Wenn die Landesregierung zur Einschränkung der Pandemie möglichst viel Verwirrung stiften wollte, damit kein Bürger mehr weiß, was er tun darf, so hat sie ihr Ziel erreicht. Vielerorts waren am Wochenende lange Schlangen vor Teststationen zu beobachten. Schließlich brauchte nun jeder einen negativen Test, Impfung hin oder her, will er ins Restaurant, ins Kino oder in die Sauna.

Doch die Ankündigung der 2G-Plus-Regeln, wonach Geimpfte und Genesene in weiten Teilen des öffentlichen Lebens zusätzlich einen negativen Test vorweisen müssen, war kaum ausgesprochen, schon kam eine Nachbesserung. Moment, Geboosterte sind ausgenommen. Ach so! Halt! Geimpfte und Genesene eigentlich auch, wenn die Impfung oder Infektion noch keine sechs Monate her ist.

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Übereilte Fehlentscheidung

Dass alles andere unfair gewesen wäre, weil diese Menschen sich offiziell erst nach sechs Monaten impfen lassen dürfen, war den Entscheidern in der Eile, mit der die Verordnung notverkündet wurde, wohl nicht bewusst. Noch schnell eine Ausnahme der Ausnahme verkündet, dann ist die Verwirrung perfekt.

Damit sind aber gleich zwei Dinge massiv beschädigt worden: Das Vertrauen der Bürger in die Regierung und die Wirksamkeit der Maßnahmen. Eine breitangelegte Testoffensive hätte womöglich mehr Sicherheit gebracht.