
Am Valentinstag war noch alles in Ordnung. Damals lag der Pegel des Bodensees bei 3,14 Meter, ein normaler Wert für diese Jahreszeit, sogar einige Zentimeter über dem langjährigen Schnitt.
Danach sank und sank der Wasserstand. In den überregionalen Medien war von stinkenden Ufern die Rede, manche titelten alarmistisch, dass der See austrockne. Tatsächlich hat das Wasser aber Teile des Sees freigelegt, die man sonst nicht sieht — was zu atemberaubenden Bildern geführt hat.
Der Pegel steigt, liegt aber immer noch tief
Inzwischen scheint sich die Lage wieder zu beruhigen. Am Morgen des 6. Mai lag der Pegel erstmals seit zwei Monaten wieder bei über drei Metern.
Im Vergleich ist das immer noch sehr niedrig. Die Landesanstalt für Umwelt (LUBW) stellt die Pegelstände des Bodensees seit 1817 bereit. In diesem langen Zeitraum stand das Wasser vor Konstanz an einem 6. Mai nur 16 Mal niedriger als in diesem Jahr. Zuletzt war das 2011 der Fall. Damals lag der Pegel bei 2,81 Meter.
Laut Prognose geht es leicht nach oben
Laut Prognosen der LUBW geht es zunächst weiter nach oben, wenn auch nur wenige Zentimeter. Die Experten berechnen bei ihrer Abschätzung eine Bandbreite. Demnach steigt der Pegel im Idealfall auf etwas mehr als 3,10 Meter.
Idealfall bedeutet in diesem Fall: Regen. Der Niederschlag der letzten Tage war es, der den Bodensee hat anschwellen lassen — insbesondere der Niederschlag in den Schweizer Alpen. Von dort bezieht der Bodensee den Großteil seines Wassers.
Der Alpenrhein führt wieder mehr Wasser
Im Kanton Graubünden bei Reichenau, wenige Kilometer westlich von Chur, vereinen sich der Vorder- und der Hinterrhein zum Alpenrhein. Dieser wiederum fließt bei Bregenz in den Bodensee. Der Rhein bringt dem Bodensee fast zwei Drittel seines Wassers.
In Lustenau misst die Vorarlberger Landesregierung den Abfluss des Alpenrheins. Am Montag ist die sogenannte Schüttung sprunghaft angestiegen.
Inzwischen hat sich der Abfluss wieder verringert. Er liegt aber weiterhin über dem langjährigen Schnitt. Laut Vorarlberger Landesregierung transportiert der Rhein um diese Jahreszeit normalerweise etwas mehr als 300 Kubikmeter Wasser pro Sekunde.
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