Alte Schlösser und Burgen – da denkt man direkt an prunkvolle Thronsäle, Waffenkammern mit historischen Schwertern, an riesige Bibliotheken und an wunderschöne Schlossgärten mit Labyrinthen. Aber auch an die Architektur aus verschiedensten Epochen und die Möglichkeit, an diesen Orten in die Vergangenheit einzutauchen. Das alles bieten die vielen schönen Schlösser und Burgen in der Bodensee-Region.
Neues Schloss Meersburg

Das Neue Schloss in Meersburg wurde im Jahr 1710 erbaut und ist ein herausragendes Beispiel für barocke Architektur. Es liegt im oberen Teil von Meersburg, mit Blick über die Stadt und auf den Bodensee. Nach einer umfassenden Sanierung wurde das Schloss Meersburg im Jahr 2012 wiedereröffnet, und ist seitdem als Museum zugänglich.
Im Inneren des Schlosses befinden sich der prächtige Thronsaal, das Audienzzimmer und das Treppenhaus – Letzteres zeichnet sich vor allem durch seine kunstvollen Bemalungen und Stuckarbeiten aus. Besucher erhalten hier einen Einblick in die Geschichte des Anwesens und können durch die Schlossgärten spazieren.
Zudem bietet das Schloss Raum für kulturelle Veranstaltungen wie Lesungen oder Konzerte. Besonders beliebt sind die Meersburg Open Air-Veranstaltungen, die jeden Sommer Musikfans aus ganz Deutschland auf den Schlossplatz locken. Zur Webseite des Neuen Schloss Meersburg.
Burg Meersburg
Wie der Name der Stadt bereits nahelegt, gibt es in Meersburg nicht nur ein Schloss, sondern auch eine Burg: Die Burg Meersburg ist die älteste noch bewohnte Burg Deutschlands und als Wahrzeichen der Region ein wahrer Touristenmagnet. Seit Ende des 19. Jahrhunderts ist die Burg der Öffentlichkeit zugänglich – Besucher können einen Blick hinter die mächtigen Burgmauern werfen, in das mittelalterliche Leben eintauchen und von weit oben die Aussicht auf den Bodensee genießen.
Besonders hervorzuheben sind bei der Burg Meersburg der Rittersaal und die Waffenkammer mit ihren beeindruckenden Rüstungen und historischen Schwertern. Zur Webseite der Burg Meersburg.
Hohenzollernschloss Sigmaringen

Das Hohenzollernschloss Sigmaringen liegt auf einem 35 Meter hohen Felsen über der Donau. Es wurde im Jahr 1077 zum ersten Mal erwähnt – seitdem hat das Anwesen unzählige Veränderungen wie Brände und Neu- oder Anbauten miterlebt. Dies spiegelt sich auch architektonisch wider, da die einzelnen Epochen im Baustil des Schlosses zusammengeflossen sind. Seit 1535 ist das Hohenzollernschloss Sigmaringen im Besitz des Grafen und späteren Fürsten von Hohenzollern.
Um das Schloss zu besichtigen, müssen Besucher eine geführte Tour buchen. Die Führungen dauern eine Stunde und ermöglichen einen Einblick in die bewegende Geschichte des Anwesens und die imposanten Räumlichkeiten wie die Waffenkammer oder die 15 fürstlichen Prunksäle. Insbesondere die Themenführungen, in denen die Schlossführer in Rollen wie beispielsweise die der Kammerzofe schlüpfen, sind ein besonderes Erlebnis. Zur Webseite des Hohenzollernschloss Sigmaringen.
Schloss Montfort in Langenargen

Das 1866 im maurischen Stil erbaute Schloss Montfort liegt in Langenargen, direkt am Bodenseeufer. Dieses eindrückliche Beispiel orientalischer Baukunst zeichnet sich durch zahlreiche architektonische Besonderheiten aus. Zum Beispiel der Streifeneffekt der Ziegel, oder das am Äußeren des Gebäudes in Terracotta aufgeführte Reliefmuster spiegeln den maurischen Stil wider.
Wo in der Römerzeit noch Wachtürme standen, baute König Wilhelm I. von Württemberg 1861 die „Villa Argena“, wie das Schloss ursprünglich genannt werden sollte. Der König starb jedoch noch vor der Fertigstellung des Schlosses und sein Sohn führte den Bau fort. Dieser taufte das Anwesen schlussendlich Schloss Monfort. Seit 1961 befindet sich das Anwesen im Besitz der Gemeinde Langenargen – sie ließ es 1978 grundlegend renovieren. Zur Webseite des Schloss Montford.
Schloss Salem

Das Schloss Salem ist ein ehemaliges Zisterzienserkloster und umgeben von einer großzügigen Park- und Gartenanlage. Nachdem das Kloster 1697 abbrannte, wurde es als Barockschloss neu aufgebaut. 1802 erwarb der Markgraf von Baden das Schloss, und seit 2009 gehört es zu den staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg. Heute sind die Pforten des Schlosses für Gäste geöffnet – pro Jahr kommen rund 20.000 Besucher und Besucherinnen zum Schloss Salem in die Bodensee-Region.
In den historischen Gebäuden können die Gäste sich auf eine Reise in die Vergangenheit begeben und in das Leben der Mönche eintauchen. Der Kaisersaal, das Audienzzimmer, die Bibliothek und die Kunstsammlung gelten als besonders beeindruckend. Die weitläufige Parkanlage, das Labyrinth sowie der angrenzende Abenteuerspielplatz machen Schloss Salem zu einem attraktiven Ausflugsziel für die ganze Familie. Und im Sommer gibt es jeweils die Schloss Salem Open-Airs.
Festungsruine Hohentwiel in Singen

Die Festungsruine Hohentwiel liegt im Hegau, auf einem erloschenen Vulkan – von hier hat man Aussicht über den Bodensee und auf die Gipfel der Alpen. Die Geschichte der Festungsruine Hohentwiel ist eindrucksvoll, und noch heute zeugen die Gebäude und Reste der Verteidigungsanlagen von ihrer einstigen Bedeutung und bewegten Geschichte für die Region. Mit einer Fläche von neun Hektar ist sie zudem die größte Festungsruine Deutschlands.
Die ursprüngliche Festung wurde im 10. Jahrhundert nach Christus errichtet. Im Laufe der Jahrhunderte folgten weitere Ausbauten der Festung. Sie diente den unterschiedlichen Adelshäusern als Residenz, war eine einfache Ritterburg und wurde im Zeitraum 1700 bis 1800 als sogar als Staatsgefängnis genutzt.
Heute können Besucherinnen und Besucher die Burgruine besichtigen und dabei ihre jahrhundertealte Geschichte entdecken. Besonders sehenswert sind das Alexandertor, das fürstliche Haus an der Oberburg, die Kaserne und der Kirchturm.
Darüber hinaus bietet die Festungsruine Platz für kulturelle Veranstaltungen, zum Beispiel für das jährlich stattfindende Hohentwielfestival mit Konzerten von lokalen und internationalen Künstlern. Zur Webseite der Festungsruine Hohentwiel.
Dieser Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Welche Burg, Festung oder Ruine sollte noch erwähnt werden? Schreiben Sie uns an: online-redaktion@suedkurier.de