Villingen-Schwenningen, wird bei einer großangelegten Polizei-Aktion in Bosnien-Herzegowina festgenommen. Das teilte die Bundespolizeidirektion des Landes mit.
Verhaftet worden seien mehrere Mitglieder einer kriminellen Gruppe, die wegen Menschenhandels, Prostitution und Geldwäsche international gesucht wurden. Wer der Mann ist und was bei den Ermittlungen alles ans Licht kam, lesen Sie hier.

22. Oktober: Marcel K. aus Stockach wird wegen Mordes verurteilt
Dieser Fall sorgte nicht nur in Stockach für Aufsehen: Im Januar 2023 wird Sabrina P. aus Stockach als vermisst gemeldet. Später findet die Polizei ihre Leiche unterhalb des Balkons ihrer Wohnung in einem Gebüsch. Der Täter: ihr Ex-Lebensgefährte Marcel K.
Er gibt später vor Gericht zu, dass er seine damalige Partnerin mit einem Kabel erdrosselt hat. In erster Instanz war er wegen Totschlags verurteilt worden, das Landgericht entschied aber, dass es Mord war und verurteilte ihn zu einer Haftstrafe von 15 Jahren. Das Urteil ist rechtskräftig.

November
4. November: Mann will 45 Kilogramm Dubai-Schokolade über die Grenze schmuggeln
Sie ist die in diesem Jahr wohl meistbegehrte Süßigkeit: Dubai-Schokolade. Ein 31-jähriger Mann dachte wohl Anfang November, ein gutes Geschäft mit der Schoki gemacht zu haben, als er 45 Kilogramm davon – ohne sie zu verzollen – über die Schweizer Grenze nach Deutschland brachte.
Doch an einer Kontrollstelle in Lörrach ging er Zöllnern mit der unverzollten Ware ins Netz. Er musste 920 Euro nachzahlen. Ihn erwartet zudem ein Verfahren wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung.

5. November: Streit um gespritzte “Schneewittchen-Äpfel“ vom Bodensee
Der Naturschutzbund BUND macht Anfang November mit der plakativen Kampagne „Schneewittchen-Äpfeln vom Bodensee“ Welle. Die Organisation wollte damit darauf aufmerksam machen, dass das Bundesamt für Verbraucherschutz aufgrund der feuchten Witterung in diesem Jahr eine Sonderzulassung für das Pflanzenschutzmittel Folpan gegen Pilzbefall im Apfelanbau für einen Teil der Region erteilt hat. Kritikpunkt: Das Mittel sei nicht nur wahrscheinlich krebserregend, sondern auch schlecht für die Umwelt.
Als „widerwärtigen Vorwurf“ hingegen bezeichnet Manfred Büchele, Geschäftsführer des Kompetenzzentrums Obstbau Bodensee, die BUND-Aktion. Er verdeutlicht: Fungizide wirkten gegen Pilze, nicht gegen Menschen.

7. November: Politiker aus der Region reagieren auf das Ampel-Aus
Der 6. November 2024 wird wohl in die Geschichte eingehen: Erst wird Donald Trump zum zweiten Mal zum US-Präsidenten gewählt, am Abend verkündet die Regierung dann das Ampel-Aus. Politiker aus der Region ordnen den Bruch der Ampelregierung unterschiedlich ein. Während die einen kritisieren, dass es nun eine Hängepartie gibt, sprechen andere von einer Befreiung für die Region.

25. November: Jan Heisigs Leichnam wird gefunden
Seit Juni 2019 galt Jan Heisig als vermisst. Der Fall wird als „Mord ohne Leiche“ bekannt. Im Oktober beginnt dann der Prozess gegen Mike W., einen Freund von Heisigs Halbschwester. Er soll Heisig umgebracht haben, damit die Schwester an ihren Anteil des Erbes von Heisigs Mutter komme, von dem der Arbeitslose damals lebte.
Im November bietet Mike W. an, die Ermittler zu dem Ort zu führen, wo er Jan Heisigs Leiche vergraben habe. Tatsächlich werden die Ermittler fündig. Im Garten von Heisigs Wohnhaus wird eine Leiche gefunden. Die Obduktion bestätigt, dass es sich um den Vermissten handelt. Warum die Leiche erst im November gefunden wird, obwohl schon im Garten gegraben wurde? Der Körper lag tiefer als vermutet. Ein Urteil wird erst im Februar erwartet.
30. November: Segler verunglücken auf dem Bodensee
Auf dem Weg zu einer Regatta in Konstanz verunglücken zwei Segler aus Friedrichshafen mit ihrem Boot in der Nacht vom 29. auf den 30. November. Am Morgen wird das Boot kieloben vor dem Schweizer Seeufer entdeckt. Bei einer Suchaktion von deutschen, österreichischen und Schweizer Rettungskräften wurden dann die beiden Leichen der beiden Segler entdeckt. Laut dem Obduktionsbericht sind die beiden Männer im bewusstlosen Zustand ertrunken.

Dezember
8. Dezember: Assad-Sturz beschäftigt Syrer in Deutschland
Der 8. Dezember war ein historischer Tag. Nach 30 Jahren endete die Herrschaft von Baschar Al-Assad und seinem Regime in Syrien. Nach 13 Jahren Bürgerkrieg. Diese Nachricht bewegte die Syrerinnen und Syrer in Deutschland. Sabbagh Obada aus Friedrichshafen ist froh über die Nachricht des Assad-Sturzes.

Zehn Jahre nach seiner Flucht nach Deutschland kann der 34-Jährige endlich wieder seine Familie in Syrien besuchen. Eine Rückkehr ist für Obada, der in Friedrichshafen eine Familie und ein Unternehmen gegründet hat, aber kein Thema. „Das braucht richtig Zeit, um das Land wieder aufzubauen. Das geht nicht von heute auf morgen. Egal, wer jetzt kommt“, sagt er.
10. Dezember: Prozess gegen Schumacher-Erpresser beginnt
In Wuppertal beginnt im Dezember der Prozess gegen drei Männer, die die Familie von Michael Schumacher erpressen wollten. Einer der Angeklagten hat in der Konstanzer Diskothek „Grey“ als Türsteher gearbeitet. Die Angeklagten sollen 15 Millionen Euro von der Familie Schumacher gefordert haben, damit Bilder, Videos, Krankenakte und weitere Unterlagen nicht im Darknet veröffentlicht werden.

Bereits am ersten Tag des Prozesses räumt der Angeklagte große Teile der Vorwürfe ein, als Erpresser hat er sich jedoch nicht wahrgenommen. Er sieht sich mehr als Vermittler, der Familie die Daten zurückzugeben. Das sollte natürlich bezahlt werden. Die Festplatten mit den Daten habe er ohne Bezahlung von einem alten Bekannten erhalten.
17. Dezember: Hohentwielfestival wird abgesagt
Die Stadtverwaltung Singen teilte am Anfang Dezember mit, dass das Burgfest 2025 komplett ausfallen soll und die Konzerte des Hohentwielfestivals auf dem Rathausplatz stattfinden sollen. Der Grund dafür ist die finanzielle Lage der Stadt.

Etwa 500.000 Euro im Jahr seien dafür notwendig, um das Fest auf dem Singener Hausberg abzuhalten. Dieses Geld habe die Stadt im Moment nicht. Die Veranstalter sehen das Ganze aber gelassen. Mitte Dezember stimmte der Gemeinderat dem Vorhaben zu.