Der Name verrät es schon: Naturschutzgebiete sind Orte, an denen die Natur bewahrt werden soll. Deshalb gibt es beim Besuch eines Naturschutzgebietes einige Dinge zu beachten:
- Immer auf den gekennzeichneten Wegen bleiben.
- Nur auf ausgeschilderten Plätzen picknicken oder rasten.
- Die Tiere nicht stören und keine Pflanzen pflücken.
- Den selbst produzierten Müll wieder mitnehmen.
Und dann spricht nichts mehr gegen einen erlebnisreichen Tag in einem Naturschutzgebiet am Bodensee.
Wollmatinger Ried
Das Wollmatinger Ried ist mehr als 750 Hektar groß und erstreckt sich vom Westen Konstanz‘ über die Insel Reichenau bis zum Gnadensee in Allensbach-Hegne.
Flora und Fauna
- Etwa 600 Farn- und Blütenpflanzen sowie rund 290 Vogelarten sind im Wollmatinger Ried heimisch.
- Vor allem das dortige Schilfröhricht bietet Lebensraum für zahlreiche Insekten und Vögel, unter anderem auch die seltene Bartmeise.
- Besonders interessant sind die Streuwiesen: Hier sprießen die Sibirische Schwertlinie, der Lungen-Enzian und die blaue Irisblüte. Ihre Artenvielfalt verdanken die Streuwiesen den sommerlichen Überflutungen, die es Bauern erschwerte, die Wiesen zu mähen – was vielen Tier- und Pflanzenarten Schutz bot.
Führungen durch das Wollmatinger Ried
Mit Rücksicht auf die Pflanzen- und Tierwelt ist das Wollmatinger Ried für die Öffentlichkeit gesperrt, teilweise darf es aber unter sachkundiger Führung betreten werden. Auf den Führungen wird über Geschichte, Gefährdung und Betreuung des Gebiets informiert.
Infopfad am Wollmatinger Ried
Auf dem frei zugänglichen Infopfad des NABU erhalten Sie auf über 20 Tafeln viele Informationen zu Tieren, Pflanzen und deren Lebensräumen im Wollmatinger Ried.
Ausstellung im Naturschutzzentrum des NABU
1990 eröffnete das „NABU-Naturschutzzentrum Wollmatinger Ried“. Die Ausstellung dort gliedert sich nach Jahreszeiten und gibt Eindruck über die Artenvielfalt am Bodensee.
Wandern und Radfahren rund um das Ried
Rund um das Wollmatinger Ried gibt es einige Wanderungen und Spaziergänge, darunter zum Beispiel der Rundweg um die Insel Reichenau. Auch Radfahren kann man dort: Ein etwa zehn Kilometer langer Rundweg startet und endet am Reichenauer Münster.
Eriskircher Ried

Das etwa 550 Hektar große Naturschutzgebiet liegt zwischen der Rotach- und Schussenmündung vom Bodensee.
Flora und Fauna
- Die Lebensräume im Eriskircher Ried sind geprägt durch den Wasserreichtum, der durch die Schneeschmelze der Alpen im Mai und Juni entsteht.
- Die Riedwiesen und Auenwälder stehen deshalb im Frühsommer häufig unter Wasser. Diese Überschwemmungen sind Grundlage für viele Lebewesen, zum Beispiel einigen Libellen oder der Wasserfledermaus.
- Im Eriskircher Ried ist außerdem auch der Duftlauch heimisch – eine Lauchgattung, die zur Blütezeit ab Juli einen blumigen Geruch verbreitet.
Aktivitäten im Eriskircher Ried
- Im Eriskricher Ried gibt es zwei Beobachtungsplattformen am Ufer des Bodensees. Von dort aus kann man sehr gut Vögel beobachten: Seit 60 Jahren gibt es eine Vogel-Volkszählung am Bodensee, im Winter werden sie sogar monatlich gezählt.
- Außerdem gibt es in Eriskirch ein Naturschutzzentrum, das der ideale Ausgangspunkt für Wanderungen oder Erkundungen der zwei Naturlehrpfade ist.
Halbinsel Mettnau

Die Halbinsel Mettnau befindet sich im Untersee und ist Teil der Gemeinde Radolfzell.
Flora und Fauna
- Die Halbinsel Mettnau ist ein kleiner Urwald inmitten des Bodensees: In unberührter Natur leben dort allein 90 verschiedene Brutvogelarten.
- Außerdem stellt es ein wichtiges Bruthabitat für bodenbrütende Entenarten dar, wie zum Beispiel der Tafelente.
- Jährlich blüht hier auch das Bodensee-Vergissmeinnicht – eine Blumenart, die ausschließlich am Bodensee vorkommt.
Aktivitäten auf der Mettnau
Innerhalb einer knappen Stunde kann man die wichtigsten Punkte der gesamten Halbinsel ablaufen. Wer ein bisschen länger dort verweilen möchte, kann ins Strandbad Mettnau gehen, das von Mai bis September geöffnet ist, oder auch dem Scheffelschlösschen einen Besuch abstatten.
In der Nähe
Direkt bei der Halbinsel Mettnau gelegen, befindet sich die sogenannte Liebesinsel: Sie ist eine der kleinsten Inseln im Bodensee. Vom Schiffsanleger Mettnau hat man einen tollen Blick auf sie. Außerdem in der Nähe ist die Stadt Radolfzell, die sich gut für einen Tagesausflug eignet.
Naturschutzgebiet Rheindelta
Das Naturschutzgebiet Rheindelta liegt in Vorarlberg (Österreich) und ist das größte Feuchtgebiet am Bodensee.
Flora und Fauna
- Rund 600 verschiedene Blütenpflanzen und Farne wachsen im Naturschutzgebiet Rheindelta. Einige sind in Österreich und Mitteleuropa bedroht, zum Beispiel der Kleine Rohrkolben oder der Sonnentau.
- Vor allem die großen Flachwasserzonen sind ein wichtiges Brut- und Rastgebiet. Hier lassen sich über 300 Vogelarten beobachten.
- Auch seltene Schmetterlingsarten, rund 160 Wildbienen-Arten und rund 40 Libellen-Arten finden im Rheindelta einen Lebensraum.
Aktivitäten im Rheindelta
Das Rheindeltahaus ist die Servicestelle im Naturschutzgebiet. Hier werden geführte Exkursionen und Informationsmaterial angeboten. Außerdem gibt es im Rheindelta einige Badeplätze.